NDR Info Nachrichten vom 29.01.2019:

BGH urteilt über Lebend-Organspende

Karlsruhe: Ärzte haften, wenn sie Menschen, die zu Lebzeiten ein Organ spenden, nicht umfassend über mögliche gesundheitliche Risiken aufklären. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden. Die Richter betonten, die Vorgaben zur Information potenzieller Spender seien bewusst streng formuliert. Es sei unabdingbar, sie einzuhalten, um Spender zu schützen und die Bereitschaft der Menschen zur Organspende langfristig zu fördern. Konkret ging es um einen Mann aus Niedersachsen und eine Frau aus Nordrhein-Westfalen, die jeweils einem Familienmitglied eine Niere gespendet hatten. Die Kläger gaben an, seit dem Eingriff unter gesundheitlichen Problemen wie chronischer Erschöpfung zu leiden. Wegen einer unzureichenden medizinischen Aufklärung fordern sie Schadenersatz und Schmerzensgeld. Für die Festlegung der Höhe hat das BGH die Fälle zurück an das Oberlandesgericht Hamm verwiesen.| 29.01.2019 13:00 Uhr

Bartels beklagt Personal- und Materialmangel

Berlin: Der Wehrbeauftragte des Bundestages beklagt anhaltende Mängel bei der Ausstattung der Bundeswehr. Bartels sagte bei der Vorstellung seines Berichts für 2018, diese Mängel beträfen sämtliche Bereiche. So fehlten in großem Ausmaß Ersatzteile und es dauere zu lange, Geräte instandzusetzen. Dies wirkt sich laut Bartels auch auf die Ausbildung aus. Wie der Wehrbeauftragte außerdem mitteilte, treten immer weniger Soldatinnen und Soldaten neu in die Bundeswehr ein. Mit 20.000 Neueintritten sei vergangenes Jahr ein historischer Tiefstand erreicht worden. Das bedeute, dass die Armee immer älter werde. Außerdem seien mehr als 21.000 Dienstposten von Offizieren und Unteroffizieren nicht besetzt.| 29.01.2019 13:00 Uhr

Abtreibung: Barley verteidigt 219a-Kompromiss

Berlin: Die Bundesregierung hat sich auf einen Kompromiss zum Werbeverbot für Abtreibungen verständigt. Die Große Koalition will das Verbot nicht abschaffen, sondern den Paragrafen 219a ergänzen. Danach können in Zukunft Ärzte, Krankenhäuser und andere Einrichtungen auch im Internet darüber informieren, dass sie Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. Bisher sollten das nur staatliche Stellen dürfen. Die Sozialdemokraten hatten sich ursprünglich für eine Abschaffung des Werbeverbots eingesetzt. Das lehnte die Union ab. Bundesjustizministerin Barley von der SPD verteidigte im SWR den Kompromiss und bezeichnete die Lösung als vernünftig. Betroffene Frauen könnten sich jetzt an vielen Stellen informieren und Ärzte hätten Rechtssicherheit.| 29.01.2019 13:00 Uhr

Brexit: Britisches Parlament stimmt erneut ab

London: Das britische Parlament unternimmt heute einen weiteren Versuch, einen Kurs für den EU-Austritt festzulegen. Auf dem Tisch liegen mehrere Änderungsanträge, mit denen die Abgeordneten Einfluss auf den Prozess nehmen wollen. Über welchen Antrag abgestimmt wird, entscheidet Parlamentspräsident Bercow am Nachmittag. Bei gleich mehreren Anträgen geht es darum, wie die Grenz-Regelung zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland aussehen soll. Die Abstimmungen beginnen am Abend. Der von Premierministerin May mit der EU ausgehandelte Austrittsvertrag war vor knapp zwei Wochen im Unterhaus durchgefallen. Wenn das Parlament einen tragfähigen Konsens findet, kann ein ungeordneter Brexit am 29. März vermieden werden.| 29.01.2019 13:00 Uhr

Festnahmen nach Anschlag in Straßburg

Straßburg: Sieben Wochen nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in der französischen Stadt hat die Polizei fünf Verdächtige festgenommen. Einem Medienbericht zufolge werden sie beschuldigt, dem Attentäter die Waffe beschafft zu haben. Alle Festgenommenen gehören demnach zu derselben Familie. Ein 29-jähriger hatte am 11. Dezember 2018 in der Nähe des Straßburger Weihnachtsmarkts fünf Menschen getötet und mehrere verletzt. Nach einer zweitägigen Großfahndung wurde er bei seiner Festnahme von der Polizei erschossen.| 29.01.2019 13:00 Uhr

Umfassendes Tabakwerbeverbot gefordert

Berlin: Mehrere Organisationen fordern ein umfassendes Werbeverbot für Tabakprodukte und E-Zigaretten. In einem gemeinsamen Appell an Union und SPD rufen sie dazu auf, Außenwerbung etwa auf Plakaten oder Leuchtreklamen zu untersagen. Das gilt außerdem für Werbung im Kino und das Sponsoring für Tabakerzeugnisse und E-Zigaretten. Insgesamt 13 Verbände und Organisationen haben den Appell unterzeichnet, darunter das Deutsche Kinderhilfswerk und die Deutsche Krebshilfe. Sie verweisen auf Studien, wonach junge Menschen durch Werbung leicht zum Rauchen verführt werden. In Ländern mit umfassenden Verbotsregelungen sei der Tabakkonsum erheblich zurückgegangen.| 29.01.2019 13:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Heute Nachmittag Wechsel aus Wolken und Sonne, dabei einzelne Schauer, teils als Schnee oder Graupel, am Abend Glättegefahr. Höchstwerte 2 bis 5 Grad. Morgen aufgelockert bis stark bewölkt, gelegentlich etwas Sonne, überwiegend trocken, später in Niedersachsen und an der Nordsee örtlich etwas Schnee. Höchstwerte 1 bis 3 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag teils freundlich, von Schleswig-Holstein über Hamburg bis nach Niedersachsen gelegentlich Schneeschauer möglich, 1 bis 3 Grad.| 29.01.2019 13:00 Uhr