NDR Info Nachrichten vom 16.06.2018:

Streit über Flüchtlingspolitik hält an

Berlin: Im unionsinternen Streit über die Asylpolitik haben CDU-Politiker die Schwesterpartei CSU zu Kompromissbereitschaft aufgerufen. Brandenburgs CDU-Landesvorsitzender Senftleben sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, eine Einigung sei zwingend notwendig. Anderenfalls stehe die Gemeinschaft der Unionsparteien in Frage. Der CDU-Haushaltsexperte Rehberg mahnte, jeder solle bei seinem Handeln bedenken, ob das Ergebnis nicht auf Neuwahlen hinauslaufe. AfD-Fraktionschefin Weidel sagt auf NDR Info, die Sicherung der EU-Außengrenzen sei gescheitert. Deshalb müsse man nun zu Kontrollen an den Binnengrenzen zurückkehren. Das gebiete die Sicherheit der Bürger, so Weidel. Bundesinnenminister Seehofer und die CSU wollen Flüchtlinge, die in anderen EU-Ländern bereits registriert worden sind, die Einreise nach Deutschland verwehren. Kanzlerin Merkel lehnt einen nationalen Alleingang ab und will die Asylpolitik auf europäischer Ebene neu regeln.| 16.06.2018 09:45 Uhr

Bamf-Chefin Cordt muss Posten räumen

Berlin: Die Präsidentin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Cordt, muss wegen der Affäre um unrechtmäßige Asylbescheide in der Bremer Außenstelle ihren Posten räumen. Ein Sprecher des Bundesinnenministers erklärte, Seehofer habe der Leitungsspitze des Bundesamts bereits am Mittwoch mitgeteilt, dass sie von ihren Aufgaben entbunden werde. Über die Nachfolge solle in Kürze entschieden werden. Seehofer hatte eine tiefgreifende Reform der Behörde angekündigt, bisher aber von Organisations- und Verfahrensänderungen gesprochen. Cordt hatte die Nürnberger Zentrale seit 2017 geleitet. Die fragwürdigen Asylbescheide sollen aus den drei Jahren vorher stammen.| 16.06.2018 09:45 Uhr

US-Handelskammer warnt vor Stellenabbau

Washington: Der Präsident der US-Handelskammer, Donahue, hat wegen des Handelskonflikts mit China vor einem massiven Jobabbau in den Vereinigten Staaten gewarnt. Wenn die Eskalation weitergehe, würden amerikanische Unternehmen Kunden verlieren und Beschäftigte ihre Jobs, amerikanische Verbraucher müssten sich auf höhere Preise einstellen. US-Präsident Trump hatte zuvor angekündigt, vom 6. Juli an Zölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Importe zu erheben. China hatte daraufhin bekanntgegeben, vom selben Tag an Zölle in gleicher Höhe auf US-Waren aufzuschlagen.| 16.06.2018 09:45 Uhr

Todesfälle in Nicaragua werden untersucht

Managua: Nicaraguas Präsident Ortega hat einer unabhängigen Untersuchung der etwa 170 Todesfälle bei Massendemonstrationen gegen die Regierung zugestimmt. Menschenrechtsorganisationen werden damit beauftragt. Das ist das Ergebnis einer Vermittlungsaktion der katholischen Kirche. In Nicaragua gibt es seit zwei Monaten immer wieder Proteste gegen den Präsidenten, der das Land seit elf Jahren regiert. Die Demonstranten verlangen seinen Rücktritt.| 16.06.2018 09:45 Uhr

Kaum Entschädigungsanträge von Homosexuellen

Bonn: Fast ein Jahr nach Verabschiedung des Gesetzes zur Rehabilitierung Homosexueller haben erst wenige Betroffene eine Entschädigung verlangt. Das Bundesamt für Justiz teilte mit, bisher seien 99 Anträge auf Zahlungen eingegangen. Die Bundesregierung war von etwa 5.000 Fällen ausgegangen. Mit dem im Juni vergangenen Jahres verabschiedeten Gesetz wurden strafrechtliche Urteile wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen aufgehoben. Die zu Unrecht Verurteilten haben Anspruch auf eine Entschädigung von pauschal 3.000 Euro sowie 1.500 Euro für jedes Jahr in Haft.| 16.06.2018 09:45 Uhr

124. Kieler Woche beginnt

Kiel: In der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins beginnt heute zum 124. Mal das Segel- und Volksfest "Kieler Woche". Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Günther werden am Abend die offiziellen Startsignale geben. Kiel erwartet bis Sonntag nächster Woche etwa drei Millionen Besucher. Zu den Regatten sind 4000 Sportler aus 60 Ländern angemeldet. Die "Kieler Woche" gilt als weltweit größte Segelveranstaltung.| 16.06.2018 09:45 Uhr