NDR Info Nachrichten vom 06.07.2018:

Wien: Nach dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen wollen die vertragstreuen Staaten die wirtschaftlichen Beziehungen zum Iran beibehalten. Bei einem Treffen in Wien haben Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China und Russland dazu mehrere Maßnahmen beschlossen. Sie betreffen unter anderem den Zahlungsverkehr und den Export von Öl und Gas. Irans Außenminister Sarif sagte, die Zusagen müssten jetzt umgesetzt werden. Die USA hatten den Atomdeal Anfang Mai gekündigt und mit neuen Sanktionen gedroht. Die könnten auch deutsche Firmen treffen, wenn diese Geschäfte im Iran machen. Das Abkommen aus dem Jahr 2015 sollte Teheran vom Bau einer Atombombe abhalten. Seitdem wird das Nuklearprogramm des Landes überwacht. Verstöße haben die internationalen Experten dabei nicht festgestellt.| 06.07.2018 16:45 Uhr

Wien: Nach dem Asylkompromiss von Union und SPD beharrt Österreichs Kanzler Kurz darauf, dass keine Maßnahmen zum Nachteil seines Landes ergriffen werden. Kurz erinnerte Bundesinnenminister Seehofer an dessen Zusage, keine Flüchtlinge von Deutschland nach Österreich zurückzubringen, für die Österreich nicht zuständig sei. Er vertraue darauf, dass dies weiter gelte. Nach der Einigung der Großen Koalition sollen Flüchtlinge, die bereits in einem anderen EU-Land Asyl beantragt haben, in das betroffene Land zurückgebracht werden. Flüchtlinge aus Ländern, mit denen keine Rücknahme-Abkommen bestehen, sollen nach Österreich abgeschoben werden, heißt es.| 06.07.2018 16:45 Uhr

Essen: Im Skandal um gepanschte Krebsmedikamente hat das Landgericht einen Apotheker aus Bottrop zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann jahrelang lebenswichtige Medikamente gestreckt hat. Die Infusionslösungen habe der 48-Jährige aber voll bei den Krankenkassen abgerechnet. In dem Urteil ist von mehr als 14.000 Medikamenten die Rede, die in ihrer Qualität nicht unerheblich gemindert waren. Die Richter verhängten außerdem ein lebenslanges Berufsverbot gegen den Apotheker. Der Angeklagte selbst hatte sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert. Seine Verteidiger plädierten auf Freispruch, die Staatsanwaltschaft hatte dreizehneinhalb Jahre Haft wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und Betrugs gefordert.| 06.07.2018 16:45 Uhr

Berlin: Die riesigen Mengen Plastikmüll in den Meeren bereiten der Mehrheit der Deutschen erhebliche Sorgen. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz heute in Berlin vorgestellt haben. Demnach nannten 96 Prozent der Befragten die Verschmutzung der Meere ein sehr großes oder großes Problem. Für die Studie zum Naturbewusstsein der Deutschen wurden 2.000 Personen befragt.| 06.07.2018 16:45 Uhr

Wien: Österreich wird sich nicht um die Olympischen Winterspiele 2026 bewerben. Man verzichte auf eine Kandidatur, teilte das nationale Olympische Komitee mit. Es fehle an der Unterstützung aus der Politik. Österreich wollte sich ursprünglich mit den Städten Graz und Schladming um die Austragung der Winterspiele bemühen. Anfang Juni hatte auch Sion in der Schweiz Olympia-Plänen eine Absage erteilt. Jetzt sind mit Calgary, Sapporo, Stockholm, Erzurum in der Türkei und den italienischen Städten Mailand,Turin und Cortina noch fünf Kandidaten im Rennen.| 06.07.2018 16:45 Uhr