NDR Info Nachrichten vom 03.09.2018:

Chemnitz: Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hat die Bürger der Stadt zu deutlichem Widerspruch gegen rechtsradikale Positionen aufgerufen. Die Mehrheit stehe für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, sagte der CDU-Politiker vor rund 1.000 Demonstranten in Chemnitz. Diese Mehrheit müsse lauter werden. Kretschmer betonte, Rechtsextremisten seien die größten Feinde der Demokratie. Der Ministerpräsident versprach zudem, die tödliche Messerattacke auf einen 35-Jährigen in Chemnitz sowie alle Straftaten bei den Demonstrationen in den Tagen danach aufzuklären. Menschen, die den Hitlergruß zeigten und Journalisten angriffen, würden mit aller Härte des Gesetzes verfolgt.| 03.09.2018 00:00 Uhr

Hamburg: In der Hansestadt sind mindestens zehntausend Menschen für eine ungehinderte Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer auf die Straße gegangen. Die Veranstalter sprachen von mehr als 16.000 Demonstranten. Die Teilnehmer forderten sichere, legale Fluchtwege nach Europa und wandten sich gegen Rassismus. Die evangelische Bischöfin Fehrs sagte auf der Kundgebung, es müsse eine politische Lösung geben, damit alle europäischen Staaten ihrer Verantwortung bei der Aufnahme von Geflüchteten nachkämen. Zu den Rednern gehörte auch der Kapitän des Rettungsschiffes "Lifeline", Reisch. Die Demonstration in Hamburg war Teil einer bundesweiten Reihe von Veranstaltungen. Weitere Kundgebungen gab es an diesem Wochenende unter anderem in Berlin und Köln.| 03.09.2018 00:00 Uhr

Berlin: Die Vereinten Nationen warnen vor einer Fluchtwelle aus der afrikanischen Region am Tschadsee. Der Chef des UN-Entwicklungsprogramms, Steiner, sagte, in diesem Gebiet glaubten Millionen Menschen nicht mehr an eine Zukunft dort. Die Umstände würden sie immer mehr dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Steiner erklärte, die bisherige internationale Hilfe löse nicht die Grundprobleme. Es dürfe nicht nur um humanitäre oder Nothilfe gehen, sondern um einen langfristigen wirtschaftlichen Aufbau. Die Menschen in der Tschadsee-Region leiden zunehmend unter Klimawandel und Angriffen von Extremisten. Morgen beginnt in Berlin eine internationale Geberkonferenz für die Anrainerstaaten.| 03.09.2018 00:00 Uhr

Berlin: Linken-Chefin Kipping hat sich für eine Beobachtung der AfD durch den Verfassungsschutz ausgesprochen. Im "ARD-Sommerinterview" erklärte Kipping, die Partei sei ein Feind der Verfassung. Der Flügel um den AfD-Politiker Höcke sei im Aufwind und die Rechtsradikalisierung der Partei werde voranschreiten. Linken-Fraktionschefin Wagenknecht sagte der "Rheinischen Post", statt einer Beobachtung sei eine politische Auseinandersetzung mit der Partei notwendig. Man müsse ihr durch eine andere Politik den Boden entziehen. Angesichts der AfD-Beteiligung an fremdenfeindlichen Demonstrationen in Chemnitz waren die Rufe nach einer Beobachtung der Partei durch den Verfassungsschutz lauter geworden. Bundesinneminister Seehofer lehnt eine solche Maßnahme derzeit ab.| 03.09.2018 00:00 Uhr

Berlin: Zum Start des Ausbildungsjahres sind weiterhin noch tausende Lehrstellen in verschiedenen Berufen und Regionen frei. Die Situation für Bewerber sei besser denn je, sagte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Schweitzer, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Unternehmen wüssten genau, dass sie nur mit qualitativ hochwertigen Angeboten punkten könnten. Daher würden sie jetzt zum Teil höhere Vergütungen zahlen als in der Branche üblich. Schweitzer betonte, darüberhinaus würden die Firmen auch Auslandsaufenthalte und Zusatzqualifikationen anbieten.| 03.09.2018 00:00 Uhr

Moskau: In Russland haben erneut Tausende Menschen gegen die Anhebung des Renteneintrittsalters protestiert. Allein in Moskau gingen nach Angaben der Polizei 6.000 Menschen auf die Straße. Andere Beobachter sprachen von 10.000 Demonstranten. Auch in anderen Städten gab es Kundgebungen. Am vergangenen Mittwoch hatte Präsident Putin im Streit um das Rentenalter Zugeständnisse gemacht. Demnach sollen Frauen künftig mit 60 und nicht wie ursprünglich geplant mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen können. Für Männer ist weiterhin ein Rentenalter von 65 Jahren vorgesehen. Derzeit liegt es bei 60 Jahren.| 03.09.2018 00:00 Uhr

Zum Sport: In der Fußball-Bundesliga hat Schalke auch sein zweites Spiel verloren. Die Gelsenkirchener mussten sich gegen Hertha BSC mit 0:2 geschlagen geben. Leipzig und Düsseldorf trennten sich 1:1.| 03.09.2018 00:00 Uhr

Das Wetter: Zur Zeit teils locker bewölkt, teils kompaktere Wolken und örtlich Schauer. Tiefstwerte 16 bis 11 Grad. Morgen heiter bis wolkig und stellenweise Schauer oder Gewitter, später länger sonnig und trocken. 21 bis 28 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag oft heiter, westlich der Weser stellenweise Schauer oder Gewitter, 20 bis 28 Grad. Am Mittwoch in Niedersachsen gewittrige Schauer, sonst freundlich, 20 bis 26 Grad.| 03.09.2018 00:00 Uhr