NDR Info Nachrichten vom 08.04.2019:

Parteien streiten über Strategie gegen Wohnungsnot

Berlin: In der Diskussion über Wohnungsknappheit und hohe Mieten hat sich die Bundesregierung dagegen ausgesprochen, große Immobilienunternehmen zum Verkauf von Wohnungen zu zwingen. Kanzlerin Merkel halte dies nicht für ein geeignetes Mittel zur Linderung der Wohnungsnot, sagte Regierungssprecher Seibert. Das Bundesbauminsterium erklärte, Enteignung sei keine zielführende Antwort, sondern verstärktes Bauen. SPD-Chefin Nahles nannte es ebenfalls entscheidend, neue Wohnungen zu bauen. Auch ein Mietendeckel, also das zeitweise Einfrieren von Mieten, sei geeignet. Linke und Grüne plädieren dafür, dass der Staat Wohnungen zwangsweise zurückkaufen soll, wenn die betroffenen Immobilienfirmen insgesamt mehr als 3.000 Wohnungen besitzen. Am Wochenende hatten zehntausende Menschen in Deutschland dafür demonstriert.| 08.04.2019 20:00 Uhr

Fridays for Future-Bewegung präsentiert Forderungen

Berlin: Die Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" verlangt das Aus für ein Viertel der deutschen Kohlekraftwerke noch in diesem Jahr. Vertreter der Jugendlichen legten heute einen Katalog mit Forderungen an die Politik vor. Dazu gehört, dass Subventionen für fossile Energieträger wie Öl und Gas bis Ende dieses Jahres eingestellt werden. Die Schülerbewegung rief zum kompletten Kohleausstieg bis 2030 auf, acht Jahre früher als von der Kohlekommission vorgeschlagen. Bis 2035 solle die Versorgung vollständig aus erneuerbaren Energien erfolgen.| 08.04.2019 20:00 Uhr

Noch keine Lösung im Streit über Düngeregeln

Berlin: Im Streit über die geplante Verschärfung der Düngeverordnung zum Schutz des Grundwassers in Deutschland gibt es bislang keine Lösung. Nach einem Treffen von Bund, Ländern und Verbänden hieß es, über das Thema werde bei der anstehenden Agrarministerkonferenz erneut beraten. Außerdem würden die Staatssekretäre der Bundesministerien für Agrar und Umwelt in dieser Woche mit der EU-Kommission reden. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner betonte, alle seien sich darüber einig, dass man sauberes Grundwasser wolle. Dafür gehe es um passgenaue und fachlich praktikable Dünge-Lösungen. Der Europäische Gerichtshof hatte Deutschland im vorigen Jahr wegen zu hoher Nitratwerte im Grundwasser verurteilt. Falls die Bundesregierung die Düngeregeln nicht weiter verschärft, drohen hohe Strafzahlungen. | 08.04.2019 20:00 Uhr

Trump stuft Revolutionsgarden als Terrororganisation ein

Washington: Die US-Regierung stuft die iranischen Revolutionsgarden offiziell als Terrororganisation ein. Sie werden nach Angaben von Präsident Trump auf eine entsprechende schwarze Liste gesetzt. Trump sagte, man sende damit ein klares Signal an die Regierung in Teheran, dass ihre Unterstützung für Terroristen ernste Konsequenzen habe. Die Revolutionsgarden sind im Iran die Eliteeinheit der Streitkräfte. Sie haben auch großen politischen und wirtschaftlichen Einfluss im Land. Es ist das erste Mal, dass die USA eine militärische Einheit eines anderen Staates als Terrororganisation einstufen. Der Iran hat laut Nachrichtenagentur Irna als Reaktion die USA zum staatlichen Förderer von Terrorismus erklärt.| 08.04.2019 20:00 Uhr

Russischer Regisseur kommt frei

Moskau: Der russische Regisseur und Kreml-Kritiker Kirill Serebrennikow ist nach fast zwei Jahren aus dem Hausarrest entlassen worden. Wie mehrere Agenturen übereinstimmend berichten, darf der Regisseur seine Wohnung unter Auflagen verlassen. Er ist wegen angeblicher Unterschlagung staatlicher Fördergelder angeklagt. Ein Urteil in dem umstrittenen Verfahren steht noch aus. Serebrennikow hatte zuletzt aus dem Hausarrest heraus die Verdi-Oper "Nabucco" an der Hamburger Staatsoper inszeniert.| 08.04.2019 20:00 Uhr

Gletscherschmelze lässt Meeresspiegel steigen

Zürich: Die Eisschmelze der Gletscher lässt den Meeresspiegel laut einer Studie durchschnittlich um fast einen Millimeter im Jahr steigen. Nach Schätzungen von Forschern der Universität Zürich verringert sich die Eismenge jährlich um mehr als 330 Milliarden Tonnen. Wie sie in der Fachzeitschrift "Nature" schreiben, hat der Schwund der Gletscher in den vergangenen 30 Jahren weltweit deutlich zugenommen. Die Wissenschaftler haben sowohl Beobachtungen in Gletschergebieten als auch Satellitenmessungen ausgewertet. Damit lasse sich der Eisverlust über Jahrzehnte zurück schätzen. Nach ihren Auswertungen trägt die Gletscherschmelze bis zu 30 Prozent zum Anstieg des Meeresspiegels bei.| 08.04.2019 20:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Nachts meist locker oder gering bewölkt, gebietsweise klar und trocken. Tiefstwerte plus 5 bis minus 1 Grad, Bodenfrostgefahr. Morgen längerer Sonnenschein mit lockeren Wolkenfeldern, überwiegend trocken. Höchstwerte 7 bis 14 Grad. Meist mäßiger Nordostwind. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch wenig Änderung, 6 bis 12 Grad. Am Donnerstag Wechsel aus Sonne und Wolken, im Nordosten Schauer, 4 bis 10 Grad.| 08.04.2019 20:00 Uhr