NDR Info Nachrichten vom 05.02.2019:

Keine staatliche Hilfe für Germania

Berlin: Die insolvente Fluggesellschaft Germania kann nicht mit Unterstützung der Bundesregierung rechnen. Das Wirtschaftsministerium teilte mit, es handele sich bei der Pleite um einen Anwendungsfall von Marktwirtschaft. Dazu gehörten unternehmerischer Erfolg und Misserfolg gleichermaßen. Die Gewerkschaft Verdi machte für die Finanzprobleme der Airline einen ruinösen Wettbewerb unter den Fluggesellschaften verantwortlich. Verdi sicherte den Mitarbeitern von Germania rechtliche Hilfe zu. Von der Pleite betroffen sind etwa 1.700 Beschäftigte. Die Fluggesellschaft hatte ihren Betrieb in der vergangenen Nacht komplett eingestellt. Reiseveranstalter bemühen sich zurzeit, im Ausland festsitzende Germania-Kunden nach Deutschland zurückzuholen oder umzubuchen.| 05.02.2019 20:00 Uhr

Altmaier stößt mit Industriestrategie auf Widerspruch

Berlin: FDP, Grüne und Linke halten die von Wirtschaftsminister Altmaier vorgeschlagene Industriestrategie nicht für den richtigen Weg in die Zukunft. FDP-Wirtschaftsexperte Houben befürchtet, dass eine Planwirtschaft entsteht. Linken-Chef Riexinger bemängelt, die Macht der Konzerne bleibe zu groß. Grünen-Fraktionschef Hofreiter sagte, statt Großunternehmen zu Megakonzernen aufzublasen müsse sich die Bundesregierung zu klaren ökologischen und sozialen Zielen bekennen. Aus Sicht Altmaiers ist es die wichtigste wirtschaftspolitische Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Deutschland im weltweiten Wettbewerb nicht zurückfällt. Deshalb verlangt er mehr Eingriffsmöglichkeiten für die Regierung bis hin zu einer Teilverstaatlichung von Firmen. Unternehmenszusammenschlüsse sollen erleichtert werden, damit weltweit wettbewerbsfähige Konzerne entstehen.| 05.02.2019 20:00 Uhr

Medien: EU untersagt Zugfusion Siemens-Alstom

Brüssel: Die EU-Kommission wird die beantragte Fusion der Zugsparten von Siemens und Alstom voraussichtlich untersagen. Medienberichten zufolge wird Wettbewerbskommissarin Verstager morgen ein solches Votum bekanntgeben. Der ICE-Hersteller Siemens und der französische TGV-Bauer Alstom wollten durch den Zusammenschluss international an Wettbewerbsfähigkeit gewinnen. Die EU-Kommission hat offenbar Bedenken, dass ein Zusammengehen sich negativ auf den europäischen Binnenmarkt auswirken wird.| 05.02.2019 20:00 Uhr

Scholz gibt Grundrente Vorrang

Berlin: Bundesfinanzminister Scholz unterstützt die Grundrenten-Pläne von Arbeitsminister Heil. Scholz sagte, wer in seinem Leben immer fleißig gewesen sei, müsse sich im Alter auf eine auskömmliche Rente verlassen können. Das sei sozialdemokratische Politik. Er halte das Projekt für finanzierbar und räume ihm Priorität ein. CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer kündigte an, die Grundrente kommenden Woche im Koalitionsausschuss zu besprechen. Heils Konzept gehe weit über den Koalitionsvertrag hinaus. Man müsse über Kosten und Finanzierbarkeit reden. Die Pläne von Arbeitsminister Heil sehen vor, dass Geringverdiener höhere Renten bekommen, wenn sie mindestens 35 Jahre lang Beiträge bezahlt haben. Er will dies aus Steuermitteln finanzieren.| 05.02.2019 20:00 Uhr

Russland kündigt Bau neuer Raketen an

Moskau: Russland hat angekündigt, nach dem Aussetzen des INF-Abrüstungsvertrages möglichst rasch neue Raketensysteme mit höherer Reichweite zu bauen. Verteidigungsminister Schoigu ordnete den Beginn der Arbeiten für zwei neue landgestützte Abschussgeräte an. Damit sollen künftig Raketen abgeschossen werden, die bisher auf Schiffen stationiert sind. Außerdem ist die Entwicklung von Hyperschallraketen geplant, die mit mindestens fünffacher Schallgeschwindigkeit auf ihr Ziel zusteuern. Schoigu erklärte weiter, Russland wolle auch seine Militärsatelliten im Weltall umrüsten. Die Erfahrung in Syrien zeige, dass für einen effizienten Einsatz von Präzisionswaffen detaillierte Karten notwendig seien. Solche Daten könnten nur mit modernen Satelliten gewonnen werden.| 05.02.2019 20:00 Uhr

Papst räumt Missbrauch von Nonnen in der Kirche ein

Rom: Papst Franziskus hat sexuellen Missbrauch von Nonnen in der katholischen Kirche eingeräumt. Es stimme, dass es dieses Problem gebe, sagte er auf dem Rückflug von Abu Dhabi nach Rom. Es gebe Vorwürfe gegen Priester und auch Bischöfe. Einige Kleriker seien wegen Übergriffen bereits suspendiert worden, betonte Franziskus. Es betreffe einige Kulturen oder religiöse Gemeinschaften mehr als andere. Der Vatikan arbeite seit langem an dem Problem. Die Vorfälle müssten aber noch intensiver untersucht werden, so der Papst.| 05.02.2019 20:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts im Verlauf von Nordwesten her dichte Wolken und Regen. Tiefstwerte plus 3 bis minus 1 Grad. Morgen oft grau und regnerisch, im Südosten mitunter freundlich und länger trocken, 4 bis 8 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag in der Nordwesthälfte wolkig und nass, in der Südosthälfte teils trocken, 4 bis 9 Grad. Am Freitag dichte Wolken und Regen, 5 bis 9 Grad.| 05.02.2019 20:00 Uhr