NDR Info Nachrichten vom 03.07.2018:

SPD-Skepsis zum Unions-Kompromiss

Berlin: Nach der Einigung zwischen CDU und CSU im Asylstreit sieht der dritte Koalitionspartner, die SPD, noch erheblichen Beratungsbedarf. Partei- und Fraktionschefin Nahles sagte nach einer Sitzung der Bundestagsfraktion, es gebe noch eine ganze Reihe ungeklärter Fragen. Um die von der Union geplanten Transitzentren umsetzen zu können, bedürfe es eines Einvernehmens mit Österreich oder Italien. Beides sei derzeit nicht hergestellt, so Nahles. Die SPD-Vorsitzende bezeichnete es aber als Fortschritt, dass CDU und CSU nach wochenlangem Streit zur Sacharbeit zurückgekehrt seien. Bundesinnenminister Seehofer will den erzielten Kompromiss möglichst schnell umsetzen. Dazu habe er bereits Kontakt mit dem österreichischen Bundeskanzler Kurz aufgenommen, so der CSU-Chef. Er will an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich so genannte Transitzentren einrichten. Dadurch sollen bereits in anderen EU-Ländern registrierte Flüchtlinge schnell wieder abgeschoben werden können.| 03.07.2018 13:00 Uhr

Opposition kritisiert Unionskompromiss

Berlin: Der Kompromiss von CDU und CSU im Asylstreit trifft auf viel Kritik. FDP-Chef Lindner sagte, gemessen an den Erfordernissen einer anderen Einwanderungspolitik für Deutschland seien die Ergebnisse an Bescheidenheit kaum zu überbieten. Es sei eine einzelne Maßnahme diskutiert worden, die quantitativ und räumlich äußerst beschränkt sei. Zudem seien viele Rechtsfragen ungeklärt. Grünen-Chef Habeck sprach von einem Aufguss alter Ideen. Der Linke-Vorsitzende Riexinger nannte die Transitzentren Masseninternierungslager. Die Menschlichkeit bleibe auf der Strecke. Der AfD geht die Einigung dagegen nicht weit genug. Parteichef Meuthen monierte, Seehofer habe von der CDU nur ungedeckte Schecks erhalten. Von einer Asylwende könne keine Rede sein. Auch der stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Radek, sprach in der "Mitteldeutschen Zeitung" von reiner Symbolpolitik.| 03.07.2018 13:00 Uhr

Urteil im NSU-Prozess am 11. Juli

München: Im NSU-Prozess hat sich die Hauptangeklagte Beate Zschäpe in ihrem Schlusswort von der rechtsextremen Szene distanziert. Sie habe mit diesem Kapitel abgeschlossen, sagte die 43-Jährige vor dem Oberlandesgericht. Rechtes Gedankengut habe keine Bedeutung mehr für sie. Zschäpe wiederholte, dass sie von den Morden ihrer mutmaßlichen Komplizen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt nichts gewusst habe. Nach Ansicht der Bundesanwaltschaft ist sie dagegen eine Mittäterin gewesen. Die Anklagebehörde hat lebenslange Haft und Sicherungsverwahrung für Zschäpe gefordert. Das Oberlandesgericht München wird sein Urteil am Mittwoch nächster Woche verkünden.| 03.07.2018 13:00 Uhr

Höchststand bei befristeten Arbeitsverträgen

Nürnberg: Die Zahl der Beschäftigten mit einem befristeten Arbeitsvertrag hat im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung waren mehr als 3,1 Millionen Menschen befristet beschäftigt, fast die Hälfte von ihnen ohne Sachgrund. Diese Möglichkeit will die Bundesregierung laut Koalitionsvertrag in größeren Betrieben deutlich einschränken. Außerdem soll die maximale Dauer sachgrundloser Befristungen von 24 auf 18 Monate verkürzt werden. Arbeitsmarktforscher befürchten, dass Unternehmen stärker auf Zeitarbeit oder Werk- und Dienstverträge ausweichen oder weniger Mitarbeiter einstellen werden.| 03.07.2018 13:00 Uhr

Georg-Büchner-Preis an Terézia Mora

Darmstadt: Der Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an die ungarische Schriftstellerin Terézia Mora. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung mit. Zur Begründung heißt es, Mora widme sich in ihren Romanen und Erzählungen schonungslos den Außenseitern, Heimatlosen und Menschen auf der Suche. Damit treffe sie schmerzlich den Nerv unserer Zeit. Der Georg-Büchner-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen in Deutschland. Er wird im Herbst in Darmstadt überreicht.| 03.07.2018 13:00 Uhr

Löw will offenbar Bundestrainer bleiben

Zum Sport: Joachim Löw will offenbar Fußball-Bundestrainer bleiben. Wie "Sport Bild" und "Bild" berichten, entschied sich der 58-Jährige sechs Tage nach dem historischen Vorrunden-Aus bei der Weltmeisterschaft für´s Weitermachen. Eine Bestätigung des Deutschen Fußball-Bundes gibt es dafür bislang nicht. Die Verbandsführung hatte aber bereits am vergangenen Freitag in einer Telefonkonferenz dafür votiert, trotz des WM-Debakels an Löw festzuhalten.| 03.07.2018 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags sonnig, an der Nordsee mehr Wolken, 20 bis 28 Grad. Schwacher bis mäßiger Nordwest- bis Westwind. Nachts überwiegend klar bei Tiefstwerten von 15 bis 8 Grad. Morgen wieder sonnig, zum Teil mehr Wolken; vereinzelt etwas Niederschlag, Temperaturen von 20 Grad in Schleswig bis 31 Grad in Göttingen. Am Donnerstag weiterhin heiter, an der Nordsee bewölkt, 20 bis 28 Grad.| 03.07.2018 13:00 Uhr