NDR Info Nachrichten vom 11.09.2018:

Fusion von Karstadt und Kaufhof besiegelt

Essen: Die beiden größten deutschen Warenhausketten Karstadt und Kaufhof schließen sich zusammen. Das gaben die Eigentümer der Unternehmen - der kanadische Handelskonzern HBC und die österreichische Investmentgesellschaft Signa - bekannt. Der neue Einzelhandels-Riese wird demnach europaweit 243 Standorte und etwa 32.000 Mitarbeiter haben. Noch ist unklar, ob Filialen geschlossen und Stellen gestrichen werden sollen. Der Deutsche Städtetag sieht den Zusammenschluss mit Sorge. Hauptgeschäftsführer Dedy erklärte, er hoffe, dass möglichst alle Standorte erhalten bleiben. Die Warenhäuser seien wichtige Arbeitgeber und Versorgungszentren vor Ort. Dedy betonte, durch ihre Anziehungskraft unterstützten sie auch den Einzelhandel in ihrem Umfeld.| 11.09.2018 20:00 Uhr

Opposition kritisiert Etatentwurf 2019

Berlin: Die Opposition hat der Bundesregierung vorgeworfen, im Haushaltsplan 2019 wichtige Themen zu vernachlässigen. Die Linken kritisierten im Bundestag, wirkliche Probleme für die Menschen wie Renten oder bezahlbare Wohnungen würden vernachlässigt. Die Grünen warfen der Regierung vor, zu wenig in den Kampf gegen Armut und den Klimaschutz zu investieren. Die FDP verlangte Steuerentlastungen und einen Abbau von Subventionen. Die AfD erklärte, Risiken seien im Etatentwurf nicht ausreichend berücksichtigt. Bundesfinanzminister Scholz hatte zum Auftakt der Sitzung eine solide Haushaltspolitik angemahnt. Der SPD-Politiker sagte, eine Finanzkrise wie vor zehn Jahren dürfe sich nicht wiederholen. Der Haushaltsentwurf für 2019 soll weiter ohne neue Schulden auskommen.| 11.09.2018 20:00 Uhr

Maaßens Erklärungen sorgen für neuen Unmut

Berlin: Verfassungsschutzpräsident Maaßen steht nach seinen Äußerungen über rassistische Angriffe in Chemnitz weiter in der Kritik. Der frühere Bundesinnenminister Baum sagte auf NDR 2, es sei nicht Aufgabe des Verfassungsschutzpräsidenten, sich öffentlich einzumischen. Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Mihalic, warf Maaßen im "Handelsblatt" vor, er verfolge eine politische Agenda. In einem Bericht an das Bundesinnenministerium schreibt der Behördenchef laut mehreren Medien, er habe nicht die Echtheit des Videos bezweifelt, sondern nur, dass die Aufnahmen eine Menschenjagd zeigten. Laut dem ZDF berichtete die Chemnitzer Polizei während der Demonstration Ende August von Versuchen rechter Gewalttäter, Linke und Ausländer zu attackieren. Auch von einem möglichen Angriff auf ein jüdisches Restaurant ist demnach die Rede.| 11.09.2018 20:00 Uhr

Richter: Winterkorn hat nicht ausreichend aufgeklärt

Braunschweig: Im Schadenersatz-Prozess gegen Volkswagen hat das Gericht den früheren Konzernchef Winterkorn kritisiert. Der Ex-Vorstandsvorsitzende habe nicht ausreichend Aufklärung betrieben, nachdem er von den Manipulationen an Dieselmotoren erfahren habe, sagte der Vorsitzende Richter. Er betonte, ein "redlich Handelnder" wäre den Hinweisen nachgegangen. Dem Richter zufolge könnte Winterkorn sogar bereits im Jahr 2008 über die Abschalteinrichtungen Bescheid gewusst haben. Der Musterprozess gegen VW vor dem Braunschweiger Oberlandesgericht war gestern gestartet. Hinter dem Kläger Deka Invest stehen rund 2.000 vergleichbare Fälle. Es geht um mehrere Milliarden Euro Schadenersatz für Kursverluste.| 11.09.2018 20:00 Uhr

Warnstreik: 150 Ryanair-Flieger am Boden

Berlin: Ryanair streicht morgen 150 von insgesamt 400 Flügen von und nach Deutschland. Das irische Unternehmen reagiert damit auf den Streikaufruf der Gewerkschaften Cockpit und Verdi. Passagiere seien bereits informiert worden. Sie könnten kostenfrei umbuchen oder den Ticketpreis zurückbekommen. Die Billig-Fluglinie drohte bei weiteren Arbeitsniederlegungen mit einem Stellenabbau an mehreren Standorten in Deutschland. Der Warnstreik soll morgen früh um 3 Uhr beginnen und 24 Stunden dauern.| 11.09.2018 20:00 Uhr

Katalanen demonstrieren für Unabhänigkeit

Barcelona: Hunderttausende Katalanen haben für die Loslösung von Spanien demonstriert. Die Separatisten forderten zudem die Freilassung von inhaftierten Regionalpolitikern. Anlass der Kundgebung in Barcelona ist der Nationalfeiertag, den die Katalanen seit 300 Jahren am 11. September begehen. Vor knapp einem Jahr hatte ein Referendum zur Abspaltung von Spanien stattgefunden. Die Zentralregierung in Madrid erklärte Abstimmung und Ergebnis für illegal. Mehrere Spitzenpolitiker und Aktivisten kamen wegen des Vorwurfs der Rebellion in Untersuchungshaft. Der abgesetzte Regionalpräsident Puigdemont floh ins Exil nach Belgien.| 11.09.2018 20:00 Uhr

Wettervorhersage

In der Nacht bewölkt und Regen, im südlichen Niedersachsen trocken. Tiefstwerte 17 bis 12 Grad. Morgen südwärts abziehender Regen, dort anfangs freundlich; ganz im Norden später Auflockerungen und kaum Niederschlag. Höchstwerte 15 bis 26 Grad. Am Donnerstag länger freundlich, im Süden anfangs Regen bei 15 bis 20 Grad.| 11.09.2018 20:00 Uhr