NDR Info Nachrichten vom 26.07.2018:

BGH urteilt über Haftung von WLAN-Betreibern

Karlsruhe: Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Internetnutzern gestärkt, die ihr WLAN-Netz für die Allgemeinheit öffnen. Das sind zum Beispiel Cafés, Hotels oder Geschäfte. Sie können künftig nicht mehr auf Unterlassung verklagt werden, wenn jemand ihren Anschluss für illegale Uploads missbraucht. Der BGH bestätigte eine entsprechende gesetzliche Neuregelung von 2017 zur Abschaffung der sogenannten Störerhaftung. Zur Begründung hieß es, das neue Telemediengesetz sei mit dem Europarecht vereinbar. Geschädigten bleibe immer noch die Möglichkeit, den WLAN-Betreiber gerichtlich zur Sperrung bestimmter Inhalte zu verpflichten. Damit seien ihre Urheberrechte ausreichend geschützt.| 26.07.2018 16:45 Uhr

Wirtschaft erfreut über Juncker-Trump-Einigung

Frankfurt am Main: Die Entspannung im Handelskonflikt zwischen der EU und den USA sorgt überwiegend für Erleichterung. Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Draghi, sprach von einem "guten Zeichen". Es gebe wieder Bereitschaft, Handelsfragen in einem multilateralen Rahmen zu diskutieren. Allerdings sei es zu früh, den tatsächlichen Inhalt der Einigung zwischen EU-Kommissionspräsident Juncker und US-Präsident Trump zu bewerten, mahnte Draghi. An den Finanzmärkten legte der Leitindex Dax zwischenzeitlich rund 1,5 Prozent zu, Auto-Aktien stiegen zeitweise um mehr als fünf Prozent. Der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Mattes, sagte, das Signal der Deeskalation sei wichtig und ein großer Schritt nach vorn. Juncker und Trump hatten sich überraschend darauf verständigt, Verhandlungen zum Abbau von Handelsbarrieren zu beginnen und vorerst auf Sonderzölle auf europäische Autos zu verzichten. Details der Abmachung sind aber unbekannt.| 26.07.2018 16:45 Uhr

Junger Syrer wegen Anschlagsplanung vor Gericht

Hamburg: Vor dem Staatsschutzsenat des Hanseatischen Oberlandesgerichts hat der Prozess gegen einen jungen Syrer begonnen. Dem 20-jährigen aus Schwerin wird vorgeworfen, in Deutschland einen islamistisch motivierten Bombenanschlag geplant und mit dessen Vorbereitung begonnen zu haben. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft wollte er in einer Menschenmenge einen selbstgebauten Sprengsatz zünden. Zum Prozessauftakt wurde lediglich die Anklage verlesen. Der Angeklagte ließ über seinen Anwalt erklären, er wolle vorerst keine Angaben machen. Der Syrer war 2015 nach Deutschland gekommen. Spätestens vor einem Jahr soll er damit begonnen haben, sich mit islamistischem Gedankengut zu beschäftigen.| 26.07.2018 16:45 Uhr

Waldbrand in Brandenburg

Potsdam: In Brandenburg ist ein größerer Waldbrand ausgebrochen. Ein Teilstück der Autobahn 9 zwischen Potsdam und Leipzig ist gesperrt. Bewohner der Ortschaft Fichtenwalde wurden aufgerufen, sich auf eine Evakuierung vorzubereiten. Medienberichten zufolge brennt Kiefernwald auf einer Fläche von 90 Hektar.| 26.07.2018 16:45 Uhr

Grindel weist Rassismusvorwürfe zurück

Frankfurt am Main: Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Grindel, hat sich erstmals persönlich zum Rücktritt von Mesut Özil geäußert. Den Vorwurf des Rassismus wies Grindel entschieden zurück. Zugleich räumte er ein, im Zusammenhang mit dem Foto Özils mit dem türkischen Präsidenten Erdogan Fehler gemacht zu haben. Er hatte dieses Foto kritisch hinterfragt. Grindel bedauerte, dass dies für rassistische Parolen missbraucht worden sei. Özil war am Sonntag aus der Nationalmannschaft zurückgetreten und begründete dies auch mit einem weit verbreiteten Rassismus gegen ihn.| 26.07.2018 16:45 Uhr