NDR Info Nachrichten vom 06.07.2018:

Wien: Nach dem Asylkompromiss von Union und SPD beharrt Österreichs Kanzler Kurz darauf, dass keine Maßnahmen zum Nachteil seines Landes ergriffen werden. Kurz erinnerte Bundesinnenminister Seehofer an dessen Zusage, keine Flüchtlinge von Deutschland nach Österreich zurückzubringen, für die Österreich nicht zuständig sei. Er vertraue darauf, dass dies weiter gelte. Nach der Einigung der Großen Koalition sollen Flüchtlinge, die bereits in einem anderen EU-Land Asyl beantragt haben, in das betroffene Land zurückgebracht werden. Flüchtlinge aus Ländern, mit denen keine Rücknahme-Abkommen bestehen, sollen nach Österreich abgeschoben werden, heißt es.| 06.07.2018 15:45 Uhr

Essen: Im Skandal um gepanschte Krebsmedikamente hat das Landgericht einen Apotheker aus Bottrop zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann jahrelang lebenswichtige Medikamente gestreckt hat. Die Infusionslösungen habe der 48-Jährige aber voll bei den Krankenkassen abgerechnet. In dem Urteil ist von mehr als 14.000 Medikamenten die Rede, die in ihrer Qualität nicht unerheblich gemindert waren. Die Richter verhängten außerdem ein lebenslanges Berufsverbot gegen den Apotheker. Der Angeklagte selbst hatte sich im Prozess nicht zu den Vorwürfen geäußert. Seine Verteidiger plädierten auf Freispruch, die Staatsanwaltschaft hatte dreizehneinhalb Jahre Haft wegen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz und Betrugs gefordert.| 06.07.2018 15:45 Uhr

Damaskus: Die Rebellen in der südsyrischen Provinz Daraa haben sich nach eigenen Angaben mit der russischen Armee auf eine Feuerpause verständigt. Wie ein Sprecher der Aufständischen erklärte, wurde zudem eine Entwaffnung vereinbart. Sie solle schrittweise erfolgen. Die Gespräche zwischen den Rebellen und den russischen Streitkräften waren heute früh wieder aufgenommen worden. Zuletzt hatte es dort heftige Gefechte gegeben. Die Region Daraa gehört zu den wenigen syrischen Gebieten, die noch teilweise von Rebellen kontrolliert werden. Die syrischen Regierungstruppen sind aber auch dort mit russischer Unterstützung auf dem Vormarsch.| 06.07.2018 15:45 Uhr

Berlin: Der Bundesrat hat die geplante Entschädigung der Energiekonzerne RWE und Vattenfall wegen des 2011 beschlossenen Atomausstiegs passieren lassen. Damit sieht die Ländervertretung davon ab, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Wie viel die Konzerne bekommen, wird erst in ein paar Jahren feststehen. Das Bundesumweltministerium geht von etwa einer Milliarde Euro aus. Die Regierung setzt damit ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts um. Die Karlsruher Richter hatten den Stromkonzernen 2016 wegen des energiepolitischen Kurswechsels nach der Fukushimakatastrophe einen Ausgleich für schon getätigte Investitionen zugesprochen.| 06.07.2018 15:45 Uhr

Berlin: Reisende der Deutschen Bahn müssen am Sonntag mit Behinderungen auf der ICE-Strecke zwischen der Hauptstadt und Hannover rechnen. Hintergrund ist die geplante Entschärfung einer Fliegerbombe auf dem VW-Gelände in Wolfsburg. Etwa 300 Einsatzkräfte werden im Einsatz sein. Auch der Schiffsverkehr ist eingeschränkt und es gibt auch zahlreiche Straßensperrungen. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass der Hauptbahnhof Wolfsburg von 10.00 Uhr bis voraussichtlich 14.00 Uhr nicht angefahren werden kann. Der Fernverkehr wird über Magdeburg umgeleitet.| 06.07.2018 15:45 Uhr