NDR Info Nachrichten vom 04.05.2018:

Stockholm: Wegen des Skandals in der Schwedischen Akademie wird in diesem Jahr kein Literatur-Nobelpreis vergeben. Das teilte das Jury-Gremium am Vormittag mit. Der Preis soll im kommenden Jahr zusammen mit dem Preis für 2019 vergeben werden. Die Schwedische Akademie sagte zur Begründung, zunächst müsse in der Öffentlichkeit wieder Vertrauen hergestellt werden. Im Mittelpunkt des jüngsten Skandals stehen ein weibliches Akademie-Mitglied und ihr Ehemann. Sie soll seinem Kulturverein Fördergelder zugeschanzt haben. Dem Mann wird vorgeworfen, 18 Frauen sexuell belästigt oder missbraucht zu haben.| 04.05.2018 11:45 Uhr

Washington: Im Diesel-Skandal gerät nun auch die frühere VW-Führungsspitze in das Visier der US-Justiz. Ein Gericht im Bundesstaat Michigan hat Anklage gegen den ehemaligen Konzernchef Winterkorn erhoben. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Verschwörung und Betrug vor. So soll Winterkorn bereits im Mai 2014 von den Abgasmanipulationen gewusst haben. Der Manager hatte selbst mehrfach ausgesagt, erst im September 2015 über die illegale Abschalteinrichtung in Dieselfahrzeugen informiert worden zu sein. Dass sich der 70-Jährige in den USA vor Gericht verantworten muss, ist aber unwahrscheinlich. Die Bundesrepublik liefert ihre Staatsbürger nicht aus. In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen Winterkorn wegen Betrugs und Marktmanipulation.| 04.05.2018 11:45 Uhr

Berlin: Alkohol sollte nach Ansicht von Suchtexperten in Deutschland teurer sein. Der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, Gaßmann, verwies auf Untersuchungen, nach denen umso mehr getrunken wird, je weniger Alkohol koste. In den Zeitungen der Funke Mediengruppe plädierte er für einen Mindestpreis, wie er gerade weltweit zum ersten Mal in Schottland eingeführt wurde. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mortler, zeigte sich hinsichtlich einer solchen Regelung skeptisch. Das Problem sei nicht nur Sache der Politik, erklärte die CSU-Politikerin. Alkohol sei in Deutschland allgegenwärtig und viel zu selbstverständlich.| 04.05.2018 11:45 Uhr

Prag: Der tschechische Präsident Zeman hat eingeräumt, dass in dem Land an einem Nervengift aus der Nowitschok-Klasse geforscht worden ist. Das Experiment habe im November in einem militärischen Labor in Brünn stattgefunden, sagte Zeman in einem Fernsehinterview. Ein Gift dieser Klasse war nach britischen Angaben bei dem Anschlag auf den Doppelagenten Skripal und dessen Tochter Anfang März im englischen Salisbury verwendet worden. London sieht die Verantwortlichen für den Anschlag in Russland. Das Außenministerium in Moskau bestreitet das und verwies auf Experimente mit dem Kampfstoff unter anderem auch in Tschechien. Die Regierung in Prag hat entsprechende Berichte bislang bestritten.| 04.05.2018 11:45 Uhr

Daressalam: Bundesaußenminister Maas hat in der Hauptstadt Tansanias der afrikanischen Opfer des Ersten Weltkriegs gedacht. Am Denkmal für die Kämpfer in den europäischen Kolonialtruppen - die sogenannten Askari - legte er einen Kranz nieder. Tansania gehörte von 1885 bis 1918 zu Deutsch-Ostafrika, der größten und bevölkerungsreichsten deutschen Kolonie in Afrika. Im Ersten Weltkrieg kämpften und starben Tausende Askari auf der Seite des deutschen Kaiserreichs gegen die britischen, belgischen und portugiesischen Kolonialmächte. Maas hatte nach seiner Ankunft in Tansania betont, 100 Jahre nach dem Krieg komme den afrikanischen Opfern zu wenig Erinnerung zugute.| 04.05.2018 11:45 Uhr