NDR Info Nachrichten vom 27.07.2018:

USA: Viele Migrantenkinder noch von Eltern getrennt

Washington: Nach Ablauf einer Frist zur Wiedervereinigung getrennter Einwandererfamilien in den USA sind mehr als 700 Kinder offenbar noch nicht wieder bei ihren Familien. Eine gerichtlich angeordnete Frist zur Zusammenführung von Kindern über fünf Jahren mit ihren Familien lief um Mitternacht deutscher Zeit ab. Die US-Regierung erklärte laut CNN, die Frist sei eingehalten worden. Im Fall der noch nicht wieder mit ihren Familien vereinten rund 700 Kindern wurden die Familien den Regierungsangaben zufolge als "ungeeignet" für eine Zusammenführung eingestuft. Als Gründe wurden etwa Straftaten der Eltern in der Vergangenheit oder ansteckende Krankheiten genannt. Zum Teil habe auch der Beziehungsgrad der Familien nicht bestätigt werden können. In mehr als 450 Fällen sollen die Eltern inzwischen ohne ihre Kinder nach Mexiko abgeschoben worden sein.| 27.07.2018 06:45 Uhr

Noch keine Entwarnung nach Waldbrand bei Potsdam

Fichtenwalde: In Brandenburg ist es der Feuerwehr gelungen, den Waldbrand in der Nähe von Potsdam weitgehend unter Kontrolle zu bringen. Die rund 200 Einsatzkräfte hätten das Feuer so weit eingedämmt, dass keine Häuser mehr bedroht seien, meldeten die zuständigen Landkreise in der Nacht. Der Ort Fichtenwalde müsse - Stand jetzt - doch nicht evakuiert werden. Die umfangreichen Autobahnsperrungen in der Region bleiben aber weitgehend bestehen. Betroffen sind die A9 und die A10. Am Abend bildeten sich dort kilometerlange Staus. Das THW versorgte die Autofahrer mit Wasser. Neben Hitze, Trockenheit und Wind werden die Löscharbeiten durch Explosionen erschwert. Laut Feuerwehr liegen in der Region um die Stadt Beelitz große Mengen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg unter der Erde.| 27.07.2018 06:45 Uhr

Tunis: Entscheidung im Fall Sami A. erwartet

Tunis: Im Fall des aus Deutschland abgeschobenen Islamisten Sami A. will die tunesische Justiz voraussichtlich heute über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. Möglicherweise wird Anklage gegen ihn wegen Terrorverdachts erhoben. Der Islamist sitzt seit seiner Abschiebung aus Deutschland vor zwei Wochen in seinem Heimatland in Gewahrsam. Tunesien sieht zurzeit keinen Grund, Sami A. nach Deutschland zurückzuschicken. Es gebe kein entsprechendes Gesuch der deutschen Behörden, erklärte ein Sprecher. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hatte die Abschiebung des als Gefährder eingestuften Mannes als rechtswidrig bezeichnet und gefordert, ihn spätestens bis zum kommenden Dienstag zurückzuholen. Ansonsten droht der Ausländerbehörde in Bochum ein Zwangsgeld von 10.000 Euro.| 27.07.2018 06:45 Uhr

Bayerisches Asyl-Landesamt wird gegründet

Ingolstadt: Die bayerische Landesregierung will das umstrittene Landesamt für Asyl und Rückführungen heute offiziell gründen. Zu der Veranstaltung werden Ministerpräsident Söder und Bayerns Innenminister Herrmann erwartet. Verschiedene Flüchtlingsorganisationen wollen bereits vor dem Gründungsakt gegen die neue Behörde demonstrieren. Mit dem Landesamt sollen Abschiebungen, Förderung der freiwilligen Ausreise sowie Maßnahmen gegen ausländische Gefährder und Straftäter in Bayern verbessert werden. Erklärtes Hauptziel ist dabei, die Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern zu beschleunigen. Für die Asylverfahren selbst bleibt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg zuständig.| 27.07.2018 06:45 Uhr