NDR Info Nachrichten vom 04.05.2018:

Stockholm: Die Schwedische Akademie verzichtet in diesem Jahr auf die Vergabe des Literatur-Nobelpreises. Das hat das Jury-Gremium soeben mitgeteilt. Es zieht damit die Konsequenz aus dem jüngsten Skandal. Der Ehemann eines Mitglieds soll in der Schwedischen Akademie über Jahre hinweg 18 Frauen sexuell belästigt oder missbraucht haben. Aus Protest gegen den Umgang mit dem Skandal haben mehrere Jury-Mitglieder ihr Amt niedergelegt. Zuletzt ist die Vergabe des Literatur-Nobelpreises 1943 ausgefallen.| 04.05.2018 09:15 Uhr

Washington: Im Abgas-Skandal wirft die US-Justiz dem früheren VW-Chef Winterkorn vor, Teil einer Verschwörung zum Verstoß gegen amerikanische Umweltgesetze zu sein. Das zuständige Gericht im Bundesstaat Michigan hat eine 40-seitige Anklageschrift veröffentlicht. Darin wird Winterkorn außer Verschwörung auch Betrug vorgeworfen. Laut Staatsanwaltschaft wusste der damalige Vorstandsvorsitzende bereits im Mai 2014 von den Manipulationen. Volkswagen hatte aber erst im September 2015 öffentlich eingeräumt, illegale Software in Dieselfahrzeuge eingebaut zu haben. Kurz danach trat Winterkorn von seinen Ämtern zurück. Der VW-Konzern betonte, er kooperiere mit den amerikanischen Justizbehörden. Allerdings werde er keine Stellungnahmen zu einzelnen Verfahren abgeben.| 04.05.2018 09:15 Uhr

Hannover: Die Großrazzia nach einer gescheiterten Abschiebung in Ellwangen hat zu einer Diskussion über mögliche Konsequenzen in der Asylpolitik geführt. Niedersachsens Innenminister Pistorius unterstützte auf NDR Info das Vorgehen der Polizei. Der Rechtsstaat müsse klar Flagge zeigen, sagte der SPD-Politiker. Er kritisierte aber, dass es nach der Razzia in Baden-Württemberg populistische Forderungen nach einer Abschiebung aller Unruhestifter gegeben habe. Eine vorzeitige Ausweisung sei nur möglich, wenn jemand wegen einer Straftat verurteilt sei, betonte Pistorius. Niedersachsen werde sich vorläufig auch nicht an den geplanten Ankerzentren für Asylsuchende beteiligen.| 04.05.2018 09:15 Uhr

Berlin: Alkohol sollte nach Ansicht von Suchtexperten in Deutschland teurer sein. Der Geschäftsführer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen, Gaßmann, verwies auf Untersuchungen, nach denen umso mehr getrunken wird, je weniger Alkohol koste. In den Zeitungen der Funke Mediengruppe plädierte er für einen Mindestpreis, wie er gerade weltweit zum ersten Mal in Schottland eingeführt wurde. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mortler, zeigte sich hinsichtlich einer solchen Regelung skeptisch. Das Problem sei nicht nur Sache der Politik, erklärte die CSU-Politikerin. Alkohol sei in Deutschland allgegenwärtig und viel zu selbstverständlich.| 04.05.2018 09:15 Uhr

Prag: Der tschechische Präsident Zeman hat eingeräumt, dass in dem Land an einem Nervengift aus der Nowitschok-Klasse geforscht worden ist. Das Experiment habe im November in einem militärischen Labor in Brünn stattgefunden, sagte Zeman in einem Fernsehinterview. Ein Gift dieser Klasse war nach britischen Angaben bei dem Anschlag auf den Doppelagenten Skripal und dessen Tochter Anfang März im englischen Salisbury verwendet worden. London sieht die Verantwortlichen für den Anschlag in Russland. Das Außenministerium in Moskau bestreitet das und verwies auf Experimente mit dem Kampfstoff unter anderem auch in Tschechien. Die Regierung in Prag hat entsprechende Berichte bislang bestritten.| 04.05.2018 09:15 Uhr

Der Dax steigt um 0,5 Prozent auf 12.750 Punkte. In Tokio blieb die Börse wegen eines Feiertages geschlossen. Der Euro kostet einen Dollar 19 64.| 04.05.2018 09:15 Uhr