NDR Info Nachrichten vom 23.06.2018:

Bulgarien fordert Schließung der EU-Außengrenze

Brüssel: Einen Tag vor dem EU-Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik zeichnet sich noch keine Kompromisslösung ab. Bulgarien will sich bei dem Treffen offenbar dafür einsetzen, dass die EU-Außengrenzen geschlossen werden. Das wurde nach einem Telefonat von Ministerpräsident Borissow mit seinem ungarischen Kollegen Orban bekannt. Stattdessen sollen außerhalb der Europäischen Union Flüchtlingszentren gebaut werden. Ähnlich äußerte sich der österreichische Bundeskanzler Kurz. In Brüssel kommen morgen die Staats- und Regierungschefs von 16 der 28 EU-Staaten zusammen, um über das Thema zu beraten. Kommissionspräsident Juncker hatte zuletzt vorgeschlagen, die Außengrenzen besser zu sichern und zugleich die Bewegungsfreiheit von Migranten innerhalb der Europäischen Union einzuschränken. Dies war bei Ländern wie Italien auf Ablehnung gestoßen.| 23.06.2018 16:15 Uhr

Tödlicher Anschlag auf Kundgebung in Äthiopien

Addis Abeba: Bei der Explosion einer Granate ist in der äthiopischen Hauptstadt mindestens ein Mensch ums Leben gekommen. Nach Angaben der Regierung gab es mehr als 150 Verletzte, mehrere von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Bei der Detonation auf einem zentralen Platz handelte es sich demnach um einen Anschlag auf Äthiopiens Ministerpräsident Abiy. Er hatte kurz vor der Tat eine Rede gehalten. Er blieb unversehrt. Wer hinter dem Anschlag steckt, ist allerdings unklar. Der 41-jährige Abiy ist erst seit April im Amt. Seither hat er mehrere Reformen angestoßen. Besonders umstritten ist der Versöhnungskurs des Politikers mit Eritrea. Äthiopien und das Nachbarland führten zwischen 1998 und 2000 Krieg.| 23.06.2018 16:15 Uhr

Özdemir hält Erdogan-Niederlage für möglich

Berlin: Der Grünen-Politiker Özdemir hält bei den Wahlen in der Türkei eine Niederlage von Präsident Erdogan und dessen Partei AKP für denkbar. Man sollte sich in Europa und Deutschland auch auf einen Sieg der Opposition vorbereiten, sagte der frühere Grünen-Vorsitzende der "Rhein-Neckar-Zeitung". Auch Anhänger Erdogans begännen zu zweifeln, ob dessen Kurs wirklich richtig sei. In der Türkei finden morgen Präsidenten- und Parlamentswahlen statt. Zum AbschIuss des Wahlkampfes traten Erdogan und der Kandidat der größten Oppositionspartei CHP, Ince, heute noch einmal bei Kundgebungen in Istanbul auf. Sollte Erdogan im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit verfehlen, müsste er in zwei Wochen in eine Stichwahl.| 23.06.2018 16:15 Uhr

Barley für Änderungen bei Messenger-Diensten

Berlin: Bundesjustizministerin Barley will sich dafür einsetzen, dass Nutzer eines bestimmten Messenger-Dienstes auch mit Nutzern von anderen Anbietern kommunizieren können. Das würde bedeuten, dass etwa jemand mit dem Dienst WhatsApp eine Mitteilung an jemanden schicken kann, der ausschließlich Signal oder Threema nutzt. Barley sagte, beim Mobilfunk sei dies jetzt schon möglich, auch bei Messenger-Diensten sei es technisch machbar. Konkret sollten die Betreiber auf europäischer Ebene verpflichtet werden, entsprechende Schnittstellen zu öffnen. Barley bemängelte, wer im Sportverein oder in der Schule in einer WhatsApp-Gruppe sein wolle, habe keine andere Wahl, als den Dienst zu installieren - egal, was das Unternehmen mit den Daten mache.| 23.06.2018 16:15 Uhr