NDR Info Nachrichten vom 29.06.2018:

Deutsche Asyl-Abkommen mit Madrid und Athen

Berlin: Deutschland hat sich mit Griechenland und Spanien über die Rückführung von Migranten geeinigt. Nach den Worten von Regierungssprecher Seibert wurden am Rande des EU-Gipfels entsprechende Vereinbarungen geschlossen. Demnach verhandeln die Staaten in den nächsten vier Wochen die Einzelheiten, anschließend könnten die Regeln in Kraft treten. Kanzlerin Merkel will noch am Abend die Koalitionspartner CSU und SPD informieren. Die CDU-Vorsitzende lobte auf einer Pressekonferenz die Ergebnisse des Gipfels in Brüssel. Die Forderungen der CSU im Asylstreit seien damit mehr als erfüllt. Sie bleibe bei ihrer Haltung, dass Deutschland nicht einseitig und zu Lasten Dritter Flüchtlinge an der Grenze zurückweisen könne. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt hält dagegen auch nationale Maßnahmen durch die Gipfelbeschlüsse gedeckt.| 29.06.2018 16:45 Uhr

EU-Gipfel warnt vor Scheitern der Brexit-Gespräche

Brüssel: Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben vor einem Scheitern der Brexit-Verhandlungen mit Großbritannien gewarnt. In einer gemeinsamen Erklärung des EU-Gipfels in Brüssel fordern die Unterzeichner alle Beteiligten auf, sich auch auf einen ungeregelten Austritt vorzubereiten. Auch sei man in Sorge, dass es noch immer keine Klärung gebe, wie eine feste Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und der britischen Provinz Nordirland vermieden werden kann. Ebenso müssten die künftigen Beziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien nach 2019 geregelt werden. Als weiterer Punkt auf der Gipfel-Agenda heute steht die Reform der Eurozone. Strittig ist dabei, ob die Eurostaaten einen gemeinsamen Haushalt einrichten und eine Bankenunion schaffen sollen.| 29.06.2018 16:45 Uhr

Missbrauchs-Fall Staufen: Acht Jahre Haft

Karlsruhe: Im Fall des missbrauchten neunjährigen Jungen aus Staufen bei Freiburg ist ein 44-jähriger Mann aus Schleswig-Holstein zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Karlsruhe ordnete außerdem Sicherungsverwahrung an. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann das Kind missbrauchen und danach ermorden wollte. Der Junge war jahrelang Männern für Vergewaltigungen angeboten worden. Der heute Verurteilte wurde im vergangenen Herbst in Karlsruhe festgenommen, nachdem ihm die Polizei eine Falle gestellt hatte. Im Staufener Missbrauchsfall müssen sich insgesamt acht Angeklagte vor Gericht verantworten. Die Mutter des missbrauchten Jungen und ihr Partner stehen als Hauptverdächtige in Freiburg vor Gericht.| 29.06.2018 16:45 Uhr

Neue Flüchtlingstragödie im Mittelmeer?

Tripolis: Im Mittelmeer hat sich offenbar eine neue Flüchtlingstragödie ereignet. Nach dem Untergang eines Schlauchbootes wenige Kilometer vor der Küste Libyens werden etwa hundert Menschen vermisst. Überlebende und die libysche Küstenwache berichten, es hätten sich insgesamt 120 Migranten an Bord befunden, als der Motor in Brand geraten und das Boot voll Wasser gelaufen sei. 16 Menschen seien gerettet worden.| 29.06.2018 16:45 Uhr

Polizei: Explosion in Bremen mit Vorsatz

Bremen: Die Explosion in einem Wohnhaus ist laut Polizei der Hansestadt vorsätzlich herbeigeführt worden. Danach haben die Ermittler einen Abschiedsbrief gefunden. Der Brief lege nahe, dass die bei der Explosion getötete 41-jährige Frau die Gasleitung manipuliert habe. Bei der Detonation gestern früh im Bremer Stadtteil Huchting war auch ihr siebenjähriger Sohn ums Leben gekommen. Außerdem starb im angrenzenden Haus eine 70-jährige Frau.| 29.06.2018 16:45 Uhr