NDR Info Nachrichten vom 17.04.2018:

verdi: Tarifgespräche sind Einigung näher gekommen

Potsdam: Die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst sind möglicherweise auf der Zielgeraden. Der Chef der Gewerkschaft verdi, Bsirske, sprach von einer Annäherung. In der Nacht sei es gelungen, einige Hürden aus dem Weg zu räumen. Die Tarifgespräche wurden inzwischen fortgesetzt. Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Geld und Verbesserungen vor allem für untere Einkommensgruppen. Die Arbeitgeber weisen die Forderung zurück. Kommunale Unternehmen wollen zum Beispiel eher ein Gehaltsplus für gut bezahlte Branchen durchsetzen. Sie haben nach eigenen Angaben Probleme, Fachkräfte wie Ingenieure oder IT-Spezialisten einzustellen, die in der freien Wirtschaft deutlich mehr verdienen könnten.| 17.04.2018 10:45 Uhr

Razzia gegen Neonazis im Norden

Hannover: Im Norden gehen Ermittler seit heute früh gegen mutmaßliche Neonazis vor. Die Bundesanwaltschaft hat nach eigenen Angaben die Wohnungen von vier Beschuldigten in Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen durchsuchen lassen. Sie stehen demnach im Verdacht, eine rechtsterroristische Vereinigung gegründet zu haben. Die Gruppe mit dem Namen "Nordadler" eint demnach eine nationalsozialistische Gesinnung. Die Männer hätten in diesem Zusammenhang auch Anschläge auf politische Gegner in Erwägung gezogen. Mit den Durchsuchungen wollten die Ermittler laut Bundesanwaltschaft klären, ob die Beschuldigten bereits über Waffen verfügten. Festnahmen sind bislang nicht erfolgt.| 17.04.2018 10:45 Uhr

SPD und Grüne dringen auf EU-Reformen

Berlin: SPD und Grüne drängen zu mehr Tempo bei einer Reform der Euro-Zone. SPD-Parlamentsgeschäftsführer Schneider sagte in der ARD, er hätte Vorbehalte der Union gegen die Schaffung eines Europäischen Währungsfonds überrascht zur Kenntnis genommen. Schließlich hätten die Chefs von CDU und CSU, Merkel und Seehofer, das Ziel im Koalitionsvertrag mit unterschrieben. Die Grünen-Vorsitzende Baerbock warf der Koalition vor, Frankreichs Präsident Macron mit seinen Reformvorschlägen alleinzulassen. Kanzlerin Merkel und Finanzminister Scholz verweigerten pro-europäische Signale. CDU-Fraktionsvize Linnemann bekräftigte unterdessen, einen Europäischen Währungsfonds könne es nur geben, wenn er auf dem Haftungsprinzip aufbaut. Das bedeutet, dass jedes Land nur für seine eigenen Schulden aufkommt.| 17.04.2018 10:45 Uhr

G7: UN-Verhandlungen für Syrien müssen weitergehen

Washington: Sieben der wichtigsten Industriestaaten der Erde haben eine neue diplomatische Initiative für Syrien gefordert. In einer Erklärung der G7-Länder heißt es, bei Verhandlungen unter dem Dach der UN müsse ein glaubwürdiger politischer Übergang herbeigeführt werden. Die Staaten stellen sich gleichzeitig hinter die westlichen Luftangriffe auf syrische Stellungen. Die Reaktion der USA, Frankreichs und Großbritanniens sei begrenzt, verhältnismäßig und notwendig gewesen. Der Einsatz der drei Länder am Sonnabendfrüh in Syrien richtete sich gegen Einrichtungen zur Chemiewaffen-Produktion. Westliche Länder machen das Regime von Machthaber Assad für einen Giftgas-Angriff Anfang April im syrischen Duma verantwortlich.| 17.04.2018 10:45 Uhr

US-Strafzölle: EU schaltet Welthandelsorganisation ein

Genf: Wegen der neuen US-Zölle auf Aluminium- und Stahl-Importe hat die Europäische Union die Welthandelsorganisation eingeschaltet. In der Beschwerde heißt es, Hintergrund der amerikanischen Maßnahme sei nicht wie vorgegeben die nationale Sicherheit. In Wirklichkeit handele es sich um Schutzzölle für die heimische Industrie. Auch China hatte sich bereits bei der Welthandelsorganisation beschwert und eine Schlichtung gefordert. Wirtschaftsexperten warnen wegen der US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium vor einem weltweiten Handelskrieg. Mehrere Staaten haben Vergeltungszölle angekündigt, darunter China. Die EU ist von den US-Abgaben noch bis Ende April ausgenommen.| 17.04.2018 10:45 Uhr