NDR Info Nachrichten vom 17.07.2018:

Freihandelsabkommen mit der EU in Tokio besiegelt

Tokio: Die Europäische Union hat mit Japan ihr bislang größtes Freihandelsabkommen unterzeichnet. Japans Ministerpräsident Abe und EU-Kommissionschef Juncker sprachen in Tokio von einem historischen Tag. Der seit 2013 vorbereitete Vertrag soll Zölle und andere Handelshemmnisse abbauen und tritt im kommenden Jahr in Kraft. Er gilt auch als Signal an US-Präsident Trump, dem die EU und Japan Abschottungspolitik vorwerfen. Die deutsche Wirtschaft begrüßt das Abkommen. Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Lang, sprach von einem hoffnungsvollen Signal in einer für den Welthandel sehr schwierigen Zeit. Kritiker warnen davor, dass Umwelt- und Verbraucherschutzstandards in der EU geschwächt werden.| 17.07.2018 15:15 Uhr

Staat muss immer mehr Unterhalt vorstrecken

Berlin: In Deutschland bekommen immer mehr Kinder einen staatlichen Unterhaltsvorschuss. Das Bundesfamilienministerium bestätigte einen Pressebricht, wonach Ende März gut 700.000 Jungen und Mädchen leistungsberechtigt waren. Das sind etwa 300.000 mehr als bisher. Grund ist eine Gesetzesänderung vor gut einem Jahr. Damals wurde unter anderem das Höchstalter der Bezugsberechtigten von 12 auf 18 Jahre heraufgesetzt. Wenn Alleinerziehende keinen Unterhalt vom anderen Elternteil bekommen, streckt der Staat das Geld vor. Im vergangenen Jahr waren dies in der Summe rund 1,1 Milliarden Euro. Die sogenannte Rückholquote beim säumigen Elternteil lag mit insgesamt gut 200 Millionen Euro aber bei unter 20 Prozent.| 17.07.2018 15:15 Uhr

EU-Gericht: Mord an Politkowskaja mangelhaft aufgeklärt

Straßburg: Nach Ansicht des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte hat Russland den Mord an der kreml-kritischen Journalistin Anna Politkowskaja nur unzureichend aufgeklärt. Zwar hätten die russischen Behörden eine Gruppe von Männern verurteilt, die direkt an der Ermordung beteiligt gewesen seien, so die Straßburger Richter. Wer die Drahtzieher des Verbrechens waren, hätten sie aber nicht angemessen ermittelt. Russland muss nun den Angehörigen 20.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Beide Seiten können aber innerhalb von drei Monaten gegen das Urteil vorgehen. Anna Politkowskaja war 2006 erschossen worden. Sie hatte in der kreml-kritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" regelmäßig über Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien berichtet und den russischen Präsidenten Putin kritisiert.| 17.07.2018 15:15 Uhr

Fall Sami A.: Sondersitzung am Freitag

Düsseldorf: Im Fall des mutmaßlichen Ex-Leibwächters von Osama bin Laden kommt am Freitag der Rechtsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtags zu einer Sondersitzung zusammen. Die Oppositionsfraktionen SPD und Grüne haben die Sitzung beantragt. Beide Parteien vermuten hinter der Abschiebung des Mannes einen Rechtsbruch durch die CDU/FDP-Landesregierung. Der 42-Jährige war nach Tunesien ausgeflogen worden. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hatte die Abschiebung verboten, den Beschluss aber erst übermittelt, als das Flugzeug schon in der Luft war.| 17.07.2018 15:15 Uhr

Deutsche kaufen immer mehr Fairtrade-Produkte

Berlin: Die Deutschen geben immer mehr Geld für fair gehandelte Lebensmittel, Textilien und Handwerksprodukte aus. Nach Angaben des Dachverbandes "Forum Fairer Handel" stieg der Umsatz im vergangenen Jahr um 13 Prozent auf fast 1,5 Milliarden Euro. Ein Drittel des Umsatzes wurde demnach mit dem Verkauf von Kaffee erzielt. Gemessen am Gesamtabsatz von Röstkaffee in Deutschland liege der Marktanteil allerdings bei nur knapp fünf Prozent, erklärte Verbandschefin Fütterer. Das sei immer noch zu wenig für das Überleben der Kaffeebauern, die besonders vom Klimawandel betroffen seien.| 17.07.2018 15:15 Uhr

Börse Kompakt

Der Dax fällt um 0,2 Prozent auf 12.540 Punkte. Der Euro kostet einen Dollar 17 00.| 17.07.2018 15:15 Uhr