NDR Info Nachrichten vom 05.06.2018:

EU wartet weiter auf Asylreform

Luxemburg: In der Europäischen Union zeichnet sich keine Einigung auf eine Asyl-Reform ab. Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Mayer, lehnte den jüngsten Entwurf dazu ab. Er sagte nach Beratungen der EU-Innenminister in Luxemburg, der Vorschlag widerspreche deutschem Recht und deutschen Interessen. Auf dem Tisch lag ein Papier der bulgarischen Ratspräsidentschaft. Danach sollen Flüchtlinge in der EU nach einem festen Schlüssel verteilt werden, wenn der Andrang besonders groß ist. Das lehnen insbesondere Polen und Ungarn ab. Deutschland wiederum möchte, dass zunächst diejenigen Staaten für Asylverfahren zuständig bleiben, in denen ein Flüchtling zuerst europäischen Boden betreten hat. Eigentlich wollten sich die EU-Staaten bis zum Gipfeltreffen Ende des Monats auf eine Reform verständigen.| 05.06.2018 19:15 Uhr

BKA: Tausende Kinder Opfer von Gewalt

Berlin: Tausende Kinder sind in Deutschland im vergangenen Jahr Opfer von Gewalttaten geworden. Das belegen aktuelle Daten der polizeilichen Kriminalstatistik. Demnach wurden 143 Mädchen und Jungen getötet. Das sind zehn mehr als im Jahr zuvor. Pro Woche gab es damit durchschnittlich zwei minderjährige Todesopfer. Laut Bundeskriminalamt wurden zudem täglich fast 50 Kinder misshandelt oder missbraucht. Nach Einschätzung von BKA-Chef Münch dürfte die Dunkelziffer noch höher sein, da viele Taten unentdeckt blieben.| 05.06.2018 19:15 Uhr

Besonders häufig Fehler in der Pflege festgestellt

Berlin: Die Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung haben im vergangenen Jahr in Kliniken und Arztpraxen mehr als 3.300 Behandlungsfehler festgestellt. Diese waren für die Patienten teilweise mit erheblichem Schaden verbunden. Besonders häufig habe sich ein Verdacht in der Pflege bestätigt. In fast der Hälfte der beanstandeten Behandlungen fanden die Sachverständigen dort Fehler. An zweiter Stelle folgten Behandlungen beim Zahnarzt und beim Frauenarzt. Dabei wiederholten sich auch immer wieder vermeidbare Fehler, - wie im Körper vergessene Tupfer oder Verwechslungen von Patienten. Der Medizinische Dienst wies darauf hin, dass es keine für ganz Deutschland repräsentativen Daten zu Behandlungsfehlern gibt. Nötig sei daher eine Meldepflicht wie für Arbeitsunfälle üblich.| 05.06.2018 19:15 Uhr

Steinmeier eröffnet Konferenz in Warschau

Warschau: Bundespräsident Steinmeier hat in Polen die Bedeutung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit betont. Er sagte, wer diese Prinzipien missachte, schwäche Europa. Jede Nation gestalte ihre Demokratie und ihren Rechtsstaat selbst, aber wo die Grundregeln in Frage stünden, seien auch alle anderen betroffen. Der Bundespräsident betonte, wenn der Zusammenhalt der EU zerbreche, gewinne dadurch niemand an nationaler Durchsetzungsfähigkeit. Er eröffnete gemeinsam mit dem polnischen Staatspräsidenten Duda die Konferenz zum 100. Jahrestag der wiedererlangten Unabhängigkeit Polens. Beide hatten sich zuvor zu einem Vier-Augen-Gespräch getroffen. Dabei wurden laut Steinmeier auch kritische Punkte angesprochen, wie die umstrittene polnische Justizreform. Die EU-Kommission wirft Warschau vor, damit die Rechtsstaatlichkeit zu missachten.| 05.06.2018 19:15 Uhr

Weinstein plädiert vor Gericht auf nicht schuldig

New York: Der Filmproduzent Harvey Weinstein hat vor Gericht auf nicht schuldig plädiert. Er wies damit den Vorwurf der Vergewaltigung und anderer sexueller Übergriffe erneut zurück. Vergangene Woche war Weinstein von einer Grand Jury wegen Vorfällen aus den Jahren 2004 und 2013 angeklagt worden. Zahlreiche Frauen werfen ihm sexuelle Übergriffe vor.| 05.06.2018 19:15 Uhr