NDR Info Nachrichten vom 28.06.2018:

Asylpolitik: EU-Gipfel sucht nach Lösungen

Brüssel: Griechenlands Ministerpräsident Tsipras hat sich zu einer Vereinbarung mit Deutschland bereit erklärt, um bereits in seinem Land registrierte Asylbewerber zurückzunehmen. Einige Rückführungen machten seinem Land nichts aus, sagte Tsipras kurz vor dem EU-Gipfel in Brüssel. Auch der finnische Regierungschef Sipilä signalisierte grundsätzlich die Bereitschaft, mit Deutschland zu kooperieren. Kanzlerin Merkel will auf dem EU-Gipfel bi- oder trilaterale Abkommen erreichen. Ziel ist die Rücknahme von Flüchtlingen, die sich in Deutschland befinden, aber auch in anderen EU-Staaten erfasst sind. In ihrer Regierungserklärung hatte Merkel im Bundestag ihre Forderung nach einer europäischen Lösung im Streit über die Asylpolitik bekräftigt. Die drängenden Fragen könnten nur gemeinsam beantwortet werden.| 28.06.2018 14:45 Uhr

"Lifeline" weist alle Vorwürfe zurück

Berlin: Nach dem Drama um das Rettungsschiff "Lifeline" mit Flüchtlingen an Bord sehen sich die Aktivisten als Opfer einer Kriminalisierungskampagne. Man werde zu Sündenböcken gemacht für eine gescheiterte Migrationspolitik auf europäischer Ebene, sagte eine Sprecherin der Hilfsorganisation. "Lifeline" weise alle Anschuldigungen europäischer Regierungen zurück. Die Besatzung des Schiffes habe sich an alle internationalen Konventionen gehalten. Der Kapitän wurde heute zu den Vorgängen von der maltesischen Polizei verhört. Das Rettungsschiff musste mit 230 Flüchtlingen an Bord tagelang im Mittelmeer ausharren, bis es schließlich gestern einen Hafen auf Malta anlaufen durfte.| 28.06.2018 14:45 Uhr

Putin-Trump-Treffen Mitte Juli in Helsinki

Moskau: Das Gipfeltreffen zwischen dem russischen Staatschef Putin und US-Präsident Trump findet am 16. Juli in der finnischen Hauptstadt Helsinki statt. Das haben der Kreml in Moskau und das Weiße Haus in Washington übereinstimmend mitgeteilt. Zur Vorbereitung des ersten großangelegten Treffens zwischen Putin und Trump war der Nationale Sicherheitsberater der USA, Bolton, gestern nach Moskau gereist. Nach den Gesprächen im Kreml stellte Bolton klar, dass die Sanktionen gegen Russland trotz des Gipfels in Kraft bleiben sollen. Auch werde die US-Regierung die annektierte Krim-Halbinsel nicht als russisch anerkennen.| 28.06.2018 14:45 Uhr

Türkei: Prozess gegen Yücel vertagt

Istanbul: Zum Auftakt des Prozesses gegen den deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel hat das Gericht einen Freispruch abgelehnt. Die Bedingungen dafür seien unter anderem wegen der Schwere der Anklage nicht gegeben, erklärte der Richter in Istanbul. Yücel wird Volksverhetzung und Terrorpropaganda vorgeworfen. Der Korrespondent der Zeitung "Die Welt" war nach einem Jahr in türkischer Untersuchungshaft im Februar freigelassen worden und nach Deutschland zurückgekehrt. An der Verhandlung in Istanbul nimmt er nicht teil. Der Richter kündigte ein Rechtshilfeersuchen an, damit die deutschen Behörden Yücel zu den Vorwürfen vernehmen. Das Gericht vertagte sich auf Dezember.| 28.06.2018 14:45 Uhr

Wieder heftige Luftangriffe in Süd-Syrien

Damaskus: Die syrische und russische Luftwaffe haben Berichten zufolge erneut zahlreiche Angriffe auf Rebellengebiete im Süden Syriens geflogen. Wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mitteilte, wurden vor allem Orte im Umland der Stadt Daraa bombardiert. Bei den Angriffen sollen demnach zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sein. Die Region um die Stadt Daraa gehört zu den letzten Rebellengebieten in dem Bürgerkriegsland.| 28.06.2018 14:45 Uhr