NDR Info Nachrichten vom 26.04.2018:

Krisen und Zölle: Merkel auf dem Weg in die USA

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel ist zur ihrer kurzen USA-Reise aufgebrochen. Morgen wird die deutsche Regierungschefin im Weißen Haus mit Präsident Trump zu einem Arbeitstreffen zusammenkommen. Sie wollen unter anderem über den Syrien-Krieg und den Streit über das Atomabkommen mit dem Iran sprechen. Ein wichtiges Thema sind zudem die von Trump angedrohten Strafzölle auf Stahl und Aluminium. Noch bis kommenden Dienstag sind die Staaten der Europäischen Union davon befreit. Die EU-Kommission rechnet mit einer Verlängerung der Regelung. Die USA zeigten sich kompromissbereit. Der Wirtschaftsberater im Weißen Haus, Kudlow, sagte in einem Fernsehinterview, Washington wolle aber Zugeständnisse der Europäer sehen. Als Beispiel nannte er die Zölle auf Auto-Importe.| 26.04.2018 19:15 Uhr

BAMF: Tausende Asylverfahren werden überprüft

Berlin: Wegen des Korruptionsverdachts im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge werde Tausende Asyl-Entscheidungen überprüft. In einer Aktuellen Stunde des Bundestages sagte Innenstaatssekretär Mayer, es handele sich um mehr als 4.500 Verfahren. Bereits unrechtmäßig erteilte Anerkennungs-Bescheide würden gegebenenfalls aufgehoben, soweit dies rechtlich möglich sei, so der CSU-Politiker. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Weidel stellte dagegen die Arbeitsweise des BAMF grundsätzlich infrage. In dem Skandal rieche es nach systematischer Vertuschung. Im Zentrum des Falles steht die frühere Leiterin der BAMF-Außenstelle in Bremen. Sie soll gemeinsam mit anderen Personen Tausende Asylanträge ungeprüft bewilligt haben.| 26.04.2018 19:15 Uhr

Verteidiger fordern maximal zehn Jahre für Zschäpe

München: Im NSU-Prozess haben die Verteidiger von Beate Zschäpe gefordert, dass ihre Mandantin nicht länger als zehn Jahre ins Gefängnis muss. Vor dem Oberlandesgericht München erklärten die Anwälte, die 43-Jährige habe sich nicht der Mittäterschaft an den Morden schuldig gemacht - auch nicht der Beihilfe. Stattdessen seien Zschäpe nur besonders schwere Brandstiftung und Beihilfe zu mehreren Raubüberfällen zur Last zu legen. Zschäpe sitzt seit Herbst 2011 in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft hält sie für mitverantwortlich für sämtliche Verbrechen des rechtsextremen NSU. Als Mitglied einer terroristischen Vereinigung habe sie sich des zehnfachen Mordes, mehrerer Mordversuche und mehrerer Raubüberfälle schuldig gemacht. Die Anklage fordert deshalb lebenslange Haft.| 26.04.2018 19:15 Uhr

Panama-Papers bescheren Staat hohe Einnahmen

Hamburg: Die Ermittlungen im Zusammenhang mit den so genannten Panama-Papers haben dem deutschen Staat Einnahmen in Millionenhöhe beschert. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" belaufen sich die Steuernachforderungen und Strafzahlungen auf rund 140 Millionen Euro. Mehr als zwei Drittel davon stammen aus sogenannten Verbandsstrafen. Sie wurden vom Land Nordrhein-Westfalen gegen Banken verhängt, die Steuerhinterziehern geholfen hatten. Bundesweit haben die Ermittlungen bislang zu rund 70 Strafverfahren geführt. In mehr als 2.000 Fällen laufen die Ermittlungen noch. Vor zwei Jahren hatten Journalisten weltweit unter dem Schlagwort "Panama Papers" über Briefkastenfirmen berichtet. Diese wurden auch von Kriminellen genutzt.| 26.04.2018 19:15 Uhr

Chemieunfall in Tschechien: Ein Toter

Decin: Im Norden Tschechiens sind bei einem Unfall in einer Chemiefabrik ein Arbeiter getötet und 16 weitere verletzt worden. Sie erlitten nach Angaben des Rettungsdienstes Vergiftungen und Verätzungen, als die giftige Säure Phenol aus einem Tanklastwagen entwich. Laut Stadtverwaltung bestand keine Gefahr für die Bevölkerung in der Umgebung. Das Werk liegt knapp 50 Kilometer südöstlich von Dresden. Dort werden unter anderem Farben und Klebstoffe hergestellt.| 26.04.2018 19:15 Uhr