NDR Info Nachrichten vom 27.07.2018:

Bayern: Gründung von Asyl-Landesamt

Ingolstadt: Die Regierung in Bayern hat am Vormittag das umstrittene Landesamt für Asyl und Rückführungen offiziell gegründet. Es war im April von Bayerns Ministerpräsident Söder angekündigt worden. An dem Gründungsakt nahm neben Söder auch Innenminister Herrmann teil. Der bayerische Flüchtlingsrat und andere Organisationen hatten Demonstrationen gegen die neue Behörde angekündigt. In ihrem Aufruf hieß es, Abschiebungen und die rechte Wahlkampfstrategie der CSU seien kein Grund zum Feiern. Das Landesamt soll am 01.August offiziell in Betrieb gehen und zentral für den Freistaat Abschiebungen, Passbeschaffungen und Maßnahmen gegen ausländische Gefährder und Straftäter verbessern. Erklärtes Hauptziel ist dabei, die Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber zu beschleunigen. Dazu sollen 120 neue Stellen geschaffen werden. Zusammen mit den zentralen Ausländerbehörden wird das Amt später über 1000 Mitarbeiter verfügen.| 27.07.2018 10:45 Uhr

Hitzewelle: Waldbrände auch in NRW

Fichtenwalde: Im Waldbrandgebiet am Autobahnkreuz Potsdam bleibt die Lage angespannt. Nach Angaben der brandenburger Behörden ist das Großfeuer zwar unter Kontrolle. Die Evakuierung des Ortes Fichtenwalde wurde in der Nacht abgesagt. Probleme gebe es aber durch Munitionsfunde im Boden. Die Einsatzkräfte könnten das betroffene Gebiet aus Sicherheitsgründen nicht betreten. Es soll schon mehrere Explosionen gegeben haben. Neben Hubschraubern ist auch ein Löschpanzer vor Ort. Die Sperrungen auf den Autobahnen 9 und 10 bleiben bestehen, die Polizei rechnet wieder mit langen Staus. Auch aus anderen Bundesländern werden Brände gemeldet. In der Nähe von Iserlohn in Nordrhein-Westfalen steht ein Wald in Flammen. Kleinere Brände gab es unter anderem im niedersächischen Landkreis Leer. Dort konnte die Feuerwehr verhindern, dass sich die Flammen ausbreiten.| 27.07.2018 10:45 Uhr

USA: Viele Migrantenkinder noch von Eltern getrennt

Washington: Nach Ablauf einer Frist zur Wiedervereinigung getrennter Einwandererfamilien in den USA sind mehr als 700 Kinder offenbar noch nicht wieder bei ihren Familien. Eine gerichtlich angeordnete Frist zur Zusammenführung von Kindern über fünf Jahren mit ihren Familien lief um Mitternacht deutscher Zeit ab. Die US-Regierung erklärte laut CNN, die Frist sei eingehalten worden. Im Fall der noch nicht wieder mit ihren Familien vereinten rund 700 Kindern wurden die Familien den Regierungsangaben zufolge als "ungeeignet" für eine Zusammenführung eingestuft. Als Gründe wurden etwa Straftaten der Eltern in der Vergangenheit oder ansteckende Krankheiten genannt. Zum Teil habe auch der Beziehungsgrad der Familien nicht bestätigt werden können. In mehr als 450 Fällen sollen die Eltern inzwischen ohne ihre Kinder nach Mexiko abgeschoben worden sein.| 27.07.2018 10:45 Uhr

NetzDG: Konzerne ziehen erste Bilanz

Berlin: Die Internet-Konzerne Facebook und YouTube haben erste Zahlen zum Netzwerkdurchsetzungsgesetz vorgelegt. Daraus geht hervor, dass die meisten Beschwerden gegen Hass und Hetze im Netz nicht erfolgreich sind. Bei Youtube wurden seit Januar demnach gut 210.000 Inhalte als rechtswidrig gemeldet. Nur gut jeder vierte ist auch gelöscht worden. Facebook meldet etwa 1.700 Beschwerden. Weniger als 400 hat das Netzwerk geblockt oder ganz entfernt. Bußgelder wurden bislang nicht fällig. Gegner des Gesetzes kritisieren dagegen, dass auch legale Inhalte gelöscht werden, zum Beispiel Satire-Beiträge. "Reporter ohne Grenzen" fordert eine unabhängige Aufsicht. Internetkonzerne sollten nicht alleine entscheiden dürfen, was im Netz steht und was nicht.| 27.07.2018 10:45 Uhr