NDR Info Nachrichten vom 17.04.2018:

Kritik an EuGH-Urteil zu kirchliche Arbeitgebern

Berlin: Die Evangelische Kirche in Deutschland hat das Urteil des Europäischen Gerichtshofes zu kirchlichen Arbeitgebern kritisiert. Die Luxemburger Richter hatten entschieden, dass evangelische und katholische Arbeitgeber von ihren Beschäftigten nur eine Religionszugehörigkeit verlangen dürfen, wenn bei der Tätigkeit tatsächlich ein Glaubensbezug vorliegt. Der Präsident des EKD-Kirchenamtes, Anke, sagte, die Prägung der Arbeit in der Kirche hänge maßgeblich von der christlichen Haltung der Beschäftigten ab. Das Urteil schränke die Gestaltungsfreiheit der Kirchen ein. Lob kam dagegen von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Die Entscheidung der Luxemburger Richter erhöhe den Schutz kirchlicher Beschäftigter vor Diskriminierung. Vor dem EuGH hatte eine konfessionslose Berlinerin geklagt, die sich erfolglos bei der evangelischen Diakonie beworben hatte.| 17.04.2018 14:45 Uhr

Juncker: EU ist nicht nur deutsch-französisch

Straßburg: EU-Kommissionspräsident Juncker hat Frankreich dazu aufgefordert, europapolitische Reformen nicht nur gemeinsam mit Deutschland anzugehen. Er wisse um die Bedeutung, die Präsident Macron der Freundschaft mit Berlin beimesse, sagte Juncker im EU-Parlament. Europa sei aber nicht nur deutsch-französisch, sondern eine Gemeinschaft aus 28 Mitgliedsstaaten. Zuvor hatte Macron vor dem Europäischen Parlament eine zügige Umsetzung von EU-Reformen angemahnt. Europa brauche mehr eigene Handlungsfähigkeit, zum Beispiel bei der Steuerung der Migrationsbewegungen und Bewältigung des Klimawandels. Am Donnerstag besucht Macron Bundeskanzlerin Merkel in Berlin. Beide wollen sich bis Juni auf gemeinsame Vorschläge zur EU-Reform verständigen.| 17.04.2018 14:45 Uhr

Ringen um Tarifabschluss

Potsdam: Im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes ringen Arbeitgeber und Gewerkschaften weiter um einen Kompromiss. Beobachter erwarten die Entscheidung, ob es einen Durchbruch gibt oder die Gespräche vorläufig scheitern, für den späten Nachmittag oder Abend. Ein zentraler Punkt in den Verhandlungen ist die von den Gewerkschaften geforderte Anhebung der unteren Einkommen um 200 Euro monatlich. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Landsberg, sagte auf NDR Info, in bestimmten Fällen entspreche diese Forderung einer Lohnsteigerung von fast zehn Prozent. Das komme für die Kommunen nicht in Frage. Sollten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften nicht einigen, drohen im Öffentlichen Dienst neue Streiks, unter anderem in Kitas, im Nahverkehr oder bei der Müllabfuhr.| 17.04.2018 14:45 Uhr

Echo-Verleihung sorgt weiter für Ärger

Berlin: Nach dem Eklat um die Echo-Auszeichnung von zwei umstrittenen Rappern hat ein Mitglied des verantwortlichen Ethik-Rates die Konsequenzen gezogen. Der Präsident des Deutschen Kulturrats, Höppner, hat seinen Rücktritt aus dem Gremium angekündigt. Der Ethikrat des Musikpreises hatte gegen einen Ausschluss der Rapper Kollegah und Farid Bang von der diesjährigen Verleihung votiert, obwohl mehrere von ihren Textzeilen als antisemitisch bewertet werden. Höppner bezeichnete jetzt die damalige Entscheidung des Ethik-Beirats als Fehler. Aus Protest gegen die Auszeichnung von Kollegah und Farid Bang haben bereits mehrere Preisträger ihren Echo zurückgegeben. Heute schloss sich ihnen der Dirigent Enoch zu Guttenberg an.| 17.04.2018 14:45 Uhr

FIFA: Rassismusvorwürfe gegen Russland

Zürich: Knapp zwei Monate vor Beginn der Fußball-WM hat die FIFA ein Disziplinarverfahren gegen den russischen Verband wegen möglicher rassistischer Beleidigungen eingeleitet. Dabei gehe es um Äußerungen von Zuschauern in Richtung der dunkelhäutigen, französischen Spieler beim Länderspiel Russland - Frankreich in St. Petersburg Ende März, teilte der Fußball-Weltverband mit. Der russische Fußballverband musste bereits in der Vergangenheit wegen rassistischer Äußerungen seiner Fans mehrfach Geldstrafen zahlen.| 17.04.2018 14:45 Uhr