NDR Info Nachrichten vom 28.04.2018:

Industrie enttäuscht von Merkels Besuch

Berlin: Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat enttäuscht auf das Treffen von Kanzlerin Merkel mit US-Präsident Trump reagiert. Verbandschef Kempf sagte, der Besuch in Washington habe keine sichtbare Annäherung in den Streitpunkten wie der Handelspolitik gebracht. Es sei für deutsche Unternehmen unklar, ob die EU dauerhaft von den Stahl- und Aluminiumzöllen ausgenommen werde. Auch der deutsche Außenhandelsverband äußerte sich zurückhaltend. Präsident Bingmann sagte, man könne sicher nicht von einem Durchbruch sprechen. Aber die Tür für eine Lösung im Streit über die Zölle bleibe einen Spalt weit offen. US-Präsident Trump hatte gestern nicht erkennen lassen, ob er an seinem Plan festhält, Abgaben auf Stahl- und Aluminiumimporte zu erheben. Die bisherige Ausnahmeregelung für EU-Staaten läuft Anfang kommender Woche aus.| 28.04.2018 15:15 Uhr

Russland will Korea-Konflikt lösen helfen

Moskau: Russland will bei der Lösung des Korea-Konfliktes mit am Tisch sitzen. Der stellvertretende Außenminister Morgulow sagte, das traditionelle Sechs-Parteien-Format sei optimal und alternativlos. Neben Russland gehörten der Runde China, die USA, Japan sowie Nord- und Südkorea an. Morgulow betonte, die russische Regierung wolle sich weiter in den Friedensprozess einbringen. Er nannte unter anderem mögliche gemeinsame Wirtschafts- und Infrastrukturprojekte mit Nord- und Südkorea, die Russland fördern könne. Die Sechs-Parteien-Gespräche waren erstmals vor gut 15 Jahren aufgenommen worden. Nord- und Südkorea hatten sich gestern auf einem Gipfeltreffen darauf geeinigt, schrittweise die Atomwaffen abzubauen und den seit Jahrzehnten andauernden Kriegszustand zu beenden.| 28.04.2018 15:15 Uhr

Keine Einigung zur Besteuerung von Internetkonzernen

Sofia: Die Finanzminister der Europäischen Union sind beim Thema härtere Steuerregeln für Internetkonzerne uneins. Es gebe viele verschiedene Ansichten, sagte EU-Wirtschaftskommissar Moscovici nach einem informellen Treffen der Minister in Sofia. Deutschland und Frankreich fordern schnelle Maßnahmen auf europäischer Ebene. Sie kritisieren, dass die Digitalkonzerne in der EU gewaltige Umsätze und Gewinne verbuchen, aber kaum Steuern zahlen, da sie in den meisten Ländern keine versteuerbaren Firmensitze haben. Luxemburgs Finanzminister Gramegna wandte sich gegen eine europäische Regelung. Steuerfragen dieser Art müssten auf Ebene der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, geklärt werden. Auch Irland und Malta lehnen den Vorschlag der EU-Kommission ab. Er sieht eine Ertragssteuer in Höhe von drei Prozent vor.| 28.04.2018 15:15 Uhr

Protestpetition gegen Missbrauchsurteil in Spanien

Madrid: In Spanien halten die Proteste gegen ein Urteil zu einem schweren sexuellen Übergriff an. Mehr als 1,2 Millionen Menschen unterzeichneten eine Online-Petition, in der das Oberste Gericht aufgefordert wird, die verantwortlichen Richter für unfähig zu erklären. Die Kritiker halten das verhängte Urteil für zu mild. Ein Gericht in Pamplona hatte fünf Männer wegen sexuellen Missbrauchs zu jeweils neun Jahren Haft verurteilt. Die Richter blieben damit weit hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft zurück, die wegen Gruppenvergewaltigung jeweils fast 23 Jahre gefordert hatte. Die Anklagebehörde kündigte Berufung an.| 28.04.2018 15:15 Uhr

Millionenschaden durch entgleisten Güterzug

München: In der bayerischen Landeshauptstadt ist ein Güterzug entgleist und hat einen Millionenschaden verursacht. Der Unfall ereignete sich kurz nach Mitternacht in der Nähe des Umschlagbahnhofs München-Riem. Neben der Lok wurden vier Gleise, eine Oberleitung und Signale beschädigt. Verletzte gab es laut Polizei nicht. Die Ursache des Unfalls ist unklar. Der rund 400 Meter lange Güterzug war auf dem Weg nach Bremerhaven.| 28.04.2018 15:15 Uhr