NDR Info Nachrichten vom 11.05.2018:

Münster: Nach dem Ausstieg der USA aus dem Iran-Abkommen sieht Kanzlerin Merkel die internationale Zusammenarbeit in einer Krise. Auf dem Katholikentag in Münster sagte Merkel, wenn jeder mache, worauf er Lust habe, sei das eine schlechte Nachricht für die Welt. Sie warf US-Präsident Trump vor, mit seiner jüngsten Entscheidung das Vertrauen in die internationale Ordnung zu verletzen. Gleichzeitig versprach Merkel, sich weiter für die transatlantische Partnerschaft einzusetzen. Das Verhältnis zwischen den Vereinigten Staaten und der EU ist nicht nur durch den Alleingang von Trump beim Atomabkommen belastet, sondern auch durch den schwelenden Zollstreit. Zuletzt drohte Washington auch ausländischen Unternehmen mit Sanktionen, sollten sie weiter Handel mit dem Iran treiben.| 11.05.2018 12:45 Uhr

New York: Die Vereinten Nationen haben besorgt auf die Konfrontation zwischen Israel und dem Iran reagiert. Generalsekretär Guterres forderte ein sofortiges Ende aller Feindseligkeiten. Der Nahe Osten sei schon jetzt von schrecklichen Konflikten betroffen. Da müsse ein neuer Flächenbrand verhindert werden. Die israelische Armee hatte in der Nacht zu Donnerstag ihre bislang größte Offensive gegen iranische Ziele in Syrien durchgeführt. Sie reagierte damit nach eigenen Angaben auf Raketenangriffe einer iranischen Einheit. Die Führung in Teheran machte geltend, der Iran sei an den Angriffen auf die Golanhöhen nicht beteiligt gewesen.| 11.05.2018 12:45 Uhr

Hamburg: Die Feuerwehr ist auch einen Tag nach dem Unwetter mit vielen Kräften im Einsatz. Am Vormittag brach in Hamburgs Osten über mehrere Meter ein Deich an der Glinder Au, einem Zufluss der Bille. Einem Schrottbetrieb in der Nähe droht die Unterspülung. 22 Bewohner eines Mehrfamilienhauses können seit dem Unwetter außerdem vorerst nicht mehr in ihr Zuhause zurück. Das Gebäude ist einsturzgefährdet. Auch in Oststeinbek in Schleswig-Holstein ist ein historisches Haus nicht mehr bewohnbar. Die Aufräumarbeiten in dem 9.000-Einwohner-Dorf werden nach Angaben der Feuerwehr noch bis zum Abend dauern. Die Rettungskräfte berichteten, dass gestern innerhalb einer Viertelstunde rund 150 Anrufe eingegangen waren.| 11.05.2018 12:45 Uhr

Berlin: Umweltministerin Schulze hält nach eigenen Angaben nichts von einer Steuer auf Wegwerfprodukte aus Plastik. Die SPD-Politikerin sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, sinnvoller sei eine intelligentere Steuerung, die zu weniger Abfall und mehr Wiederaufbereitung führe. Ein paar mehr bezahlte Cent an der Kasse bewegten niemanden zum Umdenken. Dies sei aber nötig, so Schulze. Zuletzt hatte sich der Grünen-Vorsitzende Habeck für eine Steuer auf Einwegprodukte aus Plastik ausgesprochen. Auch EU-Haushaltskommissar Oettinger plädierte für die Abgabe - mit dem Ziel, die durch den Brexit entstehende Finanzlücke zu stopfen.| 11.05.2018 12:45 Uhr

Eriwan: Der neue Regierungschef von Armenien, Paschinjan, hat den Polizei- und Geheimdienstchef seines Landes entlassen. Das gab er auf Facebook bekannt. Er begründete den Schritt mit dem Kampf gegen Korruption. Das Parlament in Eriwan hatte Paschinjan erst vor drei Tagen zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. In den Wochen davor hatte er Proteste angeführt, die sich gegen Vetternwirtschaft und die schlechte wirtschaftliche Lage in Armenien richteten. Der langjährige Ministerpräsident Sargsjan war unter dem Druck der Demonstrationen zurückgetreten.| 11.05.2018 12:45 Uhr