NDR Info Nachrichten vom 23.06.2018:

Kurz fordert Frontex-Einsatz in Libyen

Berlin: Österreichs Bundeskanzler Kurz hat sich dafür ausgesprochen, die EU-Grenzschutzagentur Frontex auch auf libyschem Festland einzusetzen. Er sei bereit, auch mit Behörden in schwierigen Ländern zusammen zu arbeiten, um ein Auseinanderbrechen der Europäischen Union zu verhindern, sagte Kurz der "Bild"-Zeitung. Man müsse verhindern, dass Boote überhaupt noch nach Europa kommen. Stattdessen müssten die Migranten in Zentren außerhalb der EU betreut werden. Dort bekämen sie Sicherheit, aber keine Garantie für ein Leben in Wohlstand in Mitteleuropa. Auch Dänemarks Ministerpräsident Rasmussen warb für Flüchtlingslager außerhalb der EU. Morgen wollen die Vertreter von mindestens 16 EU-Staaten in Brüssel über die Asylpolitik beraten. Bundeskanzlerin Merkel hofft, bei dem Treffen auch einen Ausweg aus dem Konflikt mit Innenminister Seehofer zu finden.| 23.06.2018 12:15 Uhr

Letzte Wahlkampf-Auftritte in der Türkei

Istanbul: In der Türkei endet heute der Wahlkampf vor der morgigen Präsidenten- und Parlamentswahl. Staatschef Erdogan und sein aussichtsreichster Gegenkandidat Ince wollen in Istanbul noch einmal auf Massenkundgebungen zu ihren Anhängern sprechen. Es werden zehntausende Teilnehmer erwartet. Amtsinhaber Erdogan von der islamisch-konservativen AKP geht als Favorit in die Präsidentenwahl. Spannend dürfte es vor allem dann werden, wenn er im ersten Wahlgang nicht die absolute Mehrheit erhält und zwei Wochen später in die Stichwahl muss. Dann sehen Umfragen vor allem Chancen für den Kandidaten der sozialdemokratischen CHP, Ince.| 23.06.2018 12:15 Uhr

Tote und Verletzte bei Explosion in Addis Abeba

Addis Abeba: Bei einer Großkundgebung des äthiopischen Ministerpräsidenten Abiy hat sich eine schwere Explosion ereignet. Nach Angaben des Regierungschefs starben mehrere Menschen. Es gebe zahlreiche Verletzte. Abiy wurde in Sicherheit gebracht. Örtlichen Medienberichten zufolge handelte es sich um einen gezielten Anschlag. Wer hinter der Explosion steckt, ist allerdings unklar. Der Ministerpräsident hatte zuvor eine Rede auf einem zentralen Platz in Addis Abeba gehalten. Der 41-jährige Politiker ist erst seit April im Amt. Seither hat er mehrere Reformen angestoßen. Unter anderem will Abiy hunderte Gefangene freilassen und Friedensgespräche mit dem lange verfeindeten Nachbarstaat Eritrea führen.| 23.06.2018 12:15 Uhr

Barley für Änderungen bei Messenger-Diensten

Berlin: Bundesjustizministerin Barley will sich dafür einsetzen, dass Nutzer eines bestimmten Messenger-Dienstes auch mit Nutzern von anderen Anbietern kommunizieren können. Das würde bedeuten, dass etwa jemand mit dem Dienst WhatsApp eine Mitteilung an jemanden schicken kann, der ausschließlich Signal oder Threema nutzt. Barley sagte, beim Mobilfunk sei dies jetzt schon möglich, auch bei Messenger-Diensten sei es technisch machbar. Konkret sollten die Betreiber auf europäischer Ebene verpflichtet werden, entsprechende Schnittstellen zu öffnen.| 23.06.2018 12:15 Uhr

Neue Bedingungen für Baukindergeld?

Berlin: Das von der Bundesregierung geplante Baukindergeld wird offenbar an weitere Auflagen geknüpft. Wie mehrere Zeitungen berichten, soll die Leistung nur bis zu einer Obergrenze von 120 Quadratmeter Wohnfläche gezahlt werden. Bei mehr als zwei Kindern erhöhe sich diese Grenze schrittweise. Union und SPD planen das Baukindergeld vor allem für Familien mit mittleren Einkommen. Sie sollen beim Kauf einer Wohnung oder eines Hauses 1.200 Euro pro Kind und Jahr erhalten - und zwar über einen Zeitraum von zehn Jahren.| 23.06.2018 12:15 Uhr