NDR Info Nachrichten vom 11.07.2018:

NSU-Prozess geht mit Höchststrafe zu Ende

München: Nach gut fünf Jahren und mehr als 430 Verhandlungstagen sind im NSU-Prozess die Urteile gefallen. Das Münchner Oberlandesgericht sprach die Hauptangeklagte Beate Zschäpe des zehnfachen Mordes schuldig. Es verhängte eine lebenslange Haftstrafe und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Dies bedeutet, dass eine vorzeitige Haftentlassung deutlich erschwert ist. Der Mitangeklagte Ralf Wohlleben wurde wegen Beihilfe zum Mord zu zehn Jahren Haft verurteilt. Er hatte dem NSU eine Waffe besorgt. Der rechtsextremen Terrorzelle werden insgesamt zehn Morde, zwei Bombenanschläge und fünfzehn Raubüberfälle zur Last gelegt. Zschäpes Verteidiger kündigten an, in Revision zu gehen. Darüber muss der Bundesgerichtshof entscheiden.| 11.07.2018 13:00 Uhr

Nato: Trump kritisiert Deutschland erneut scharf

Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der 29 Nato-Staaten kommen in einer Stunde zu ihrem Gipfeltreffen zusammen. Kurz vor Beginn der Zusammenkunft erhöhte US-Präsident Trump noch einmal den Druck auf die Bündnispartner. Die USA würden von allen Nato-Mitgliedern mit Abstand am meisten für die Verteidigung ausgeben, schrieb Trump auf Twitter. Er frage sich, ob die anderen Länder eines Tages den Vereinigten Staaten das Geld zurückzahlen würden. Der US-Präsident erhob erneut schwere Vorwürfe gegen Deutschland. In einem Gespräch mit Nato-Generalsekretär Stoltenberg kritisierte Trump, die USA beschützten die Bundesrepublik. Doch die deutsche Regierung mache ein milliardenschweres Erdgasgeschäft mit Russland. Berlin werde so zum Gefangenen Moskaus.| 11.07.2018 13:00 Uhr

Asylstreit: Seehofer spricht mit Salvini und Kickl

Innsbruck: Bundesinnenminister Seehofer will heute mit seinen Kollegen aus Österreich und Italien, Kickl und Salvini, Möglichkeiten zur Rücknahme von Flüchtlingen ausloten. Die drei Politiker kommen heute Abend in Innsbruck zusammen. Morgen findet dort das Treffen der EU-Innenminister statt. Seehofer möchte Kickl und Salvini davon überzeugen, Deutschland Flüchtlinge wieder abzunehmen, die bereits einen Asylantrag in Italien oder Österreich gestellt haben. Ob sich die zwei Minister auf entsprechende Abkommen einlassen, ist unklar. Solche Verträge mit EU-Staaten sind zentraler Bestandteil der Einigung im wochenlangen Asylstreit der großen Koalition. Sie sollen die von Seehofer angedrohten nationalen Alleingänge Deutschlands unnötig machen.| 11.07.2018 13:00 Uhr

Japan: Jetzt über 170 Opfer

Tokio: Die Situation in den Überschwemmungsgebieten in Japan bleibt dramatisch. Die Zahl der Toten ist nach Regierungsangaben auf 179 gestiegen. Etwa 80 Menschen würden noch vermisst, berichtete der Fernsehsender NHK. Ministerpräsident Abe ist in der am schwersten betroffenen Provinz Okayama eingetroffen, um sich vor Ort ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen. Bei einem Besuch in Notunterkünften sagte er weitere Hilfen seiner Regierung zu.| 11.07.2018 13:00 Uhr

20 Tote nach Anschlag auf pakistanische Partei

Peshawar: Nach dem Selbstmordattentat auf eine Wahlkampfveranstaltung in der pakistanischen Stadt ist die Zahl der Toten auf 20 gestiegen. Nach Angaben von Ärzten wurden mindestens 60 Menschen verletzt. Unter den Toten ist laut örtlicher Polizei auch ein Politiker der links-liberalen paschtunischen Partei ANP. Er kandidierte für die Parlamentswahl in Pakistan in zwei Wochen. Zu der Tat bekannten sich inzwischen die radikalislamischen Taliban.| 11.07.2018 13:00 Uhr

Verbraucher nehmen immer mehr Kredite auf

Berlin: In Deutschland schließen immer mehr Verbraucher einen Ratenkredit ab. Das geht aus dem aktuellen Kredit-Kompass der Schufa hervor. Danach stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Ratenkredite im vergangenen Jahr erstmals auf mehr als acht Millionen. Das sind etwa viereinhalb Prozent mehr als 2016. Im Schnitt waren es gut 10.000 Euro pro Kredit. Das Geld wurde vor allem für die Anschaffung von Autos, Möbeln und elektronischen Geräten verwendet.| 11.07.2018 13:00 Uhr

Kassenärzte schlagen Gebühr für Notaufnahmen vor

Hannover: Die kassenärztliche Vereinigung in Niedersachsen schlägt eine Gebühr für Notaufnahmen in Krankenhäusern vor. Vorstandschef Barjenbruch hält eine Abgabe von 50 Euro pro Patient für möglich. In der Notaufnahme seien teilweise 90 Prozent der Menschen keine Notfälle. Daher sei eine solche Gebühr eine Option, damit wirklich schwer kranken Menschen besser geholfen werden könne, sagte er der "Hannoverschen Allgemeinen". Die niedersächsische Landesregierung hält nichts von einer solchen Abgabe. Sozialministerin Reimann will lieber über Alternativen zur Notaufnahme aufklären.| 11.07.2018 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags bewölkt, zeitweise Schauer, selten Gewitter, Höchstwerte 18 bis 25 Grad. Schwacher bis mäßiger Nord- bis Nordostwind. Nachts gebietsweise trocken, zum Teil regnet es noch. Tiefstwerte 17 bis 12 Grad. Morgen überwiegend sonnig, im Osten einige Schauer, 18 bis 28 Grad. Am Freitag heiter, an der Nordsee mehr Wolken, im Osten noch etwas Niederschlag, 20 bis 27 Grad.| 11.07.2018 13:00 Uhr