NDR Info Nachrichten vom 18.04.2018:

Seehofer lobt Großrazzia im Rotlichtmilieu

Berlin: Bundesinnenminister Seehofer hat die Großrazzia im Rotlicht- und Schleusermilieu gelobt. Der CSU-Politiker sagte, der Bundespolizei sei ein beispielloser Schlag gegen ein weit verzweigtes Netzwerk der Organisierten Kriminalität gelungen. Mehr als 1.500 Beamte hatten heute früh bundesweit mehr als 60 Bordelle, Büros und Wohnungen durchsucht. Laut Bundespolizei wurden mehr als 100 Menschen vorläufig festgenommen. Als hauptverdächtig gilt ein älteres Paar. Die beiden sollen mit anderen Tätern ein bundesweites Netzwerk aufgebaut haben. Dieses steht im Verdacht, thailändische Frauen und Transsexuelle nach Deutschland geschleust zu haben, damit sie sich hier prostituieren. Schwerpunkt der Razzien war Nordrhein-Westfalen. In Norddeutschland gab es Durchsuchungen unter anderem in Hannover, Goslar, Delmenhorst, Hamburg und Kiel.| 18.04.2018 14:45 Uhr

NPD soll kein Staatsgeld mehr erhalten

Berlin: Die Bundesregierung will die NPD von der staatlichen Parteienfinanzierung ausschließen. Nach den Ländern beschloss auch das Bundeskabinett, einen entsprechenden Antrag beim Bundesverfassungsgericht einzureichen. Bundesinnenminister Seehofer sagte, man könne und wolle es nicht hinnehmen, dass eine Partei, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung bekämpft, Leistungen aus der staatlichen Parteienfinanzierung erhält. Der Bundestag hatte im vergangenen Sommer ein Gesetz beschlossen, wonach extremistischen Parteien der Geldhahn zugedreht werden kann. Die Entscheidung fällt das Bundesverfassungsgericht.| 18.04.2018 14:45 Uhr

Erschütterung über neuen antisemitischen Angriff

Berlin: Der Präsident des Zentralrats der Juden, Schuster, hat erschüttert auf den jüngsten antisemitischen Angriff in der Hauptstadt reagiert. Damit sei erneut eine rote Linie weit überschritten worden, sagte Schuster. Offensichtlich sei es zunehmend problematisch, sich im großstädtischen Bereich offen als Jude zu erkennen zu geben. Von der Justiz forderte Schuster ein klares Zeichen, dass es sich bei dem Vorfall nicht nur um Körperverletzung handele. Laut Polizei waren gestern Abend im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg zwei Männer, die die traditionelle jüdische Kopfbedeckung Kippa trugen, erst beleidigt worden. Ein arabisch sprechender Mann habe anschließend einen der Juden mit einem Gürtel geschlagen.| 18.04.2018 14:45 Uhr

Durchsuchungen bei Porsche

Stuttgart: Im Zusammenhang mit dem Diesel-Skandal hat es am Vormittag Razzien bei Porsche gegeben. Staatsanwälte und Polizisten durchsuchten zehn Gebäude in Baden-Württemberg und Bayern. Wie die Ermittler mitteilten, besteht Verdacht auf Betrug und strafbare Werbung. Die Ermittlungen richten sich gegen drei Beschuldigte, unter ihnen auch ein Vorstandsmitglied. Um wen es sich handelt, sagte die Staatsanwaltschaft nicht. Das Unternehmen erklärte, die Ermittler hätten Unterlagen gesichert. Porsche kooperiere in vollem Umfang mit den Behörden. Durchsuchungen gab es auch beim Autobauer Audi. Die VW-Tochter Audi liefert große Sechszylinder-Dieselmotoren an Porsche.| 18.04.2018 14:45 Uhr

Gigaliner weiterhin auf deutschen Straßen zugelassen

Berlin: Gigaliner dürfen vorerst weiter auf deutschen Straßen fahren. Das Verwaltungsgericht in Berlin wies eine Klage von Umwelt- und Verkehrsverbänden gegen die Zulassung der überlangen Lkw zurück. Die Erlaubnis für die Gigaliner verstoße nicht gegen EU-Recht. Die mehr als 25 Meter langen und bis zu 44 Tonnen schweren Lkw dürfen seit Januar 2017 auf bestimmten Straßen regulär unterwegs sein. Im Jahr 2012 hatte ein Feldversuch mit den Großlastwagen begonnen. Das Bundesverkehrsministerium erlaubte anschließend per Verordnung den Regelbetrieb für bestimmte Arten von Gigalinern, für andere wurde der Feldversuch bis Ende 2023 verlängert.| 18.04.2018 14:45 Uhr