NDR Info Nachrichten vom 29.05.2018:

Reaktionen auf Seehofer zur Bamf-Affäre

Berlin: Die Parteien haben die Aussage von Bundesinnenminister Seehofer zu Missständen im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unterschiedlich bewertet. Am Rande der nicht-öffentlichen Sondersitzung des Innenausschusses des Bundestags sagte der Grünen-Politiker von Notz, Seehofer könne nicht so tun, als habe er von dem grundsätzlichen Problem der Arbeitsüberlastung im Bamf nichts gewusst. Die Union stellte sich dagegen hinter ihren Minister. Seehofer habe heute deutlich gemacht, dass er aufklären wolle. Der CDU-Obmann Schuster sagte, der Fall Bremen dürfe nicht verallgemeinert werden. Massive Rechtsverstöße wie dort habe es in keiner anderen Außenstelle des Bundesamtes gegeben. Die AfD dagegen nannte die Ergebnisse der heutigen Sitzung eine einzige Enttäuschung. Es seien Defizite an allen Ecken und Enden deutlich geworden.| 29.05.2018 19:15 Uhr

US-Behörden erlauben Bayer-Monsanto-Übernahme

Washington: Die US-Kartellbehörden haben die Übernahme des amerikanischen Saatgut- und Agrarchemie-Herstellers Monsanto durch Bayer genehmigt. Wie das Justizministerium in Washington mitteilte, gibt es jedoch strenge Auflagen. So muss sich Bayer von Geschäftsteilen im Wert von rund neun Milliarden Dollar trennen, damit der Konzern keine zu große Marktmacht bekommt. Bayer will durch die Übernahme von Monsanto zum weltweit führenden Anbieter von Saatgut und Pflanzenschutzmitteln aufsteigen. Die EU-Behörden hatten dem Geschäft bereits zugestimmt.| 29.05.2018 19:15 Uhr

Gedenken an den Anschlag von Solingen

Düsseldorf: Bundeskanzlerin Merkel hat ein konsequentes Vorgehen gegen Rechtsextremismus versprochen. Auf der Gedenkfeier zum Brandanschlag von Solingen vor 25 Jahren warnte die Kanzlerin zugleich vor Tabubrüchen durch Rechtspopulisten. Zu oft würden die Grenzen der Meinungsfreiheit kalkuliert ausgetestet und Tabubrüche leichtfertig als politisches Instrument eingesetzt, so Merkel. Wer mit Worten Gewalt säe, nehme billigend in Kauf, dass auch Gewalt geerntet werde. Die von dem Anschlag betroffene türkischstämmige Familie Genc rief zur Versöhnung auf. Mevlüde Genc sagte auf der Veranstaltung in Düsseldorf, dem Hass müsse Einhalt geboten werden. Vier Rechtsradikale hatten am 29. Mai 1993 das Haus der Familie in Solingen in Brand gesetzt. Fünf Frauen und Mädchen starben. Eine zweite Gedenkfeier in Solingen musste am Nachmittag wegen heftiger Regenfälle abgebrochen werden.| 29.05.2018 19:15 Uhr

Kampfdrohnen für die Bundeswehr?

Berlin: Das Verteidigungsministerium will offenbar israelische Kampfdrohnen für die Bundeswehr anmieten. Nach Medienberichten geht das aus einer Vorlage für den Haushaltsausschuss des Bundestags hervor. Die Kosten für die Anmietung der Kampfdrohnen über neun Jahre liegen demnach bei 895 Millionen Euro. Wenn der Haushaltsausschuss zustimmt, würde die Luftwaffe erstmals ein unbemanntes Flugzeug erhalten, das auch bewaffnet werden kann. Die Beschaffung solcher Kampfdrohnen hatte die SPD bislang blockiert. Derzeit nutzt die Bundeswehr Drohnen nur zur Aufklärung.| 29.05.2018 19:15 Uhr

Terrorermittlungen nach Schüssen in Lüttich

Lüttich: Nach den tödlichen Schüssen in der belgischen Stadt vermuten die Ermittler einen terroristischen Hintergrund. Der Polizei-Chef von Lüttich, Beaupère, sagte, es sei kein Amoklauf gewesen. Der Verdächtige habe mit dem Angriff auf Polizisten dem belgischen Staat schaden wollen. Der Täter hatte zunächst zwei Polizistinnen sowie einen Mann in einem Auto erschossen. Nach Angaben der Ermittler wurde der Schütze von Sicherheitskräften getötet, nachdem er eine Geisel in einer Schule genommen hatte. Medienberichten zufolge handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen Häftling auf Freigang.| 29.05.2018 19:15 Uhr