NDR Info Nachrichten vom 11.05.2018:

Merkel: Trump verletzt Vertrauen

Münster: Der Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran hat nach Ansicht von Bundeskanzlerin Merkel das Vertrauen in die internationale Zusammenarbeit erschüttert. Merkel sagte auf dem Katholikentag, wenn international nicht mehr kooperiert werde, mache jeder, worauf er Lust habe. Das sei eine schlechte Nachricht für die Welt. Sicherlich sei das Abkommen mit dem Iran alles andere als ideal, so die Bundeskanzlerin. Trotzdem sei es nicht richtig, eine Übereinkunft, die getroffen und einstimmig vom UN-Sicherheitsrat gebilligt wurde, einseitig aufzukündigen. Es gehe jetzt darum zu klären, inwieweit das Abkommen auch ohne die Wirtschaftsmacht Amerika am Leben erhalten werden könne. Merkel hatte heute mit Irans Präsident Ruhani und dem russischen Staatschef Putin telefoniert, um Möglichkeiten dafür auszuloten. Am Dienstag sollen die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens mit der EU-Chefdiplomatin und dem iranischen Außenamtschef Sarif darüber beraten.| 11.05.2018 23:00 Uhr

USA fordern Druck auf Iran

Washington: Die Regierung der Vereinigten Staaten hat andere Länder aufgerufen, ihren Druck auf Iran zu erhöhen. Das Verhalten Teherans sei gefährlich und leichtsinnig, heißt es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Die iranischen Revolutionsgarden verwendeten Geld darauf, destabilisierenden Einfluss im ganzen Nahen Osten auszuüben. Es sei Zeit für alle verantwortungsbewussten Nationen, Druck auf den Iran zu machen, um sein gefährliches Verhalten zu verändern. Israel macht eine Eliteeinheit der iranischen Revolutionsgarden für die Attacke auf die von Israel besetzten Golanhöhen in der Nacht zu Donnerstag verantwortlich. Die israelische Luftwaffe griff als Reaktion darauf iranische Ziele in Syrien an.| 11.05.2018 23:00 Uhr

Wieder Ausschreitungen an israelischer Grenze

Gaza-Stadt: Im palästinensisch-israelischen Grenzgebiet hat es erneut gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Soldaten und Demonstranten gegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gaza-Streifen wurde ein Palästinenser erschossen. Mehr als 160 Menschen hätten Verletzungen erlitten. Laut israelischer Armee protestierten etwa 5.000 Menschen an der Grenze. Soldaten seien mit Steinen beworfen worden, Reifen hätten gebrannt. Hintergrund ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels am Montag. An dem Tag erwarten die Organisatoren etwa eine Million Palästinenser zu Demonstrationen an der Grenze. Gleichzeitig wollen die USA in Jerusalem ihre neue Botschaft in Israel eröffnen. US-Präsidenten Trump will per Videoschaltung eine Rede bei der Veranstaltung halten. Das Auswärtige Amt in Berlin rät Reisenden, bis einschließlich kommenden Dienstag von Besuchen der Altstadt Jerusalems möglichst abzusehen. Erneute gewalttätige Auseinandersetzungen seien nicht auszuschließen.| 11.05.2018 23:00 Uhr

VW ruft 400.000 Fahrzeuge zurück

Wolfsburg: Der Volkswagen-Konzern ruft wegen Problemen mit den Gurtschlössern mehr als 400.000 Autos der Kernmarke VW und der Tochter Seat zurück. Wie der Konzern mitteilte, müssen rund 220.000 VW Polo des aktuellen Modelljahres in die Werkstätten. Bei Seat seien 191.000 Wagen der Modelle Ibiza und Arona betroffen. Bei den Fahrzeugen könnten bei schnellen Spurwechseln zwei Gurtschlösser auf der Rücksitzbank übereinander gedrückt werden. Dabei könnte das Schloss des linken Sitzes aufspringen. Der Konzern empfiehlt daher, den mittleren Sitz vorerst nicht zu nutzen.| 11.05.2018 23:00 Uhr

Politik kritisiert Einreiseverbot für ARD-Experten Seppelt

Berlin: Die Bundesregierung hat die russische Weigerung, dem ARD-Dopingexperten Seppelt ein Visum für die bevorstehende Fußball-WM zu erteilen, scharf kritisiert. Der für Sport zuständige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Mayer, sagte, dies sei ein denkbar schlechter Vorbote für eine objektive und unabhängige Berichterstattung über die WM. Der CSU-Politiker forderte Russland auf, den Schritt rückgängig zu machen. Der Deutsche Journalistenverband und die ARD sprachen von einem enormen Einschnitt in die Pressefreiheit. Auch Grünen-Chefin Baerbock und Reporter ohne Grenzen kritisierten die Entscheidung Russlands. Seppelt hatte mit seinen Fernsehbeiträgen maßgeblich dazu beigetragen, das russische Doping-System aufzudecken.| 11.05.2018 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Gering bewölkt oder klar und trocken. Tiefstwerte 12 bis 5 Grad. Morgen an der Ostsee und in Vorpommern freundlich mit viel Sonne. In Niedersachsen teils wolkig und vereinzelt Schauer möglich, sonst trocken. Höchstwerte 20 bis 26 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag im Südwesten wechselhaft, nach Nordosten hin viel Sonne und trocken, 20 bis 28 Grad. Am Montag oft sonnig, in Südniedersachsen Schauer möglich, 17 bis 24 Grad.| 11.05.2018 23:00 Uhr