NDR Info Nachrichten vom 21.06.2018:

Berlin: Innenminister Seehofer legt im Asylstreit mit der CDU nach. Der CSU-Politiker warnte in der "Passauer Neuen Presse" vor seiner Entlassung durch Kanzlerin Merkel. Es wäre ein weltweites Novum, wenn ein Minister aus seinem Amt gehen müsste, der sich um die Sicherheit und Ordnung seines Landes sorgt, so Seehofer. Er handele mit voller Rückendeckung seiner Partei, die einer von drei Regierungspartnern sei. Der CSU-Chef plant bestimmte Flüchtlingsgruppen an der deutschen Grenze zurückzuweisen. Merkel lehnt einen Alleingang in der Asylfrage ab und strebt eine europäische Lösung an. Sie hatte im Streit mit Seehofer auf ihre Richtlinienkompetenz verwiesen, zu der die Entlassung eines Ministers gehören kann, sollte er gegen den Willen der Regierungschefin handeln.| 21.06.2018 22:00 Uhr

Rom: Die Europäische Union findet in der Flüchtlingsfrage weiter keine Lösung. Italiens Ministerpräsident Conte erklärte, ein von der EU-Kommission vorgelegter Kompromiss-Entwurf sei für sein Land inakzeptabel. Bundeskanzlerin Merkel habe aus Sorge, dass er nicht an dem Sondergipfel am Sonntag teilnehmen werde, den Entwurf nun zurückgestellt, so Conte. Polen kritisierte das Treffen im Allgemeinen. Dort solle ein Vorschlag aufgewärmt werden, den Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei bereits abgelehnt hätten, so Ministerpräsident Morawiecki. Vor allem die osteuropäischen Länder lehnen es ab, Geflüchtete auf alle EU-Staaten zu verteilen.| 21.06.2018 22:00 Uhr

Amman: Bundeskanzlerin Merkel hat Jordanien weitere finanzielle Unterstützung zugesagt. Ein zusätzlicher Kredit in Höhe von 100 Millionen US-Dollar solle dem Land helfen, die vom Internationalen Währungsfonds verordneten Reformen umzusetzen, erklärte Merkel nach einem Treffen mit König Abdullah. Viele deutsche Firmen seien bereit, sich in Jordanien zu engagieren. Auch für die Versorgung von Flüchtlingen stellt die Bundesrepublik demnach Geld zur Verfügung. Sie habe Hochachtung für die Leistung des Landes bei der Versorgung hunderttausender Asylsuchender, so Merkel.| 21.06.2018 22:00 Uhr

Houston: Die Ehefrau von US-Präsident Trump, Melania, hat ein Auffanglager für Einwandererkinder an der mexikanischen Grenze besucht. Sie sagte in der Einrichtung in Texas, die Minderjährigen müssten schnell wieder zu ihren Familien zurückkehren. Melania Trump erkundigte sich in dem Lager über Aufnahme- und Gesundheitsbedingungen. In den vergangenen Wochen hatten die US-Behörden mehr als 2.300 Einwandererkinder an der mexikanischen Grenze von ihren Familien getrennt. Sie werden in Auffanglagern untergebracht, während ihre Eltern festgenommen werden. Nach heftiger Kritik hatte Präsident Trump diese Praxis gestern gestoppt. Auch Ehefrau Melania wandte sich gegen das Vorgehen der USA.| 21.06.2018 22:00 Uhr

Luxemburg: Deutschland hat jahrelang zu wenig getan, um die Nitratbelastung in Gewässern niedrig zu halten. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Er gab einer Klage der EU-Kommission statt, der zufolge die deutschen Vorschriften nicht der europäischen Nitratrichtlinie entsprachen. Laut Umweltbundesamt wiesen im Jahr 2014 bei Messungen 18 Prozent aller Kontrollstationen für Grundwasser eine erhöhte Belastung aus. Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner wies darauf hin, dass inzwischen neue Dünge-Vorschriften in Kraft getreten seien. Sie will deshalb in Gesprächen mit der EU-Kommission klären, wie mit dem Urteil umzugehen ist.| 21.06.2018 22:00 Uhr

Zum Sport: Bei der Fußball-WM in Russland hat Kroatien das Achtelfinale erreicht. Die Kroaten gewannen auch ihr zweites Spiel in der Gruppe D und setzten sich mit 3:0 gegen Argentinien durch. Den Südamerikanern droht damit das WM-Aus. Auch Frankreich steht im Achtelfinale nach einem 1:0 gegen Peru. Im zweiten Spiel der Gruppe C trennten sich Dänemark und Australien 1:1. In der Fußball-Bundesliga gibt es in einem Jahr einen Trainerwechsel. Coach Julian Nagelsmann wechselt nach der kommenden Saison von der TSG Hoffenheim zu RB Leipzig. Das haben beide Vereine bekanntgegeben.| 21.06.2018 22:00 Uhr

Das Wetter: Nachts bewölkt und vor allem im Norden teils kräftige Regenschauer, lokale Gewitter möglich. Tiefstwerte 12 bis 8 Grad. Morgen gebietsweise Schauer mit vereinzelten Gewittern. Nachmittags eher trocken mit sonnigen Phasen. Höchstwerte 13 bis 19 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend wolkig mit wenig Sonne. Einzelne Regenschauer möglich, Temperaturen bei 14 bis 19 Grad. Am Sonntag trocken trotz starker Bewölkung , 16 bis 20 Grad.| 21.06.2018 22:00 Uhr