NDR Info Nachrichten vom 06.09.2018:

Diakonie kritisiert Seehofer-Äußerungen

Berlin: Die Diakonie hat Bundesinnenminister Seehofer vorgeworfen, Millionen von Zugewanderten vor den Kopf zu stoßen. Hintergrund ist Seehofers Aussage, die Migrationsfrage sei die "Mutter aller politischen Probleme". Diakonie-Präsident Lilie betonte, es sei die Aufgabe von "Vater Staat", politische Konzepte für das plurale Miteinander zu entwickeln. Auch SPD-Chefin Nahles erklärte, die Regierung habe die Aufgabe Probleme zu lösen. Sie ergänzte, die "Mutter aller Lösungen" sei der soziale Zusammenhalt aller Menschen in Deutschland. FDP-Chef Lindner schrieb auf Twitter, es sei zu klein gedacht, in Migration ausschließlich ein Problem zu sehen. Mit Management und Steuerung könne Einwanderung auch eine Chance für ein alterndes Land sein. Zuspruch erhielt Seehofer dagegen von der AfD. Deren Vorsitzender Gauland sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", der Innenminister habe in der Analyse vollkommen recht.| 06.09.2018 17:45 Uhr

Verfassungsschutz Thüringen prüft AfD

Erfurt: Der Verfassungsschutz in Thüringen hat ein Prüfverfahren gegen den Landesverband der AfD eingeleitet. Thüringens Verfassungsschutzchef Kramer sagte, die Abgrenzung zwischen der AfD und rechtsextremistischen Gruppen erodiere zunehmend. Er begründete das verschärfte Vorgehen unter anderem mit dem Auftreten der Partei bei Protesten in Chemnitz. Der Landesverband habe zu den Mitorganisatoren des sogenannten Schweigemarschs gehört, an dem bis zu 2.500 bekannte Rechtsextremisten teilgenommen hätten, so Kramer. Eine zuvor verbreitete Distanzierung der AfD von den Extremisten erscheine nun als strategisches Mittel. Die Prüfung soll bis zu einem Jahr dauern. Auf Grundlage der Ergebnisse will der Verfassungsschutz dann entscheiden, ob die Partei in Thüringen in Zukunft unter Beobachtung gestellt wird.| 06.09.2018 17:45 Uhr

Fall Staufen: Behörden räumen Fehler ein

Freiburg: Im Fall des jahrelang missbrauchten Jungen aus Staufen in Baden-Württemberg haben die damit befassten Behörden Fehler und Versäumnisse eingeräumt. In einem Abschlussbericht heißt es, es seien nicht alle Erkenntnismöglichkeiten ausgeschöpft worden. Der Präsident des Oberlandesgerichts Karlsruhe, Riedel, sagte, Behörden hätten vorhandene Informationen außerdem zu spät weitergegeben. Der heute zehn Jahre alte Junge war mehr als zwei Jahre lang von seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten vergewaltigt und an andere Männer verkauft worden. Das Paar wurde für die Taten bereits verurteilt.| 06.09.2018 17:45 Uhr

Hamburgs Wirtschaftssenator Horch tritt zurück

Hamburg: Der Wirtschafts-Senator der Hansestadt, Horch, hat angekündigt, spätestens zum Ende des Jahres aus seinem Amt auszuscheiden. Im Hamburger Rathaus erklärte er, es handele sich um eine private Entscheidung. Der Spagat zwischen familiärer Verpflichtung und Beruf sei inzwischen so intensiv, dass er ihn nicht mehr leisten könne, so Horch. Hintergrund ist eine Erkrankung seiner Ehefrau. Hamburgs Erster Bürgermeister Tschentscher bedauerte die Entscheidung, drückte aber sein Verständnis aus. Horch sei mehr als sieben Jahre mit großem Einsatz und Erfolg Senator gewesen, erklärte Tschentscher. Wer das Amt übernimmt, ist noch unklar.| 06.09.2018 17:45 Uhr

Bahn streicht wegen Personalnot Verbindungen

Kiel: Die Deutsche Bahn streicht in Schleswig-Holstein mehrere Einzelverbindungen, weil sie zu wenig Lokführer hat. Nach Angaben des Unternehmens sind davon vor allem Verbindungen von und nach Lübeck betroffen. So würden etwa einzelne Züge von Lüneburg oder Kiel in die Hansestadt ausfallen. Laut Deutscher Bahn handelt es sich vor allem um Verbindungen frühmorgens oder spätabends. Für die Fahrgäste werde ein Ersatzverkehr eingerichtet.| 06.09.2018 17:45 Uhr

Kurzwetter

Bis zum Abend oft sonnig und trocken, im Verlauf erste Schauer und Gewitter, Temperaturen von 20 Grad auf Usedom bis 27 Grad im Braunschweiger Land.| 06.09.2018 17:45 Uhr