NDR Info Nachrichten vom 02.06.2019:

Merkel für Fortführung der Großen Koalition

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat sich auch nach der Rücktrittsankündigung von SPD-Partei- und Fraktionschefin Nahles für eine Fortsetzung der Großen Koalition ausgesprochen. Man werde die Regierungsarbeit mit aller Ernsthaftigkeit und großem Verantwortungsbewusstsein fortführen, betonte Merkel in Berlin. Zugleich zollte sie Nahles für ihre Entscheidung Respekt und bezeichnete die langjährige Zusammenarbeit mit ihr als vertrauensvoll und zuverlässig. Auch CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer erklärte, dass die Christdemokraten zur Großen Koalition stehen. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt forderte von den Sozialdemokraten ein klares Signal, dass sie das Regierungsbündnis mit der Union fortsetzen wollen. Niedersachsens Ministerpräsident Weil sagte in der ARD, jetzt müsse in der Koalition geklärt werden, wie man wieder - so wörtlich - zu besseren Zeiten kommen kann. Union und SPD sollten über wichtige Themen wie den Klimaschutz sprechen.| 02.06.2019 22:00 Uhr

Kommissarische Nachfolge für Nahles geplant

Berlin: Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Mützenich will nach dem angekündigten Rücktritt von Andrea Nahles den Fraktionsvorsitz kommissarisch übernehmen. Mützenich sagte dem "Kölner Stadt-Anzeiger", für ihn als Dienstältester sei das ein normaler Vorgang. Als vorübergehende Parteivorsitzende ist die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Dreyer im Gespräch. Über die personellen Fragen hatte die SPD-Spitze am Abend beraten. In der Vorstandssitzung morgen soll eine Entscheidung fallen. Dort will Nahles auch offiziell ihren Rücktritt als Partei- und Fraktionschefin erklären. Den Schritt hatte sie am Vormittag angekündigt. In einem Schreiben an die Parteimitglieder hieß es, die Diskussion in der Fraktion und die vielen Rückmeldungen aus der Partei hätten ihr gezeigt, dass der notwendige Rückhalt nicht mehr da sei.| 02.06.2019 22:00 Uhr

Österreich: Neue Kanzlerin benennt Kabinett

Wien: Nach dem Bruch der rechtskonservativen Regierung in Österreich hat die designierte Kanzlerin Bierlein offenbar alle Minister für das Übergangskabinett benannt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur APA wird der bisherige Präsident der Finanzprokuratur, Peschorn, Innenminister. Das Finanzministerium übernimmt demnach der bisherige Sektionschef dieses Ressorts, Müller. Bundespräsident Van der Bellen will die gesamte Regierung morgen offiziell ernennen. Sie soll bis zu den Neuwahlen im September die Geschäfte führen. Auslöser der Regierungskrise war das Skandal-Video um Ex-Vizekanzler Strache.| 02.06.2019 22:00 Uhr

Sea-Watch 3 soll rasch wieder eingesetzt werden

Catania: Die Seenotrettungsorganisation "Sea-Watch" will ihr von Italien freigegebenes Schiff so schnell wie möglich wieder im Mittelmeer einsetzen. Nach Angaben eines Sprechers müssen jedoch noch logistische Details geklärt werden. Außerdem müsse noch Personal nach Sizilien geflogen werden. Die italienischen Behörden hatten die "Sea-Watch 3" gestern wieder freigegeben. Das Schiff war nach einem Rettungseinsatz beschlagnahmt worden. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, sagte bei einem Besuch von Mitgliedern der Organisation auf Sizilien, die Kriminalisierung von Seenotrettern müsse aufhören. Europa müsse ein klares Signal an Italien aussenden, dass Menschen in vielen Ländern bereit seien, Flüchtlinge aufzunehmen, die hier gerettet worden seien.| 02.06.2019 22:00 Uhr

Ruhe nach Zusammenstößen am Tempelberg

Jerusalem: Nach den Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und der israelischen Polizei am Tempelberg hat sich die Lage beruhigt. Palästinensische Gläubige hatten sich in der Al-Aksa-Moschee verbarrikadiert und Stühle und Steine auf Einsatzkräfte geworfen. Die Polizei setzte Gummigeschosse und Pfefferspray ein und nahm sieben Menschen fest. Auslöser der Unruhen war der Besuch strengreligiöser Juden auf dem Tempelberg während der letzten Tage des muslimischen Fastenmonats Ramadan. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas warf Israel vor, es habe den für Muslime heiligen Ort geschändet. Er sprach von einer ernsthaften Eskalation und drohte mit Konsequenzen.| 02.06.2019 22:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Nachts leicht bewölkt und trocken, zum Morgen hin vom Osnabrücker Land bis zur Nordsee Gewitterschauer möglich. Tiefstwerte 20 bis 14 Grad. Morgen zunächst freundlich, später kräftige Schauer und Gewitter mit Unwettergefahr durch Hagel und Sturmböen. Höchstwerte 17 Grad an der Flensburger Förde bis 32 Grad in Neubrandenburg. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag erst freundlich, später Schauer und Gewitter möglich, 18 bis 28 Grad. Am Mittwoch erneut Schauer und Gewitter, 20 bis 31 Grad.| 02.06.2019 22:00 Uhr