NDR Info Nachrichten vom 11.06.2019:

Spahn plant Verbot von Konversionstherapien

Berlin: Bundesgesundheitsminister Spahn will noch in diesem Jahr ein gesetzliches Verbot sogenannter Konversionstherapien gegen Homosexualität durchsetzen. Das kündigte er bei der Vorstellung zweier wissenschaftlicher Gutachten an, die seine Pläne stützen. Sie zeigten, dass es medizinisch geboten und rechtlich möglich sei, solche Therapien zu untersagen. Spahn betonte, Homosexualität müsse nicht behandelt werden, weil sie keine Krankheit sei. Der Minister hatte eine Expertenkommission eingesetzt, die seit dem Frühjahr über das Thema beraten hat. Konversionstherapien zielen darauf ab, schwule und lesbische Menschen von ihrer sexuellen Orientierung abzubringen. Wissenschaftler warnen, dass solche Methoden schwerwiegende Folgen für die Betroffenen haben, wie etwa Depressionen.| 11.06.2019 20:00 Uhr

Moskau: Journalist Golunow kommt frei

Moskau: Der russische Enthüllungsjournalist Iwan Golunow kommt aus dem Hausarrest frei. Nach Angaben des Innenministeriums wurden alle Vorwürfe gegen Golunow fallengelassen. Es gebe nach den Ermittlungen keinen Hinweis auf eine Straftat des 36-Jährigen. Er war am vergangenen Donnerstag in Moskau wegen eines mutmaßlichen Drogendelikts festgenommen worden. Dies war international auf Protest gestoßen. Der Journalist hatte unter anderem Korruption bei Polizei und Geheimdienst aufgedeckt.| 11.06.2019 20:00 Uhr

Missbrauch: EKD richtet zentrale Stelle ein

Hannover: Die evangelische Kirche richtet zum 1. Juli eine zentrale Anlaufstelle für Missbrauchsopfer ein. Die Hamburger Bischöfin Fehrs sagte in Hannover, damit setze die EKD ein Anliegen um, das Betroffene immer wieder eindringlich vorgebracht hätten. Betreut wird die Anlaufstelle von einem unabhängigen Verein aus Heilbronn. Dieser solle auch eine Lotsenfunktion bei der Aufarbeitung sexueller Gewalt in der evangelischen Kirche übernehmen, so Fehrs. Sie ist die Sprecherin des kirchlichen Beauftragtenrats zum Schutz vor sexualisierter Gewalt. Die Einrichtung einer zentralen Anlaufstelle gehört zu einem Elf-Punkte-Plan, den die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland im vergangenen Herbst beschlossen hat. Laut Fehrs sind derzeit etwa 600 Fälle sexuellen Missbrauchs bekannt.| 11.06.2019 20:00 Uhr

Staatsanwaltschaft ermittelt wieder im Fall Böken

Kiel: Die Staatsanwaltschaft rollt mehr als zehn Jahre nach dem Tod der "Gorch Fock"-Kadettin Jenny Böken den Fall neu auf. Nach Aussagen einer Zeugin müssten einige Punkte überprüft werden, teilte die Behörde mit. Die Angaben dieser Zeugin beruhten allerdings im Wesentlichen auf Hörensagen, heißt es. Sie habe der Bundeswehr angehört, sei aber weder in der Marine gewesen noch Mitglied der Besatzung der "Gorch Fock". Böken war im September 2008 während einer Wache von dem Segelschulschiff in die Nordsee gestürzt und ertrunken. Die Ermittler gehen bislang von einem Unfall aus. Sie legten den Fall 2009 zu den Akten. Die Eltern bezweifeln die Unfallversion, bemühten sich bisher aber vergeblich um eine Wiederaufnahme.  | 11.06.2019 20:00 Uhr

Wenig digitale Behördengänge in Deutschland

Brüssel: Bei digitalen Behördengängen schneidet Deutschland in einem Vergleich der EU-Staaten schlecht ab. Das ergab eine Untersuchung der EU-Kommission. Deutschland müsse die Online-Kommunikation zwischen Behörden und Öffentlichkeit wesentlich verbessern, fordert die Brüsseler Behörde. In der Bundesrepublik nutze nicht einmal jeder zweite Bürger die Möglichkeit, Behördenangelegenheiten über das Internet abzuwickeln. Im EU-Schnitt sind es 64 Prozent.| 11.06.2019 20:00 Uhr

Ausflugsschiff aus Donau geborgen

Budapest: Knapp zwei Wochen nach der Havarie eines Ausflugsboots auf der Donau ist das Wrack gehoben worden. Taucher brachten es aus neun Metern Tiefe mit einem Spezialkran an die Wasseroberfläche. Bei der Aktion wurden laut Polizei vier weitere Leichen geborgen, unter ihnen der Kapitän. Mehrere Opfer werden noch vermisst. Insgesamt kamen bei dem Unglück mindestens 24 Menschen ums Leben. Die meisten von ihnen gehörten einer südkoreanischen Reisegruppe an. Das Ausflugsschiff war auf der Donau in Ungarns Hauptstadt Budapest mit einem Flusskreuzfahrtschiff zusammengestoßen und innerhalb kurzer Zeit gesunken.| 11.06.2019 20:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Nachts teils kräftige Gewitter, vor allem anfangs Unwettergefahr durch hohe Regenmengen, aber auch Hagel und Sturmböen. Tiefstwerte 18 bis 11 Grad. Morgen weitere Schauer oder Gewitter, daneben auch freundliche Abschnitte, in Vorpommern teils länger sonnig, dort meist trocken. Höchstwerte 18 bis 34 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag überwiegend freundlich und meist trocken, 20 bis 27 Grad. Am Freitag länger sonnig, Schauer und Gewitter möglich, 20 bis 30 Grad.| 11.06.2019 20:00 Uhr