NDR Info Nachrichten vom 26.04.2018:

Nahles: Israels Existenzrecht immer verteidigen

Berlin: Der Bundestag hat an die Staatsgründung Israles vor 70 Jahren erinnert. In der Aussprache ging es vor allem um die deutsche Verantwortung für Israels Sicherheit. SPD-Fraktionschefin Nahles sagte, Deutschland werde das Existenzrecht des Staates immer und ohne Einschränkung verteidigen. Zugleich nannte Nahles es unerträglich, wenn jüdisches Leben in Deutschland ohne Angst nicht möglich sei. Unions-Fraktionschef Kauder sprach von einem Tag voller Freuden, aber auch voller Sorgen. Dass Kritik an der Regierung zunehmend mit fundamentalen Äußerungen zum Judentum verbunden werde, lehne er entschieden ab. Als Zeichen der Solidarität haben im Bundestag mehrere Parlamentarier die traditionelle jüdische Kopfbedeckung getragen. Bereits gestern hatten tausende Menschen in mehreren deutschen Städten bei Solidaritäts-Kundgebungen gegen Antisemitismus symbolisch eine Kippa aufgesetzt. Die Bundestagsdebatte wird auf NDR Info Spezial übertragen: im Digitalradio DAB+, über DVB-S-Radio und im Internet unter ndr.de/infospezial.| 26.04.2018 10:45 Uhr

BVerwG zu Alter bei Flüchtlingen

Leipzig: Das Bundesverwaltungsgericht befasst sich heute mit Alterstests für junge Flüchtlinge. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob immer zwingend ein Arzt das Alter feststellen muss, wenn ein junger Flüchtling ohne Papiere nach Deutschland kommt. Hintergrund ist ein Fall aus München. Das dortige Jugendamt hatte einen Afghanen allein per Augenschein als volljährig eingeschätzt und eine Obhut für ihn abgelehnt. Das Münchner Oberverwaltungsgericht hatte jedoch entschieden, in Zweifelsfällen müsse das Alter immer durch einen Arzt festgestellt werden. CDU-Generalsekretärin Kramp-Karrenbauer hält es in diesem Zusammenhang für unumgänglich, ein geordnetes Verfahren zu etablieren. In den vergangenen eineinhalb Jahren sei in 35 Prozent aller untersuchten Fälle festgestellt worden, dass das angegebene Alter nicht richtig gewesen sei, sagte Kramp-Karrenbauer dem MDR.| 26.04.2018 10:45 Uhr

Lange Haftstrafen gegen "Cumhuriyet"-Mitarbeiter

Istanbul: Im Prozess gegen die türkische Zeitung "Cumhuriyet" sind mindestens zehn Mitarbeiter verurteilt worden. Ein Gericht verhängte gegen den Chefredakteur wegen Unterstützung von Terrororganisationen eine Haftstrafe von siebeneinhalb Jahren. Der Herausgeber muss für mehr als acht Jahre ins Gefängnis. Als Terrororganisation bezeichnet die türkische Regierung unter anderem die Gülen-Bewegung, die für den gescheiterten Putsch im Jahr 2016 verantwortlich sein soll. Der Deutsche Journalisten-Verband kritisierte die Entscheidung. Der Bundesvorsitzende Überall erklärte, es seien Willkür-Urteile einer Justiz, die den Allmachtsphantasien des türkischen Präsidenten Erdogan verpflichtet sei. Die Redakteure hätten kritisch und unabhängig berichtet. Heute wird in Istanbul das Verfahren gegen die deutsche Journalistin Mesale Tolu fortgesetzt. Gegen die 33-Jährige war eine Ausreisesperre verhängt worden.| 26.04.2018 10:45 Uhr

Iran-Abkommen:Macron befürchtet US-Ausstieg

Washington: Frankreichs Staatspräsident Macron sieht wenig Chancen für einen Verbleib der USA im Atomabkommen mit dem Iran. Zum Abschluss seines Besuchs in Washington sagte Macron, er rechne für Mitte Mai mit dem Ausstieg der US-Regierung aus dem Vertrag. Er habe den Eindruck, dass Präsident Trump nicht alles tue, um das Abkommen zu retten. Macron hatte sich in Washington für neue Verhandlungen in der Frage eingesetzt. Heute reist Bundeskanzlerin Merkel zu Gesprächen mit Trump in die USA. Auch sie wird voraussichtlich dafür werben, das internationale Atomabkommen mit dem Iran nicht scheitern zu lassen.| 26.04.2018 10:45 Uhr