NDR Info Nachrichten vom 28.09.2018:

Erdogan und Merkel beenden Beratungen

Berlin: Der türkische Präsident Erdogan ist im Rahmen seines Staatsbesuchs von Bundeskanzlerin Merkel begrüßt worden. Beide kamen im Kanzleramt zu einem Arbeitsessen zusammen; in Kürze wird eine gemeinsame Pressekonferenz erwartet. Für Unruhe sorgten Berichte, wonach Erdogans Delegation eine Liste mit Namen von Terrorverdächtigen vorgelegt hat, die in Deutschland Zuflucht gesucht hätten, unter ihnen der Journalist Can Dündar. Ankara verlange, dass Deutschland diese Personen ausliefert. Dündar selbst hat inzwischen erklärt, an der Pressekonferenz von Merkel und Erdogan nicht teilzunehmen. Zuvor hatte die Türkei damit gedroht, den Termin abzusagen. Am Vormittag war Präsident Erdogan vor dem Schloss Bellevue mit militärischen Ehren empfangen worden und hatte mit Bundespräsident Steinmeier gesprochen. Für den Abend ist ein Staatsbankett geplant. Aus Protest haben zahlreiche Oppositionspolitiker ihre Teilnahme abgesagt.| 28.09.2018 12:45 Uhr

SEK-Beamte tragen sich als Uwe Böhnhardt in Liste ein

Dresden: Das Landeskriminalamt Sachsen hat zwei Beamte vom Dienst suspendiert, die anlässlich des Besuchs des türkischen Staatspräsidenten Erdogan in Berlin im Einsatz waren. Nach Angaben von LKA-Präsident Kleine hatten sich die beiden Polizisten mit dem Namen des NSU-Mitglieds Uwe Böhnhardt in eine Liste eingetragen, auf deren Grundlage Zutrittsberechtigungen für bestimmte Bereiche ausgestellt wurden. Die SEK-Beamten seien von dem Einsatz abgezogen und befragt worden. Kleine nannte ihr Verhalten vollständig inakzeptabel, im höchsten Maße verantwortungslos und an Dummheit kaum zu überbieten.| 28.09.2018 12:45 Uhr

Streit in der Koalition über Kleinwaffen-Lieferungen

Berlin: Zwischen Union und SPD gibt es Streit über Kleinwaffenlieferungen an Drittstaaten außerhalb der Nato und der EU. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Felgentreu, sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, laut Koalitionsvertrag dürften Pistolen und Revolver nicht mehr in andere Länder exportiert werden, weil sie zu den Kleinwaffen zählten. Der wirtschaftspolitsche Sprecher der Unionsfraktion, Pfeiffer, sagte dagegen, er halte nichts von dieser Definition. Es entstehe der Eindruck, Deutschland würde mit Kleinwaffen in der Welt um sich werfen, was nicht stimme, so Pfeiffer. Im vergangenen Jahr hat Deutschland Pistolen und Revolver im Wert von 117 Mio Euro exportiert. Der Anteil am weltweiten Markt liegt damit im Promille-Bereich.| 28.09.2018 12:45 Uhr

Bedford-Strohm verteidigt AfD-Boykott

Berlin: Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bedford-Strohm, hat die Entscheidung gegen Auftritte von AfD-Politikern beim Kirchentag 2019 verteidigt. Politikern, die gegen Migranten hetzten, dürfe kein Forum gegeben werden, sagte der bayerische Landesbischof. Wähler und Sympathisanten seien aber durchaus willkommen. 2017 hatte das Kirchentagspräsidium AfD-Politiker als Teilnehmer auf Podien und Diskussionsveranstaltungen noch zugelassen. Der Deutsche Evangelische Kirchentag findet im Juni kommenden Jahres in Dortmund statt.| 28.09.2018 12:45 Uhr

Probleme auf Bahnstrecke Hamburg-Hannover

Hamburg: Auf der Bahnstrecke zwischen der Hansestadt und Hannover wird es nach einem Kabelbrand voraussichtlich bis Sonntagabend Einschränkungen geben. Die Polizei geht von einem Anschlag aus und vermutet einen Zusammenhang mit den Protesten gegen die geplante Rodung im Hambacher Forst. Ein Bekennerschreiben liegt den Behörden allerdings noch nicht vor. Bei dem Brand im Rangierbahnhof Maschen waren in der Nacht nach Angaben der Bahn etwa 40 Daten- und Kommunikationskabel beschädigt worden. Weil deshalb die Signalanlage nicht funktioniert, können auf der Strecke Hamburg-Hannover derzeit pro Stunde nur zwei Züge fahren. Fernzüge Richtung Hamburg werden über Rotenburg umgeleitet und brauchen eine halbe Stunde länger.| 28.09.2018 12:45 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags meist freundlich, auch mehr Wolken, an den Küsten vereinzelt Schauer, Temperaturen von 12 bis 16 Grad.| 28.09.2018 12:45 Uhr