NDR Info Nachrichten vom 19.10.2018:

Polen muss Zwangspensionierung von Richtern stoppen

Luxemburg: Die polnische Regierung muss die umstrittene Zwangspensionierung von Richtern mit sofortiger Wirkung stoppen. Der Europäische Gerichtshof hat eine entsprechende Anordnung erlassen. Sie gilt sogar rückwirkend für Richter, die bereits zwangsweise in den Ruhestand geschickt wurden. Geklagt hatte die Europäische Kommission. Sie sieht den Grundsatz der richterlichen Unabhängigkeit in Polen verletzt. Hintergrund ist ein neues Gesetz, mit dem das Pensionsalter von Richtern am Obersten Gericht von 70 auf 65 Jahre gesenkt wurde. Damit droht mehr als einem Drittel der Richter die Zwangspensionierung. Kritiker sehen darin einen weiteren Versuch der polnischen Regierung, die Justiz des Landes auf Linie zu bringen.| 19.10.2018 15:45 Uhr

Opposition: Mietpreisbremse bleibt wirkungslos

Berlin: Die Opposition im Bundestag hat den Gesetzentwurf von Justizministerin Barley für eine Verschärfung der Mietpreisbremse als wirkungslos kritisiert. Die stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Lay, erklärte, für die allermeisten Mieter ändere sich gar nichts. Die Neuregelung gelte lediglich für Neuvermietungen, die Mieten stiegen aber überall. Auch die Grünen bemängelten, dass es noch immer zu viele Ausnahmen gebe. Abgeordnete von FDP und AfD sprachen sich dagegen grundsätzlich gegen eine Mietpreisbremse aus, weil sie sich negativ auf den Wohnungsbau auswirke. Über den Gesetzentwurf von Barley wurde heute im Bundestag in erster Lesung beraten. Die SPD-Politikerin verteidigte ihr Projekt, räumte aber auch ein, dass die Änderungen bei der Mietpreisbremse noch schärfer hätten ausfallen können.| 19.10.2018 15:45 Uhr

Länder fordern bundesweites Wolfskonzept

Berlin: Niedersachsen hat gemeinsam mit Brandenburg und Sachsen eine Initiative zum Umgang mit Wölfen in den Bundesrat eingebracht. Die drei Ländern fordern ein nationales Konzept, das dem Schutz von Menschen und Weidetieren Priorität einräumt. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse der Bestand der Wölfe flächendeckend beobachtet und reguliert werden. Die Umweltschutzorganisation BUND plädierte dafür, in dem Abschuss von Wölfen nicht den einzigen Lösungsweg zu sehen. Wichtiger sei es, Weidetiere etwa durch Zäune zu schützen. Dafür müssten Bauern finanzielle Hilfe erhalten.| 19.10.2018 15:45 Uhr

Zellenbrand in Kleve: Justizminister in der Kritik

Düsseldorf: Im Fall des Syrers, der an den Folgen eines Brandes in seiner Gefängniszelle gestorben ist, fordert die Opposition in Nordrhein-Westfalen die Ablösung von Justizminister Biesenbach. Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Wolf sagte, Biesenbach habe in einer sehr zentralen Frage das Parlament und die Öffentlichkeit falsch informiert. Wolf bezog sich auf Medienberichte, nach denen der Syrer den Alarmknopf in seiner Zelle in Kleve am Abend des Brandes möglicherweise doch gedrückt haben könnte. Biesenbach habe bisher erklärt, dass der Häftling die Gegensprechanlage nicht betätigt habe. Auch die Grünen sehen zahlreiche offene Fragen in dem Fall und fordern die Entlassung des Justizministers von der CDU. Der 26-jährige Syrer saß in Folge einer Verwechslung mehr als zwei Monate lang zu Unrecht im Gefängnis.| 19.10.2018 15:45 Uhr

Bestand der Miesmuscheln im Wattenmeer steigt

Tönning: Die Zahl der Miesmuscheln auf den Muschelbänken im schleswig-holsteinischen Wattenmeer nimmt seit einem Tiefststand 2010 kontinuierlich zu. Ihre Gesamtbiomasse ist seitdem von 6.000 Tonnen auf rund 37.000 Tonnen im vergangenen Jahr gestiegen. Das gab die Nationalparkverwaltung in Tönning bekannt. Miesmuschelbänke hätten eine große Bedeutung für das Ökosystem Wattenmeer und würden mehr als 100 Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.| 19.10.2018 15:45 Uhr

Wettervorhersage

Bis zum Abend heiter, gebietsweise dichte Wolken, 12 bis 15 Grad.| 19.10.2018 15:45 Uhr