NDR Info Nachrichten vom 14.05.2018:

Neun Tote bei Zusammenstößen im Gazastreifen

Jerusalem: Wenige Stunden vor der Eröffnung der neuen US-Botschaft in Israel ist es zu massiven Zusammenstößen an der Grenze zum Gazastreifen gekommen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden neun Palästinenser durch Schüsse israelischer Soldaten getötet. Die Behörde sprach von mehr als 500 Verletzten. Seit dem Vormittag protestierten mehrere Tausend Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland. Die israelische Armee verdoppelte vorsorglich die Zahl der Soldaten an der Grenze. Am Nachmittag weihen die USA ihren neuen Botschaftssitz in Jerusalem ein. Die Feier mit mehreren hundert Gästen fällt auf den 70. Jahrestag der Staatsgründung Israels. Regierungschef Netanjahu sprach von einem bewegenden Tag für sein Volk. Die Palästinenser riefen zu Massenprotesten auf. Sie lehnen die Verlegung der Botschaft ab, weil sie Jerusalem ihrerseits als Hauptstadt beanspruchen.| 14.05.2018 12:45 Uhr

Iran pocht auf Wahrung von Interessen

Teheran: Der Iran treibt seine diplomatische Offensive zum Atomabkommen voran. Nach einem Besuch in China traf Außenminister Sarif heute in Moskau mit seinem russischen Amtskollegen Lawrow zusammen. Sarif sagte, er fordere von den verbleibenden Vertragsparteien die Zusicherung, dass iranische Interessen gewahrt werden. Lawrow erklärte, Russland und Europa müssten gemeinsam ihre Interessen bezüglich des Abkommens verteidigen. Die USA waren vergangene Woche aus dem internationalen Atomabkommen ausgestiegen. Es sieht vor, dass der Iran sein Atomprogramm aussetzt und im Gegenzug von Sanktionen befreit wird. Morgen kommt Sarif in Brüssel mit den Außenministern Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens zusammen.| 14.05.2018 12:45 Uhr

Studie belegt Personalmangel bei Jugendämtern

Berlin: Beim Schutz von Kindern vor Gewalt sind Jugendämter offenbar häufig überfordert. Die Deutsche Kinderhilfe hat eine entsprechende Studie der Hochschule Koblenz vorgestellt. Demnach gibt es in vielen Ämtern zu wenig Personal. Sozialpädagogen müssten mehr Fälle als empfohlen bearbeiten. Ein Großteil der Mitarbeiter wende maximal eine Stunde für einen Hausbesuch auf. Etwa zwei Drittel der Arbeitszeit würden mit der Dokumentation verbracht. Die Autorin der Studie schließt daraus, dass im zuständigen Sozialen Dienst bundesweit etwa 16.000 Beschäftigte fehlen. In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Jugendamt Berlin-Mitte.| 14.05.2018 12:45 Uhr

Bundesfinanzhof kritisiert Steuer-Zinsen

München: Der Bundesfinanzhof hat erstmals Zweifel am Zinssatz der Finanzämter auf Steuerforderungen geäußert. Angesichts der dauerhaft niedrigen Zinsen sei es fraglich, ob ein Zinssatz von sechs Prozent pro Jahr verfassungsgemäß sei, heißt es in der Begründung des Gerichts. Es forderte den Gesetzgeber zum Handeln auf. Die Finanzämter kassieren jedes Jahr allein bei Betriebsprüfungen milliardenhohe Zinsen. Der Beschluss des Bundesfinanzhofes bezieht sich auf die vergangenen drei Jahre.| 14.05.2018 12:45 Uhr

DGB-Chef Hoffmann fordert Tarifbindung für alle

Berlin: Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Hoffmann, hat eine Ausweitung der Tarifbindung in der Wirtschaft eingefordert. Die Beschäftigten müssten mehr verdienen, kürzer arbeiten und länger Urlaub haben, sagte Hoffmann auf dem DGB-Bundeskongress in Berlin. Derzeit werde aber nur jeder Zweite nach Tarifvertrag bezahlt. Der 62-Jährige Gewerkschaftschef wurde von den Delegierten wiedergewählt - er kam auf gut 76 Prozent der Stimmen. Auch seine Stellvertreterin Hannack sowie die Vorstandsmitglieder Buntenbach und Körzell wurden im Amt bestätigt.| 14.05.2018 12:45 Uhr