NDR Info Nachrichten vom 10.07.2018:

Asylpläne: Seehofer stellt Konzept vor

Berlin: Nach wochenlangem Streit zwischen CDU und CSU hat Bundesinnenminister Seehofer am Vormittag seine eigenen Asylpläne vorgestellt. Sein Ziel ist es, die Migrations- und Flüchtlingspolitik weiter zu verschärfen. Allerdings räumte der Minister bei der Präsentation seiner Vorschläge ein, dass die jüngsten Koalitionsbeschlüsse zu dem Thema in dem Papier nicht berücksichtigt sind. Um die Zuwanderung zu begrenzen, will Seehofer die Fluchtursachen in den Herkunftsländern bekämpfen und die Transitstaaten stärker unterstützen. Asylbewerber sollen in sogenannten Ankerzentren bleiben, bis über ihre Anträge entschieden ist. Bis dahin sollen sie nur noch Sachleistungen erhalten. Zum Streit mit Kanzlerin Merkel über nationale Alleingänge sagte Seehofer, auch er bevorzuge europäische Lösungen. Diese machten zusätzliche nationale Maßnahmen aber nicht entbehrlich.| 10.07.2018 11:45 Uhr

2018 deutlich weniger Asylanträge als im Vorjahr

Berlin: Die Zahl der Asylanträge ist im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Laut Bundesinnenministerium wurden von Januar bis Juni insgesamt gut 93.000 Anträge gestellt - ein Rückgang um mehr als 16 Prozent im Vergleich zu 2017. Die meisten Asylbewerber kamen den Angaben zufolge aus Syrien, Irak und Afghanistan. Entschieden hat das zuständige Bundesamt im ersten Halbjahr über gut 125.000 Anträge. Knapp 20.000 Menschen wurden gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention anerkannt, weitere 14.000 erhielten einen eingeschränkten Schutzstatus. Knapp die Hälfte der 2018 bearbeiteten Anträge wurden abgelehnt.| 10.07.2018 11:45 Uhr

Thailand: Neunter Junge gerettet

Bangkok: Aus der überschwemmten Höhle in Thailand ist ein neunter Junge gerettet worden. Nach Angaben der Einsatzlräfte wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Jetzt sind noch drei Jungen sowie deren Trainer in der Höhle. Sie sollen möglichst noch heute herausgeholt werden. An den ersten beiden Tagen hatten nach und nach insgesamt acht Jungen gerettet werden können. Nach Angaben der behandelnden Ärzte haben zwei von ihnen eine leichte Lungenentzündung, sind aber ansonsten alle wohlauf. Die Mitglieder einer Jugend-Fußballmannschaft waren vor zweieinhalb Wochen in der Höhle von Überflutungen überrascht worden und saßen seitdem fest.| 10.07.2018 11:45 Uhr

Witwe von Liu Xiaobo verlässt China

Peking: Die Witwe des chinesischen Friedensnobelpreis-Trägers Liu Xiaobo hat China nach jahrelangem Hausarrest verlassen können. Nach Angaben von Familie und Freunden ging Liu Xia heute früh an Bord eines Flugzeugs. Die 57-jährige will zur medizinischen Behandlung nach Deutschland. Liu stand seit der Verleihung des Friedensnobelpreises an ihren Mann im Jahr 2010 unter Hausarrest. Bundeskanzlern Merkel hatte sich wiederholt für ihre Freilassung eingesetzt. Die Künstlerin, Fotografin und Dichterin soll unter schweren Depressionen leiden. Liu Xiaobo war vor fast einem Jahr in Haft an Leberkrebs gestorben.| 10.07.2018 11:45 Uhr

Deutsch-chinesische Pläne für Zukunftstechnik

Berlin: Deutschland und China wollen bei der Entwicklung des automatisierten Fahrens enger zusammenarbeiten. Zum Abschluss der gemeinsamen Regierungskonsultationen informieren sich Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Li Keqiang am Vormittag über entsprechende Projekte und Produkte aus deutsch-chinesischer Kooperation. Gestern hatten die beiden Delegationen bereits zahlreiche gemeinsame Wirtschaftsvorhaben vereinbart, vor allem in den Bereichen Maschinenbau, Infrastruktur und Software-Entwicklung. Außerdem plant ein chinesischer Hersteller massive Investitionen für den Bau einer Batterie-Fabrik für Elektroautos in Thüringen.| 10.07.2018 11:45 Uhr