NDR Info Nachrichten vom 02.06.2018:

Pedro Sanchez vereidigt

Madrid: Spaniens neuer Ministerpräsident Sanchez hat den Amtseid abgelegt. Bei der Zeremonie, die von König Felipe geleitet wurde, verzichtete er als erster Regierungschef in der Geschichte des Landes auf eine Bibel und schwor nur auf die Verfassung. Der Sozialdemokrat war gestern durch ein konstruktives Misstrauensvotum gegen seinen Vorgänger Rajoy ins Amt gekommen. Nun muss der Chef der Sozialistischen Partei sein Kabinett zusammenstellen. Sanchez führt eine Minderheitsregierung und hofft vor allem auf Unterstützung durch das linkspopulistische Bündnis Podemos. Er versicherte, dass es für ihn oberste Priorität habe, europäische Verpflichtungen einzuhalten.| 02.06.2018 15:15 Uhr

Vereidigung auch in Katalonien

Barcelona: Auch die neue Regionalregierung Kataloniens ist vereidigt worden. Neuer Regionalpräsident ist Quim Torra, der Mitte Mai in dieses Amt gewählt worden ist. Mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte endet die Zwangsverwaltung durch die spanische Regierung in Madrid. Diese hatte Ende Oktober die direkte Kontrolle Kataloniens übernommen und die damalige Regionalregierung ihres Amtes enthoben, weil das Parlament in Barcelona die Unabhängigkeit ausgerufen hatte.| 02.06.2018 15:15 Uhr

Lauterbach: Organspende besser organisieren

Hamburg: Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach hat sich dafür ausgesprochen, das System der Organspende besser zu organisieren. Lauterbach sagte NDR Info, es gebe viele Menschen, die spenden wollten, aber dies nicht dokumentiert hätten. Daher sei es nötig, eine sogenannte Widerspruchslösung einzuführen. In diesem Fall ist jeder Bürger Organspender, es sei denn, er widerspricht. Lauterbach forderte außerdem, den Krankenhäusern mehr Geld zur Verfügung zu stellen. Organtransplantation und -Spende dürften für die Kliniken kein Verlustgeschäft sein. In Deutschland gibt es einmal pro Jahr eine zentrale Veranstaltung zum Tag der Organspende. Sie findet heute in Saarbrücken statt.| 02.06.2018 15:15 Uhr

Pro Asyl zu Afghanistan-Lagebericht

Berlin: Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat die Bundesregierung als Reaktion auf den neuen Lagebericht zu Afghanistan zu politischen Konsequenzen aufgefordert. Neben einem Abschiebestopp müssten auch die Verfahren aller abgelehnten Asylbewerber neu aufgerollt werden, erklärte der Geschäftsführer der Organisation, Burkhardt. Das Dokument zeige, dass die bisher angeführte Ausweichmöglichkeit innerhalb Afghanistans eine Fata Morgana sei, erklärte Burkhardt. Er forderte die Innenminister auf, sich bei ihrer Mitte der Woche startenden Konferenz mit dem Thema zu befassen. In dem Bericht des Auswärtigen Amtes wird die Sicherheitslage in Afghanistan als weiterhin volatil bezeichnet. Die Möglichkeit, in eine andere Region auszuweichen, hängt demnach maßgeblich von sozialer Verwurzelung, Ethnie und finanzieller Lage des Einzelnen ab. Frauen haben es dem Papier zufolge besonders schwer.| 02.06.2018 15:15 Uhr

Kulturpolitiker Hilmar Hoffmann gestorben

Frankfurt am Main: Hilmar Hoffmann, einer der profiliertesten Kulturpolitker Deutschlands, ist tot. Die Polizei bestätigte, dass er gestern Abend im Alter von 92 Jahren verstarb. Hoffmann war von 1970 bis 1990 Kulturstadtrat in Frankfurt, wo er unter anderem das Museumsufer aufbaute. Von 1992 bis 2001 war er Präsident des Goethe-Instituts. In einem Buch mit dem Titel "Kultur für alle" setzte sich Hoffmann dafür ein, dass kulturelle Einrichtungen für alle gesellschaftlichen Schichten attraktiv werden.| 02.06.2018 15:15 Uhr