NDR Info Nachrichten vom 15.01.2019:

London: Das britische Parlament hat den Brexit-Vertrag von Premierministerin May abgelehnt. 432 Abgeordnete stimmten gegen das Abkommen, 202 dafür. Direkt im Anschluss an das Votum stellte der Vorsitzende der Labour-Partei, Corbyn, einen Misstrauensantrag gegen May. Die an der Regierung beteiligte nordirische DUP kündigt an, sich bei der Vertrauensabstimmung hinter die Premierministerin zu stellen. Morgen will May dem Parlament darlegen, wie es mit dem EU-Austritt weitergehen soll. Festgelegtes Datum für den Brexit ist der 29. März.| 15.01.2019 22:00 Uhr

Brüssel: Die Spitzen der Europäischen Union bedauern das Ergebnis der Abstimmung in London. Kommissionspräsident Juncker sagte, das Risiko eines ungeordneten Brexits steige wieder. Er rief Großbritannien auf, die EU so schnell wie möglich über das weitere Vorgehen zu informieren. Die Zeit sei fast abgelaufen. Ähnlich äußerte sich Ratspräsident Tusk. Vizekanzler Scholz sprach von einem bitteren Tag für Europa. Der Finanzminister warnte vor einem ungeregelten Ausstieg. Das sei für alle Beteiligten die schlechteste aller Möglichkeiten. Der Vorsitzende der Unionsfraktion, Brinkhaus, mahnte zur Ruhe. Die Niederlage sei bedauerlich, schrieb er auf Twitter. Die EU könne ihre Prinzipien nicht aufgeben, so sehr sie den Briten verbunden sei. Weitere Informationen zu diesem Thema gleich im Anschluss an die Nachrichten auf NDR Info.| 15.01.2019 22:00 Uhr

Berlin: Das Bundesamt für Verfassungsschutz hat die AfD auf Grund einer Analyse als Prüffall eingestuft. Nach den Worten von Verfassungsschutzpräsident Haldenwang gibt es erste Anhaltspunkte für eine gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung gerichtete Politik der AfD. Haldenwang sagte, es werde jetzt systematisch geprüft, ob die untersuchten Aussagen charakteristisch für die Ziele und die Ausrichtung der gesamten Partei seien. Noch genauer will sich der Verfassungsschutz die Nachwuchsorganisation "Junge Alternative" und den sogenannten "Flügel" um den Thüringer AfD-Landeschef Höcke anschauen. Sie wurden als Verdachtsfall eingestuft. Die AfD-Fraktionsvorsitzenden Gauland und Weidel kritisierten die Entscheidung und kündigten juristische Schritte an.| 15.01.2019 22:00 Uhr

Berlin: In der Hauptstadt beraten Spitzenpolitiker und Experten über den Kohleausstieg. Kanzlerin Merkel hat dazu eingeladen. An dem Treffen nehmen die Vorsitzenden der Kommission zum Kohleausstieg und mehrere Ministerpräsidenten betroffener Bundesländer teil. Ihnen geht es um verbindliche Zusagen für den Strukturwandel in den Braunkohleregionen. Dort sind Zehntausende Arbeitsplätze bedroht. In der Kohlekommission sind Vertreter der Industrie, der Gewerkschaften sowie Wissenschaftler und Klimaschützer vertreten. Das Gremium soll spätestens Anfang kommenden Monats ein Ausstiegs-Konzept vorlegen.| 15.01.2019 22:00 Uhr

Frankfurt am Main: Das Sicherheitspersonal am größten deutschen Flughafen hat seinen Warnstreik beendet. Das gab der Betreiber Fraport bekannt. Am Abend und in der Nacht kann es demnach trotzdem noch zu Behinderungen kommen. An den norddeutschen Flughäfen in Hamburg, Hannover und Bremen dauern die Warnstreiks an. Für morgen werden aber kaum noch Ausfälle oder Verspätungen erwartet. Verdi und der Deutsche Beamtenbund hatten zu den Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Sie fordern einen einheitlichen Stundenlohn von rund 20 Euro für alle Beschäftigten im Sicherheitsbereich.| 15.01.2019 22:00 Uhr

Darmstadt: Der Begriff "Anti-Abschiebe-Industrie" ist das Unwort des Jahres 2018. Das gab eine Jury von Sprachwissenschaftlern bekannt. Den Begriff hatte der CSU-Politiker Dobrindt in einem Interview verwendet. Er sagte, es sei nicht akzeptabel, dass durch eine aggressive Anti-Abschiebe-Industrie bewusst die Bemühungen des Rechtsstaates sabotiert würden.| 15.01.2019 22:00 Uhr

Zum Sport: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat bei der Weltmeisterschaft gegen Titelverteidiger Frankreich 25:25 unentschieden gespielt.| 15.01.2019 22:00 Uhr

In der Nacht stark bewölkt und zeitweise leichter Regen. Tiefstwerte 7 bis 5 Grad. Frischer Wind mit starken, teils stürmischen Böen. Morgen dicht bewölkt und Regen, später nach Süden hin Auflockerungen möglich. Höchstwerte 6 bis 9 Grad. Mäßiger bis frischer Südwestwind mit starken bis stürmischen Böen. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag abziehender Regen, dahinter Schauer, aber auch etwas Sonne bei 4 bis 7 Grad. Am Freitag nur noch selten Schauer bei 2 bis 5 Grad.| 15.01.2019 22:00 Uhr