NDR Info Nachrichten vom 14.06.2018:

Union streitet weiter über Flüchtlingspolitik

Berlin: Im Unionsstreit über die Flüchtlingspolitik stehen die Zeichen auf Eskalation. Wegen des Konflikts zwischen CDU und CSU unterbrach der Bundestag seine Plenarsitzung. Die Abgeordneten der Schwesterparteien kamen zu getrennten Sondersitzungen zusammen. Im Anschluss sprach CSU-Landesgruppenchef Dobrindt von einer ernsthaften Situation. Die Abgeordneten aus Bayern stünden alle hinter Parteichef und Innenminister Seehofer. Jetzt sei der Zeitpunkt, zu handeln. Seehofer will Flüchtlinge bereits an den deutschen Grenzen abweisen, wenn sie zuvor schon in anderen europäischen Ländern registriert wurden. Kanzlerin Merkel lehnt einen solchen nationalen Alleingang ab und pocht auf gemeinsame europäische Lösungen.| 14.06.2018 15:15 Uhr

Tote im Kühllaster: Hohe Strafe für Haupttäter

Kecskemet: Im Prozess um den Tod von 71 Flüchtlingen in einem Kühllastwagen hat ein ungarisches Gericht vier Hauptangeklagte schuldig gesprochen. Sie müssen für jeweils 25 Jahre ins Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Männer die 71 Menschen getötet haben. Zu den Beschuldigten gehörte der bulgarische Fahrer des LKW. Die Leichen der Flüchtlinge waren im August 2015 in einem abgestellten Lastwagen auf einer Autobahn in Österreich entdeckt worden. Außer den vier Hauptangeklagten standen zehn weitere Männer aus Bulgarien, Afghanistan und dem Libanon vor Gericht. Sie erhielten Haftstrafen zwischen drei und zwölf Jahren.| 14.06.2018 15:15 Uhr

Musterklagen: Bundestag stärkt Verbraucherrechte

Berlin: Der Bundestag hat die Einführung von sogenannten Musterprozessen beschlossen. Damit sollen Verbraucher neue Klagemöglichkeiten gegen Unternehmen bekommen - zum Beispiel, um nach dem Dieselskandal gegen Autohersteller vorzugehen. Das Gesetz sieht vor, dass Privatleute künftig Schadenersatz einklagen können, ohne selbst Prozesse gegen Unternehmen zu führen. Vor Gericht würden dann bestimmte Verbände ihre Interessen vertreten. Verbraucherschützer sprechen von einem Meilenstein. Mit dem Gesetz werde der Rechtsschutz in Deutschland entscheidend verbessert, sagte der Chef der Verbraucherzentralen, Müller.| 14.06.2018 15:15 Uhr

Lynchjustiz in Bremen ?

Bremen: Polizei und Staatsanwaltschaft in der Hansestadt gehen dem Verdacht der Lynchjustiz nach. Wie die Behörden mitteilten, wurde ein 50-jähriger Mann in seiner Wohnung zusammengeschlagen und schwer verletzt. Nach den Tätern wird gefahndet. Es soll sich um sieben bis zehn Personen handeln. Sie glaubten offenbar, dass es sich bei dem Mann um einen Pädophilen handelt, der in einem Fernsehbeitrag zu sehen war. Laut Polizei handelte es sich um eine Verwechslung.| 14.06.2018 15:15 Uhr

Einigung auf Telemedien-Staatsvertrag

Berlin: Im Streit zwischen dem öffentlich-rechtlichem Rundfunk und den Verlagen über das Onlineangebot von ARD und ZDF gibt es eine Lösung. Die Ministerpräsidenten der Länder einigten sich auf einen neuen Telemedien-Staatsvertrag. Danach sollen die Online-Angebote von ARD und ZDF ihren Schwerpunkt auf Bild und Ton und nicht auf Textbeiträge legen. In Zweifelsfällen entscheidet eine gemeinsame Schlichtungsstelle. Weiter beschlossen die Ministerpräsidenten, dass Sendungen der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender länger als sieben Tage nach Ausstrahlung in den Mediatheken abgerufen werden können.| 14.06.2018 15:15 Uhr

Börse Kompakt

Der Dax steigt um 0,9 Prozent auf 13.010 Punkte. Der Euro kostet einen Dollar 16 80.| 14.06.2018 15:15 Uhr