NDR Info Nachrichten vom 22.07.2018:

G20-Finanzministertreffen von Handelsstreit bestimmt

Buenos Aires: Das G20-Finanzministertreffen in Argentinien wird vom Streit über die amerikanische Handelspolitik bestimmt. Frankreichs Finanzminister Le Maire sagte, Washington versuche, das Gesetz des Dschungels durchzusetzen, bei dem der Stärkste gewinne. Das habe zerstörerische Folgen für Wachstum und Arbeitsplätze. Le Maire rief die USA dazu auf, die multilateralen Regeln und ihre Verbündeten zu akzeptieren. Gestern hatte auch der Internationale Währungsfonds vor den Folgen des Handelsstreits gewarnt. Das Finanzministertreffen der G-20-Staaten in Buenos Aires geht heute zu Ende. Dabei soll es auch zu einem Vier-Augen-Gespräch zwischen dem deutschen Ressortchef Scholz und seinem amerikanischen Kollegen Mnuchin kommen. Scholz sagte, er werde für ein faires und regelgebundenes System werben und darlegen, dass eine Eskalation mit immer neuen Zöllen vor allem den USA selbst schade. Am Mittwoch reisen EU-Kommissionspräsident Juncker und Handelskommissarin Malmström nach Washington, um mit US-Präsident Trump über den Handelsstreit zu sprechen.| 22.07.2018 10:00 Uhr

Israels Armee rettet syrische "Weißhelme"

Tel Aviv: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben 800 Mitglieder der syrischen Hilfsorganisation "Weißhelme" und deren Familien gerettet. Die Menschen hätten sich in unmittelbarer Lebensgefahr in einem Kampfgebiet im Süden Syriens befunden. Sie seien zunächst nach Israel und dann weiter nach Jordanien gebracht worden. In den kommenden drei Monaten sollen die Helfer und ihre Angehörigen nach Deutschland, Großbritannien und Kanada ausreisen. Die Rettungsaktion erfolgte demnach auf Bitten der USA und mehrerer europäischer Staaten. Die syrische Armee hatte im Juni eine Offensive gegen die letzten Rebellenorte im Süden des Landes gestartet. Zehntausende Menschen aus der Region sind seitdem auf der Flucht.| 22.07.2018 10:00 Uhr

Bannon plant Stiftung für europäische Rechtsparteien

Washington: Der frühere Chefstratege von US-Präsident Trump, Bannon, will offenbar eine Stiftung gründen, um Europas Rechtspopulisten zu stärken. Laut dem Bericht eines amerikanischen Nachrichtenportals soll die Stiftung mit dem Namen "Die Bewegung" ihren Sitz in Brüssel haben. Bannon plant demnach, rechtspopulistische Parteien rund um die Europawahl 2019 mit Umfragen, Analysen und Beratungen zu unterstützen. Der ehemalige Trump-Vertraute führte nach eigener Aussage bereits Gespräche mit Ungarns Ministerpräsident Orban, Vertretern der polnischen Regierungspartei PiS sowie des früheren Front National aus Frankreich. Bannon hatte die Trump-Kampagne zur US-Präsidentenwahl maßgeblich geprägt. Seinen späteren Posten als Chefberater im Weißen Haus verlor er nach wenigen Monaten wieder.| 22.07.2018 10:00 Uhr

Debatte über Bluttests bei Schwangeren

Berlin: Einzelne Politiker fast aller Parteien wollen eine Ethikdebatte über Bluttests bei Schwangeren anstoßen. Laut "Bild am Sonntag" haben zehn Vertreter von Union, SPD, FDP, Linken und Grünen dazu ein gemeinsames Positionspapier formuliert. Sie wollen Risiken und Nutzen der Bluttests diskutieren, mit denen Behinderungen bei Embryonen erkannt werden. Hintergrund ist, dass derzeit geprüft wird, ob der Test auf Trisomien wie das Downsyndrom in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen wird. Die SPD-Abgeordnete und frühere Gesundheitsministerin Schmidt hält das für das falsche Signal. Sie kritisierte, damit werde systematisch nach Embryonen mit Downsyndrom gesucht, um eine Abtreibung zu ermöglichen. Das bedeute, dass ein Leben mit der Behinderung als lebensunwert angesehen werde, so Schmidt.| 22.07.2018 10:00 Uhr

Heil-Vorstoß gegen Mangel an Pflegekräften

Berlin: Bundesarbeitsminister Heil will gegen den Fachkräftemangel in bestimmten Branchen vorgehen. Der SPD-Politiker schlug in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vor, ausländische Bewerber für eine befristete Zeit nach Deutschland kommen zu lassen, damit sie sich hier einen Job suchen können. Sollten sie in dieser Zeit keine Stelle finden, müssten sie wieder ausreisen, so der Minister. Außerdem gebe es in dieser Zeit keine Sozialleistungen. Heils Plänen zufolge sollte zum Beispiel Pflegekräften aus dem Ausland für Bewerbungen ein halbes Jahr Zeit in Deutschland gegeben werden.| 22.07.2018 10:00 Uhr

Wettervorhersage

Heute oft sonnig, am Nachmittag in Ostniedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern einzelne Schauer oder Gewitter. Höchstwerte 22 bis 30 Grad. Morgen Wechsel von Sonne und Wolken und trocken, maximal 22 bis 30 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag und Mittwoch erneut viel Sonne bei 27 bis 35 Grad, an den Küsten etwas kühler.| 22.07.2018 10:00 Uhr