NDR Info Nachrichten vom 17.04.2018:

Syrische Medien: OPCW in Duma eingetroffen

Duma: Die Experten der "Organisation für das Verbot chemischer Waffen" sind syrischen Staatsmedien zufolge in der Stadt im Nordwesten des Bürgerkriegslandes eingetroffen. Die OPCW-Mitarbeiter sollen untersuchen, ob in der einstigen Rebellenhochburg vor zehn Tagen Giftgas eingesetzt worden ist. Sie waren bereits am Sonntag in Damaskus eingetroffen, durften aber zunächst nicht nach Duma weiterreisen. Frankreich hatte die Verzögerungen zuvor scharf kritisiert. Das Außenministerium in Paris äußerte die Befürchtung, dass mögliche Beweise für einen Giftgasangriff beiseite geschafft werden könnten. Der Westen wirft der syrischen Armee vor, die Bevölkerung in Duma mit Chemiewaffen angegriffen zu haben. Russland, das den syrischen Präsidenten Assad unterstützt, weist die Darstellung zurück.| 17.04.2018 16:45 Uhr

EuGH schränkt Macht der Kirchen ein

Luxemburg: Kirchliche Arbeitgeber dürfen nicht bei jeder Stellenausschreibung eine Religionszugehörigkeit fordern. Das hat der Europäische Gerichtshof in Luxemburg entschieden. Danach darf eine Kirchenmitgliedschaft nur zur Bedingung gemacht werden, wenn es für die Tätigkeit objektiv geboten ist. Dem EuGH-Urteil zufolge muss gewährleistet sein, dass dies von Gerichten überprüft werden kann. Geklagt hatte eine konfessionslose Berlinerin, die sich 2012 erfolglos bei der evangelischen Diakonie beworben hatte. Sie zog wegen religiöser Diskriminierung vor Gericht. Dieser Einzelfall muss laut EuGH von einem deutschen Gericht entschieden werden.| 17.04.2018 16:45 Uhr

EU-Kommission für weitere Beitrittsgespräche

Straßburg: Die EU-Kommission hat sich für die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit Albanien und Mazedonien ausgesprochen. Die Behörde werde dies dem Rat der Mitgliedstaaten empfehlen, sagte die EU-Außenbeauftragte Mogherini in Straßburg. Sie verwies auf die jüngsten Reformfortschritte der beiden Balkanstaaten. Innerhalb der Europäischen Union gibt es zunehmend Widerstand gegen die Aufnahme weiterer Länder. Beitrittsgespräche ziehen sich allerdings über viele Jahre und bieten auch keine Garantie, tatsächlich EU-Mitglied zu werden.| 17.04.2018 16:45 Uhr

Klöckner will Glyphosat-Verbot in privaten Gärten

Berlin: In der Debatte über ein mögliches Verbot des Pflanzenvernichtungsmittels Glyphosat will Landwirtschaftsministerin Klöckner zügig einen Entwurf in die Ressortabstimmung bringen. Laut der CDU-Politikerin sieht dieser ein Verbot von Glyphosat in privaten Gärten vor, ebenso wie in Parks und Sportanlagen sowie in der Nähe von Gewässern und in Naturschutzgebieten. Auch in der Landwirtschaft, wo der Großteil des in Deutschland eingesetzten Glyphosats verwendet wird, solle der Einsatz massiv eingeschränkt werden. So sollen Landwirte das Pflanzengift nur verwenden dürfen, wenn die Flächen zum Beispiel durch Hecken eingegrenzt werden. Bundesumweltministerin Schulze von der SPD hatte zuletzt einen grundsätzlichen Glyphosat-Ausstieg in dieser Legislaturperiode gefordert.| 17.04.2018 16:45 Uhr

Echo-Verleihung sorgt weiter für Ärger

Berlin: Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung von zwei umstrittenen Rappern hat ein Mitglied des verantwortlichen Ethik-Rates die Konsequenzen gezogen. Der Präsident des Deutschen Kulturrats, Höppner, hat seinen Rücktritt aus dem Gremium angekündigt. Der Ethikrat des Musikpreises hatte gegen einen Ausschluss der Rapper Kollegah und Farid Bang von der diesjährigen Verleihung votiert, obwohl mehrere von ihren Textzeilen als antisemitisch bewertet werden. Aus Protest gegen die Auszeichnung von Kollegah und Farid Bang wollen mehrere Preisträger ihren Echo zurückgeben - unter ihnen Marius Müller-Westernhagen und der Dirigent Enoch zu Guttenberg.| 17.04.2018 16:45 Uhr