NDR Info Nachrichten vom 27.08.2018:

Chemnitz: Nach dem gewaltsamen Tod eines Mannes auf einem Fest in der sächsischen Stadt ist Haftbefehl gegen zwei Tatverdächtige erlassen worden. Der Iraker und der Syrer sollen gestern früh einen 35-jährigen Deutschen mit Messerstichen tödlich verletzt haben. Laut Staatsanwaltschaft ging der Tat eine verbale Auseinandersetzung voraus. Nach dem Vorfall hatte eine rechte Gruppierung etwa 800 Demonstranten mobilisiert. Unter ihnen waren nach Einschätzung der Chemnitzer Polizeipräsidentin Penzel 50 Gewaltbereite, die die Ansammlung gelenkt haben. Teilnehmer griffen laut Augenzeugen auch Menschen an, die sie offenbar für Migranten hielten. Der Polizei liegen dazu drei Anzeigen vor. Für heute Abend haben rechte Gruppen und Gegendemonstranten Kundgebungen in Chemnitz angekündigt. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.| 27.08.2018 17:45 Uhr

Freilassing: Knapp zwei Monate nach Beginn der bayerischen Grenzkontrollen hat die Landesregierung eine positive Bilanz gezogen. Bei einem Ortstermin am Grenzübergang Freilassing sagten aber weder Landesinnenminister Herrmann noch Bundesinnenminister Seehofer, wie viele Flüchtlinge ohne gültige Papiere seitdem aufgegriffen worden sind. Die CSU hatte die Kontrollen mit einer Zunahme illegaler Grenzübertritte von Migranten begründet. Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks hatten die bayerischen Grenzbeamten seit Anfang Juli nur viermal mit Flüchtlingen ohne Papiere zu tun. Seehofer und Herrmann wollten die Zahl nicht bestätigen.| 27.08.2018 17:45 Uhr

Paris: Frankreichs Präsident Macron hat die EU-Partner zu größeren Reformbemühungen aufgerufen. Macron sagte in einer Grundsatzrede zur Außenpolitik, die bisherigen Anstrengungen müssten verdoppelt werden. Vor allem in der Sicherheitspolitik sollte Europa unabhängiger werden. Man könne sich nicht mehr alleine auf die USA verlassen, betonte der französische Präsident. Nötig seien neue Initiativen und Allianzen in der Verteidigungspolitik. Er bezog dabei auch eine Zusammenarbeit mit Russland in seine Überlegungen ein.| 27.08.2018 17:45 Uhr

Genf: Eine Kommission der Vereinten Nationen wirft dem Militär von Myanmar Völkermord vor. Die Ermittler machen die Armee für Massentötungen und Vergewaltigungen unter der muslimischen Minderheit der Rohingyas verantwortlich. Bis zu 25.000 Menschen sollen getötet worden sein. Die Kommission fordert, den Oberbefehlshaber und mehrere Generäle wegen Anstiftung vor Gericht zu stellen. Die UN-Ermittler erklärten außerdem, die Regierung von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi lasse die Verbreitung von Hass zu. Seit etwa einem Jahr sind fast 700.000 Rohingyas aus dem überwiegend buddhistischen Myanmar ins benachbarte Bangladesch geflohen.| 27.08.2018 17:45 Uhr

Moskau: In Russland muss der Kreml-Kritiker Nawalny erneut ins Gefängnis. Ein Gericht in Moskau hat ihn wegen des Aufrufs zu nicht genehmigten Demonstrationen zu 30 Tagen Haft verurteilt. Zur Begründung hieß es, Nawalny sei Wiederholungstäter. Der 42-Jährige war erst Mitte Juni aus dem Gefängnis entlassen worden. Dort hatte er wegen des gleichen Vorwurfs 30 Tage lang eingesessen. Nawalny ist einer der prominentesten Kritiker von Staatschef Putin. Gestern wurde er festgenommen, nachdem er die Opposition zu landesweiten Protesten gegen eine umstrittene Rentenreform aufgerufen hatte.| 27.08.2018 17:45 Uhr

Das Wetter: In der Nacht teils wolkig, teils gering bewölkt und noch einzelne Schauer. Tiefstwerte 16 bis 10 Grad.| 27.08.2018 17:45 Uhr