NDR Info Nachrichten vom 10.09.2018:

Maaßen legt Bericht zu Chemnitz-Einschätzung vor

Berlin: Verfassungsschutz-Präsident Maaßen hat der Bundesregierung mitgeteilt, worauf er seine Einschätzung zu den Vorfällen in Chemnitz stützt. Der Bericht ging im Bundesinnenministerium ein. Eine Sprecherin sagte, das Papier werde nun ausgewertet. Der Bericht wurde demnach auch an das Kanzleramt weitergeleitet. Zu Inhalten wurde zunächst nichts bekannt, als erstes sollten die zuständigen parlamentarischen Gremien informiert werden. Maaßen hatte in einem Zeitungsinterview bezweifelt, dass es in Chemnitz zu rassistischen Hetzjagden gekommen sei. Er stellte dabei auch die Echtheit eines entsprechenden Online-Videos in Frage. Grüne, Linke und FDP fordern die Ablösung des Behördenchefs für den Fall, dass er keine Belege für seine Äußerungen vorlegt. Bei einem solchen Szenario müsse Innenminister Seehofer Maaßen von seinem Posten abberufen, betonten die Fraktionschefs der drei Parteien.| 10.09.2018 12:45 Uhr

Stahlknecht warnt vor Generalverdacht

Magdeburg: Nach dem Tod eines 22-jährigen Deutschen in Köthen hat Sachsen-Anhalts Innenminister Stahlknecht davor gewarnt, Personen unter Generalverdacht zu stellen. Der CDU-Politiker bat um Besonnenheit und versprach, dass alles getan werde, um die Vorgänge aufzuklären. Laut Stahlknecht waren unter den rund 2.500 Demonstranten des sogenannten Trauermarsches gestern bis zu 500 Personen aus dem rechten Spektrum. Sie seien zum Teil aus anderen Bundesländern gekommen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff forderte ein bundesweites Vorgehen gegen Rechts. Derzeit ermittelt der Staatsschutz wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler war der 22-Jährige nach einem Streit mit mindestens zwei Afghanen an akutem Herzversagen gestorben. Tödliche äußere Verletzungen wurden demnach nicht festgestellt. Einer der beiden Tatverdächtigen stand vor der Abschiebung.| 10.09.2018 12:45 Uhr

Musterprozess gegen VW begonnen

Braunschweig: Vor dem Oberlandesgericht hat ein Musterprozess gegen den Volkswagenkonzern begonnen. Anleger fordern von dem Autobauer Schadenersatz für die Kurs-Verluste im Zuge des Abgas-Skandals. Im Prozess geht es um knapp vier Milliarden Euro. Kläger ist die Fondsgesellschaft Deka Invest. Sie steht stellvertretend für rund 2.000 Klagen gegen Volkswagen. In der Verhandlung soll vor allem geklärt werden, ob VW die Märkte rechtzeitig über die Affäre um die Manipulationen an Dieselmotoren informiert hat. Die Aktie des Konzerns hatte unmittelbar nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals Ende September 2015 fast die Hälfte ihres Wertes verloren.| 10.09.2018 12:45 Uhr

Schweden: Sozialdemokraten gewinnen Wahl

Stockholm: Schweden steht nach der Parlamentswahl vor einer schwierigen Regierungsbildung. Die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Löfven wurden zwar trotz Verlusten stärkste Kraft; das rot-grüne Bündnis unter ihrer Führung verfehlte nach den Stimmgewinnen der rechten Schwedendemokraten allerdings die Mehrheit. Nach derzeitigem Stand liegen die beiden traditionellen Blöcke - Rot-Grün und Konservative - gleichauf. Löfven sagte, die Wahl habe das Ende der Blockpolitik besiegelt. Es liege jetzt an den - so wörtlich - anständigen Parteien, zusammenzuarbeiten und das Land in verantwortungsvoller Weise voranzubringen. Nach Auszählung fast aller Wahlbezirke kommen die Sozialdemokraten auf rund 28 Prozent. Zweitstärkste Kraft wurden demnach die konservativen Moderaten mit knapp 20 Prozent. Für die rechten Schwedendemokraten stimmten den aktuellen Zahlen zufolge etwa 18 Prozent.| 10.09.2018 12:45 Uhr

Kurzwetter

Nachmittags zeitweise heiter, nur in Mecklenburg-Vorpommern vereinzelt Regen, Höchstwerte 18 Grad in Flensburg; bis 25 Grad in Northeim.| 10.09.2018 12:45 Uhr