NDR Info Nachrichten vom 23.06.2018:

Länder: Asylstreit schnell klären

Hannover: In den Bundesländern mehren sich Forderungen nach einem Ende des Asylstreits in der Union. Niedersachsens Ministerpräsident Weil sagte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", die Verhältnisse bei CDU und CSU müssten sich rasch klären. Anderenfalls, so der SPD-Politiker, werde aus der Krise der Union eine Regierungskrise. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet bezeichnet den Zeitpunkt für den Streit als völlig irrational. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte der CDU-Politiker, die Flüchtlingszahlen seien stark rückläufig. Kontrollen an der Landesgrenze schloss Laschet aus. Nordrhein-Westfalen habe einen großen gemeinsamen Wirtschaftsraum mit den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer forderte ebenfalls eine schnelle Entscheidung. Der Streit sei für die CDU extrem gefährlich.| 23.06.2018 11:15 Uhr

EU-Parlamentspräsident warnt vor Zerstörung der EU

Berlin: Führende EU-Politiker haben angesichts des Asylstreits vor einem Ende der Europäischen Union gewarnt. EU-Parlamentspräsident Tajani sagte der "Funke Mediengruppe", wenn jeder Staat nur nach eigenen Interessen handele, werde die Gemeinschaft auseinanderbrechen. Im Umgang mit Flüchtlingen könne es daher nicht um nationale Lösungen gehen. Österreichs Bundeskanzler Kurz sagte der "Bild", man müsse jetzt aufpassen, dass die EU nicht komplett auseinanderfalle. Dafür müsse die Debatte über ein Umverteilungssystem für Flüchtlinge beendet werden. Ein solches werde einfach nicht funktionen. Stattdessen müsse sich die EU auf den Schutz ihrer Außengrenzen konzentrieren. Hier bestehe die größte Einigkeit. Morgen findet in Brüssel ein europäisches Sondertreffen zur Asylpolitik statt. Daran nehmen mindestens 16 Staaten teil.| 23.06.2018 11:15 Uhr

Letzte Wahlkampf-Auftritte in der Türkei

Istanbul: In der Türkei endet heute der Wahlkampf vor der morgigen Präsidenten- und Parlamentswahl. Staatschef Erdogan und sein aussichtsreichster Gegenkandidat Ince wollen in Istanbul noch einmal auf Massenkundgebungen zu ihren Anhängern sprechen. Es werden zehntausende Teilnehmer erwartet. Amtsinhaber Erdogan von der islamisch-konservativen AKP geht als Favorit in die Präsidentenwahl. Spannend dürfte es vor allem dann werden, wenn er im ersten Wahlgang nicht die absolute Mehrheit erhält und zwei Wochen später in die Stichwahl muss. Dann sehen Umfragen vor allem Chancen für den Kandidaten der sozialdemokratischen CHP, Ince.| 23.06.2018 11:15 Uhr

UNO: Kämpfe im Süden Syriens stoppen

New York: Die Vereinten Nationen haben einen sofortigen Stopp der jüngsten Kämpfe in Syrien gefordert. UN-Generalsekretär Guterres sagte, die Angriffe der Regierungstruppen hätten dazu geführt, dass erneut tausende Menschen geflüchtet seien. Er forderte alle Konfliktparteien in Syrien auf, das Völkerrecht zu respektieren. Dazu gehöre, die Zivilbevölkerung und die zivile Infrastruktur zu schützen, so Guterres. Die Truppen von Syriens Präsident Assad hatten ihre Angriffe auf Rebellen im Süden des Landes zuletzt verschärft. Die Provinz an der Grenze zu Jordanien ist eine der letzten Regionen, die noch von Aufständischen kontrolliert werden.| 23.06.2018 11:15 Uhr

Bericht: Stadler bleibt vorerst in Untersuchungshaft

München: Audi-Chef Stadler muss offenbar vorerst in Untersuchungshaft bleiben. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" hat eine erste Vernehmung des Managers keine neuen Erkenntnisse gebracht. Stadlers Aussagen reichten nicht aus, um ihn wieder auf freien Fuß zu setzen. Auch habe sein Anwalt bisher keinen Antrag auf Haftprüfung gestellt. Der Audi-Chef steht im Zusammenhang mit dem Dieselskandal unter Betrugsverdacht. Er war am Montag wegen Verdunkelungsgefahr festgenommen worden. Der Aufsichtsrat hat Stadler inzwischen beurlaubt.| 23.06.2018 11:15 Uhr