NDR Info Nachrichten vom 28.06.2018:

Regierungserklärung von Merkel vor EU-Gipfel

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat wenige Stunden vor Beginn eines EU-Gipfels erneut für eine europäische Lösung in der Asylpolitik geworben. Drängende Fragen verlangten nach einer gemeinsamen Antwort, sagte Merkel in einer Regierungserklärung vor dem Bundestag. Zugleich dämpfte sie die Erwartungen, dass es eine solche Lösung bereits auf diesem Gipfeltreffen geben könnte. Der Vorsitzende der AfD-Fraktion, Gauland, warf der Bundesregierung vor, das Geld in der Flüchtlingspolitik an falscher Stelle auszugeben. Deutschland müsse seine Grenzen dicht machen und stattdessen die Menschen vor Ort unterstützen. SPD-Fraktionschefin Nahles warnte dagegen vor Alleingängen. Die Zusammenarbeit in Europa sei die Voraussetzung für Sicherheit und Wohlstand in Deutschland.| 28.06.2018 13:00 Uhr

Europarat: Staaten müssen Flüchtlingen in Seenot helfen

Straßburg: Im Streit über den Umgang mit aus Seenot geretteten Migranten hat die Parlamentarische Versammlung des Europarats die Mitgliedstaaten zu kompromissloser Hilfe aufgefordert. In einer Resolution heißt es, es sei eine moralische und rechtliche Verpflichtung, Leben auf See und an Land zu retten. Der Fokus der Europäischen Union auf Abschottung stehe im Widerspruch zu Menschenrechten und Menschenwürde. Auch das UN-Flüchtlingshilfswerk und die Internationale Organisation für Migration kritisierten, Unschuldige müssten leiden, weil die EU politisch gelähmt sei. Zuletzt mussten Rettungsschiffe von Hilfsorganisationen tagelang im Meer ausharren, weil ihnen die Einfahrt in Häfen verweigert wurde.| 28.06.2018 13:00 Uhr

Altmaier setzt auf rasche Lösung im Dieselskandal

Gonnesweiler: Bundeswirtschaftsminister Altmaier hofft im Diesel-Abgassskandal auf einen raschen Kompromiss über das weitere Vorgehen. Bei einem Treffen mit seinen Ressortkollegen aus den Ländern im saarländischen Gonnesweiler sagte der CDU-Politiker, man sollte zu Beginn des zweiten Halbjahres zu einem Konsens kommen. Alle Beteiligten müssten dann wissen, woran sie seien. Altmaier betonte, in der Automobilindustrie müssten Fehler der Vergangenheit korrigiert und die Herausforderungen der Zukunft erkannt werden.| 28.06.2018 13:00 Uhr

Grüne: Baukindergeld wird deutlich teurer

Berlin: Das von der Regierung beschlossene Baukindergeld wird nach Ansicht der Grünen deutlich teurer als geplant. Der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Kindler, sagte, allein für diese Legislaturperiode seien drei Milliarden Euro vorgesehen. In den kommenden zehn Jahren würden sogar fast zehn Milliarden Euro ausgegeben. Das habe Finanzminister Scholz mitgeteilt. Kindler sprach von einer neuen teuren Subvention. Laut Koalitionsvertrag sind in dieser Legislaturperiode weniger als zwei Milliarden Euro für das Baukindergeld vorgesehen. CDU, CSU und SPD hatten sich kürzlich darauf verständigt, das Fördergeld von insgesamt 12.000 Euro pro Kind für zehn Jahre einzuführen.| 28.06.2018 13:00 Uhr

Hohe Nachfrage nach Arbeitskräften

Nürnberg: In Deutschland bleibt die Nachfrage nach Arbeitskräften auf hohen Niveau. Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, gibt es in fast allen Branchen mehr offene Stellen als noch vor einem Jahr. Weiter stark zugelegt habe das Stellenangebot in der Informations- und Kommunikationsbranche. Auf den Plätzen folgten verarbeitendes Gewerbe und Handel. Im Bildungs- und Erziehungswesen würden dagegen weniger Arbeitskräfte gesucht als im Vorjahr. Die absolute Zahl der freien Stellen will die Behörde morgen zusammen mit den Arbeitslosenzahlen bekannt geben.| 28.06.2018 13:00 Uhr

Türkei: Prozess gegen Yücel begonnen

Istanbul: In der Türkei hat der Prozess gegen den Journalisten Deniz Yücel begonnen. Die Anklage wirft dem Korrespondenten der Zeitung "Die Welt" wegen seiner Artikel Volksverhetzung und Terrorpropaganda vor. Yücel war Mitte Februar nach einem Jahr in türkischer Untersuchungshaft freigelassen worden und nach Deutschland zurückgekehrt. An der heutigen Verhandlung in Istanbul nimmt er nicht teil.| 28.06.2018 13:00 Uhr

Urteil: Kein Recht auf Vergessen im Netz

Straßburg: Die Mörder des Schauspielers Walter Sedlmayr haben kein Recht darauf, dass ihre Namen aus alten Pressetexten getilgt werden, die online verfügbar sind. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte urteilte, die Pressefreiheit erlaube es Journalisten, selbst zu entscheiden, welche Details sie veröffentlichen. Das gelte insbesondere dann, wenn wie beim Mord an Sedlmayr ein großes öffentliches Interesse bestehe. Zwei Halbbrüder, die 1993 wegen des Mordes an dem Schauspieler zu langen Freiheitsstrafen verurteilt wurden, wollten erreichen, dass Online-Archive künftig Pressetexte mit ihren vollständigen Namen nicht mehr für Leser zugänglich machen dürfen. Die Kläger argumentierten, dies schränke ihr Recht auf Resozialisierung ein.| 28.06.2018 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Nachmittags meist sonnig bei 21 bis 27 Grad. Nachts oftmals klar, es bleibt trocken, Tiefstwerte 16 bis 11 Grad. Morgen heiter, an der Nordsee noch neblig, Höchstwerte 20 bis 28 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend sonnig bei gleichbleibenden Temperaturen. Auch am Sonntag bleibt die Wetterlage gleich.| 28.06.2018 13:00 Uhr