NDR Info Nachrichten vom 27.05.2018:

Berlin: Angesichts der Missstände im "Bundesamt für Migration und Flüchtlinge" hat Justizministerin Barley gefordert, deutschlandweit Asylbescheide stichprobenartig zu kontrollieren. Diese Maßnahme könne helfen, Vertrauen wiederherzustellen, sagte die SPD-Politikerin der "Bild am Sonntag". Gleichzeitig warnte sie davor, alle Bamf-Mitarbeiter unter Generalverdacht zu stellen. Barley rief Bundesinnenminister Seehofer auf, die Affäre umfassend aufzuklären und Strukturen zu schaffen, die eine Wiederholung unmöglich mache. In der Bremer Außenstelle des Bundesamtes sollen zwischen 2013 und 2016 mindestens 1.200 Asylanträge ohne rechtliche Grundlage positiv beschieden worden sein.| 27.05.2018 13:00 Uhr

Berlin: Im Regierungsviertel hat ein Demonstrationszug der AfD begonnen, der zum Brandenburger Tor führen soll. Mehrere tausend Menschen haben sich nach Schätzungen der Polizei zu der Kundgebung versammelt. Andere Parteien und linken Gruppenriefen zu Gegendemonstrationen auf. Mehrere Berliner Clubs kündigten an, mit Musikwagen und Straßenpartys die AfD-Veranstaltung zu behindern. Die Polizei setzt etwa 2.000 Beamte ein, um die Protestzüge zu trennen. Sie rechnet auch mit Blockadeaktionen linksradikaler Gruppen.| 27.05.2018 13:00 Uhr

Wien: Der Bundeskanzler Österreichs, Kurz, hat sich dafür ausgesprochen, EU-Grenzschützer auch in Nordafrika einzusetzen, um Migranten an der Überfahrt über das Mittelmeer zu hindern. Es gehe darum, das Geschäftsmodell der Schlepper zu beenden, sagte der ÖVP-Politiker der "Welt am Sonntag". Die Grenzschutzagentur Frontex brauche ein neues Mandat, um in Drittstaaten mit Einverständnis der dortigen Regierung tätig zu werden. Kritik äußerte Kurz an der von der Europäischen Union beschlossenen Verteilung von Flüchtlingen nach Quoten. Damit sei das Problem auch nicht langfristig zu lösen, so der österreichische Bundeskanzler. Außerdem solle jedes Land selbst darüber entscheiden, welche und wie viele Menschen es aufnimmt.| 27.05.2018 13:00 Uhr

Brüssel: Bei der Europawahl im kommenden Jahr haben Kleinstparteien voraussichtlich wieder die Chance, ins Europaparlament einzuziehen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur scheiterte die Bundesregierung mit dem Plan, über die EU rechtzeitig eine neue Sperrklausel beschließen zu lassen. Sie sollte bewirken, dass bei der Wahl 2019 deutsche Parteien mit einem niedrigen einstelligen Wahlergebnis keinen Sitz im EU-Parlament bekommen. 2014 waren unter anderen die Piratenpartei, die NPD und die Partei von Satiriker Martin Sonneborn in das Abgeordnetenhaus eingezogen, nachdem das Bundesverfassungsgericht die Drei-Prozent-Hürde ersatzlos gestrichen hatte.| 27.05.2018 13:00 Uhr

Berlin: Bundespräsident Steinmeier hat zum 60-jährigen Bestehen der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste vor einer Bagatellisierung der nationalsozialistischen Verbrechen gewarnt. Historische Aufklärung gehöre zum Wesenskern der Demokratie in Deutschland, sagte Steinmeier auf einem Festakt in der Französischen Friedrichstadtkirche. Die Deutschen hätten keine Alternative, als für die eigene Geschichte die politische Verantwortung zu übernehmen. Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste war 1958 in Berlin als Reaktion auf die NS-Verbrechen gegründet worden. Seit 60 Jahren engagiert sich die Initiative mit Freiwilligendiensten und Bildungsarbeit gegen Antisemitismus, Rassismus und Geschichtsvergessenheit.| 27.05.2018 13:00 Uhr

Dresden: In einer Erstaufnahmeeinrichtung in Friedrichstadt ist es zu einer Auseinandersetzung zwischen Bewohnern und Polizisten gekommen. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, ereignete sich der Vorfall bereits am Freitagabend. Zwei Georgier seien bei der Essensausgabe in Streit geraten. Als Polizisten an der Unterkunft eintrafen, seien sie von etwa 50 Bewohnern angegriffen worden. Die Situation konnte erst mit zusätzlichen Einsatzkräften wieder unter Kontrolle gebracht werden. Vier Tatverdächtige wurden vorläufig festgenommen. Die Polizei ermittelt gegen sie wegen Landfriedensbruchs.| 27.05.2018 13:00 Uhr

Das Wetter: Heute Nachmittag heiter oder locker bewölkt, im Ostseeumfeld zum Abend hin gebietsweise Schauer oder Gewitter möglich. Höchstwerte 21 bis 28 Grad. Morgen überwiegend heiter, später Quellwolken und vereinzelt Schauer oder Gewitter möglich. Höchstwerte 20 bis 32 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag in Niedersachsen häufig Schauer und Gewitter, sonst meist sonnig und mit 23 bis 33 Grad sehr schwül.| 27.05.2018 13:00 Uhr