NDR Info Nachrichten vom 06.07.2018:

Bottroper Apotheker zu zwölf Jahren Haft verurteilt

Essen: Das Landgericht hat im Medizinskandal um massenhaft gepanschte Krebsmedikamente einen Apotheker zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Nach Ansicht der Richter wurden in der Bottroper Apotheke Infusionslösungen gestreckt, bei den Krankenkassen aber voll abgerechnet. Die Richter verhängten gegen den 48-jährigen Angeklagten ein lebenslanges Berufsverbot. Die Staatsanwaltschaft hatte dreizehneinhalb Jahre Haft gefordert. Die Verteidiger des Apothekers wollten einen Freispruch. Opfer und Hinterbliebene kritisierten, in dem Verfahren seien wichtige Fragen offengeblieben. Den Skandal hatten zwei Mitarbeiter des Apothekers aufgedeckt. Dafür wurden sie Ende 2017 mit dem Deutschen Whistleblower-Preis ausgezeichnet.| 06.07.2018 16:15 Uhr

Seehofer: Asylkompromiss nicht torpedieren

Berlin: Trotz der Einigung der Koalition in der Asylpolitik hat Innenminister Seehofer davor gewarnt, seine Pläne zu hintertreiben. Es wäre keine gute Strategie, auf ein Scheitern der geplanten bilateralen Vereinbarungen zu setzen, sagte der CSU-Chef dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". In diesem Fall müsste man doch direkt an der Grenze abweisen. Die Sache ginge dann wieder von vorne los. Seehofer reagierte damit unter anderem auf Äußerungen von SPD-Vize Stegner. Er hatte heute früh im ZDF bezweifelt, dass der gestern von Union und SPD vereinbarte Kompromiss in der Asylpolitik umgesetzt wird. Die dazu nötigen Abkommen mit Italien und Österreich über die Rückführung von Geflüchteten werde nicht zustande kommen. Innenminister Seehofer soll die Abkommen mit den EU-Staaten aushandeln. Österreich signalisierte bereits Widerstand. Auch in Italien gibt es erhebliche Vorbehalte.| 06.07.2018 16:15 Uhr

Britische Regierung ringt um Brexit-Kurs

London: Die britische Regierung berät zur Stunde über die Ausgestaltung des Brexit. Das Treffen findet im Landsitz der britischen Premierministerin May nördlich von London statt. Dabei stellte sie einen neuen Plan vor, mit dem die künftigen Handelsbeziehungen mit der EU nach dem Brexit geregelt werden sollen. Der europa-skeptische Flügel der Regierung signalisierte bereits Widerstand. Nach dem Willen Mays soll es nach dem Treffen eine klare Linie für die weiteren Verhandlungen mit Brüssel geben. Durch die bisherige Uneinigkeit innerhalb der britischen Regierung sind die Gespräche mit der EU nahezu zum Stillstand gekommen. Der Brexit ist für März kommenden Jahres vorgesehen.| 06.07.2018 16:15 Uhr

EU will Iran-Atom-Abkommen retten

Wien: Die verbliebenen Unterzeichner-Staaten des Atomabkommens haben mit dem Iran wirtschaftliche Maßnahmen vereinbart, um den Vertrag zu retten. Dazu gehören der Export von Öl und Gas, wie aus der Abschlusserklärung nach einem Treffen in Wien hervorgeht. Unter dem Vorsitz der EU-Außenbeauftragten Mogherini hatten die Außenminister aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, China, Russland und dem Iran über die Zukunft des Abkommens beraten. Die fünf Staaten hatten gemeinsam mit den USA 2015 den Vertrag mit dem Iran ausgehandelt. Er sieht vor, dass das Land sein Atomprogramm massiv zurückfährt und streng überwachen lässt. Im Gegenzug wurde Teheran der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen versprochen. Seit US-Präsident Trump Anfang Mai aus dem Abkommen ausgestiegen ist und mit Sanktionen droht, steht die Vereinbarung auf der Kippe.| 06.07.2018 16:15 Uhr

Börse Kompakt

Der Dax liegt bei 12.447 Punkten. Das ist ein Minus von 0,1 Prozent. Der Dow Jones uneinheitlich mit 24.356 Punkten. Der Euro steht bei einem Dollar 17 55.| 06.07.2018 16:15 Uhr