NDR Info Nachrichten vom 11.07.2018:

Lebenslänglich für Zschäpe

München: Das Oberlandesgericht hat die Hauptangeklagte im NSU-Prozess, Beate Zschäpe, wegen zehnfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Zudem wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Eine Entlassung nach 15 Jahren ist damit zwar möglich, aber sehr unwahrscheinlich. Zschäpes Verteidiger kündigte an, in Revision zu gehen. Seiner Meinung nach ist die Verurteilung Zschäpes wegen Mittäterschaft an den von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos begangenen Morden und Raubstraftaten, so wörtlich, nicht tragfähig begründbar. Damit geht der Fall an den Bundesgerichtshof. Der Mitangeklagte Wohlleben ist wegen Beihilfe zum Mord zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte dem sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund die Tatwaffe besorgt. Drei weitere Angeklagte müssen für zweieinhalb beziehungsweise drei Jahre ins Gefängnis.| 11.07.2018 11:45 Uhr

Stoltenberg weist Trump-Kritik an Deutschland zurück

Brüssel: Nato-Generalsekretär Stoltenberg hat Deutschland gegen Kritik von US-Präsident Trump verteidigt. Stoltenberg sagte vor Beginn des Nato-Gipfels, deutsche Erdgasgeschäfte mit Russland seien nicht Thema des Militärbündnisses. Dazu gebe es eben unterschiedliche Meinungen. Die Nato mische sich da nicht ein. Trump hatte Deutschland wegen der Erdgas-Pipeline Nord Stream 2 scharf angegriffen, die von Russland durch die Ostsee bis nach Mecklenburg-Vorpommern gebaut wird. Der US-Präsident monierte, Deutschland zahle Milliarden für Gasimporte und lasse sich von der Nato vor Russland beschützen. Das gehe so nicht weiter. Trump kritisierte auch die seiner Meinung nach zu geringen Militärausgaben der Bundesregierung. Der Nato-Gipfel startet heute Mittag in Brüssel.| 11.07.2018 11:45 Uhr

Angriff auf Bildungsbehörde in Afghanistan

Dschalalabad: In der Stadt im Osten Afghanistans sind bei einem Angriff auf die Bildungsbehörde mindestens zwei Menschen getötet worden. Darüberhinaus habe es fünf Verletzte gegeben, sagte ein Sprecher der Provinzregierung. Die Gefechte seien noch im Gange. Augenzeugen berichten inzwischen auch von einer Geiselnahme. Der Angriff hatte heute früh begonnen. Wieviele Menschen sich zu diesem Zeitpunkt in dem Gebäude aufhielten, ist noch unklar. In Dschalalabad hatte es in den vergangenen Monaten wiederholt Anschläge gegeben. Zuletzt waren bei einem Angriff der Terrororganisation IS auf einen Sicherheitsposten mindestens zwölf Menschen getötet worden.| 11.07.2018 11:45 Uhr

Chinesischer Dissident Qin Yongmin verurteilt

Peking: Der chinesische Dissident Qin Yongmin ist zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Volksgericht in Wuhan sprach den 64-Jährigen der "Untergrabung der Staatsgewalt" schuldig. Das Urteil wurde auf der Internetseite des Gerichts veröffentlicht. Qin Yongmin gilt als Veteran der Menschenrechts- und Demokratiebewegung in China. Wegen seines Engagements saß er bereits 22 Jahre in Haft. Nach seiner Entlassung 2010 war er politisch wieder aktiv geworden. Die chinesische Führung hatte erst gestern die Witwe des chinesischen Friedensnobelpreisträgers Liu Xiaobo ausreisen lassen. Die unter Depressionen leidende Liu Xia will sich in Deutschland behandeln lassen.| 11.07.2018 11:45 Uhr

Facebook soll Strafe in Großbritannien zahlen

London: Der US-Konzern Facebook soll in Großbritannien wegen des jüngsten Datenskandals um die Firma Cambridge Analytica eine Strafe von umgerechnet 565.000 Euro zahlen. Facebook habe die privaten Angaben seiner Nutzer nicht geschützt und damit gegen Gesetze verstoßen, teilte die britische Datenschutzbehörde mit. Darüberhinaus gebe es keine Transparenz, wie die Daten überhaupt an Dritte gelangt seien. Die Geldstrafe ist für Facebook vergleichsweise gering, weil der Konzern einen Marktwert von knapp 600 Milliarden Dollar hat. Sie ist aber der Höchstbetrag, den die britische Datenschutzbehörde verhängen kann.| 11.07.2018 11:45 Uhr